Gustav Adolf Bösenberg

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Gustav Adolf Bösenberg

Gustav Adolf Bösenberg, teilweise/anfangs auch Boesenberg (* 29. Juni 1835 in Leipzig; † 7. Oktober 1891 in Dresden) war ein sächsischer Kaufmann, Prokurist, seit 1868 Fabrikbesitzer und Inhaber der Firma „Beuchelt & Bösenberg“, später „Bösenberg & Co.“. Er war auch Stadtverordneter und wirkte zuletzt als Mitglied des Stadtrates von Dresden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Gustav Adolf Bösenberg entstammte der sächsischen Familie Boesenberg/Bösenberg aus Leipzig. Seine Urgroßeltern väterlicherseits waren Johann Heinrich Bösenberg und dessen Ehefrau Dorothea Elisabeth Maria geb. Schirmer, seine Großeltern der Leipziger Seiler Johann Conrad Bösenberg (17661832) und dessen Ehefrau Maria Regina geb. Friedel (17811859). Ein Onkel war der Buchbindermeister[1] Julius Ferdinand Boesenberg (18151881). Dessen Sohn war der Architekt Rudolph Max Bösenberg (18471918).

Bösenberg war der Sohn des Leipziger Buchhändlers und Verlagsinhabers Ludwig Hermann Boesenberg (* 20. April 1811 in Leipzig; † 6. August 1875 ebenda) und dessen Ehefrau Auguste geb. Döring (* 25. April 1802 in Cospuden bei Leipzig; † 25. April 1862). Bösenbergs Vater ist 1838 erstmals im Leipziger Adressbuch in der dortigen Ritterstraße nachgewiesen,[2] später auch

Gustav Adolf Bösenberg verlobte sich am 17. März 1867 in Dresden mit Anna Helene geb. Kretzschmar (* 17. März 1845; † 19. Januar 1906 in Dresden), Tochter des Dresdner Schuldirektors Gustav Edwin Kretzschmar (18161889) und dessen Ehefrau Auguste geb. Kühn,[3] Tochter des Johann Christoph Kühn. Zehn Monate später, am 20. Januar 1868 heiratete Bösenberg seine Verlobte. Das Paar hatte folgende Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Gustav Adolf Bösenberg ist erstmals 1861 im Dresdner Adressbuch als Handlungs-Kassierer in der Leipziger Straße 11 verzeichnet.[8] 1863 zog er in die Bautzner Straße 56.[9]

1864 wurde Bösenberg Handlungs-Prokurist im Grosso- und Speditionsunternehmen „Johann Carl Seebe“ in der Leipziger Straße. Im gleichen Jahr zog er privat in die Hauptstraße 28,[10] ein Jahr später an den Palaisplatz 5,[11] 1867 in die Markgrafenstraße 11.[12] Ab 1868 war Bösenberg Fabrikbesitzer und Inhaber der Lampenfabrik „Beuchelt & Bösenberg“ Am See 40. Mitinhaber war Carl Gustav Beuchelt.[13] Nach seiner 1868 erfolgten Hochzeit zog Bösenberg ein Jahr später mit seiner Ehefrau in eine Wohnung in die Ammonstraße 67.[14] Ab 1881 war Bösenberg Mitinhaber der Metallwaren- und Lampenfabrik „Bösenberg & Co.“ (ebenfalls in den bisherigen Geschäftsräumen am See 40),[15] im Folgejahr ist er erstmals als Fabrikant verzeichnet und zog in die Marienstraße 18.[16] Die Geschäftsräume seiner Firma befanden sich in der Serrestraße 3.[17]

Bösenberg gehörte von 1877 bis 1884 dem Stadtverordneten-Kollegium an. Seit dem 5. Januar 1885 war Bösenberg unbesoldetes Mitglied des Dresdner Stadtrates. Als solcher ist er erstmals 1886 im Dresdner Adressbuch aufgeführt.[18] In dieser Eigenschaft verwaltete er mehrere Jahre die städtischen Leihämter von Dresden. Laut seinem Nachruf leistete er so seiner Wahlheimatstadt in uneigennütziger Weise (vor-)treffliche Dienste.

Bösenberg zog 1887 privat in die Johannesallee 1.[19] Er starb im 57. Lebensjahr an den Folgen eines Sturzes von einem Straßenbahnwagen. Das gesamte Ratskollegium der Stadt Dresden sowie die Dresdner Stadtverordneten erwiesen Bösenberg durch ihre Teilnahme an seiner Beerdigung die letzte Ehre. An seiner Stelle wurde von den Stadtverordneten aus ihrer Mitte der königlich-sächsische Kommissionsrat Johann August Zieschner zum unbesoldeten Ratsmitglied als Nachfolger gewählt.[20]

[Bearbeiten] Trivia

Nach seinem plötzlichen Tod wurde Bösenbergs Witwe Mitinhaberin der Firma „Bösenberg & Co.“. Als solche ist sie 1892 im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Sie wohnte anfangs weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Johannesallee.[21] Zuletzt wohnte sie in der Mathildenstraße 23.[22]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Handbuch für Leipzig 1846, S. 19, SLUB
  2. Leipziger Adreß-Buch 1838, S. 126, SLUB
  3. Leipziger Zeitung, 1867, [Digitalisat auf Google Books, S. 1610
  4. Adressbuch Dresden 1941, S. 198, SLUB
  5. Datensatz auf Ancestry
  6. 4000 Leuchter in unterirdischem Museum. In: Der Freiheitskampf, 7. Dezember 1937, S. 5.
  7. Anita Maaß: Politische Kommunikation in der Weimarer Republik. Das Dresdner Stadtverordnetenkollegium 1918-1933, Leipziger Universitätsverlag, 2009. ISBN 978-3-86583-371-6, Anlage 2, S. 4.
  8. Adressbuch Dresden 1861, S. 42, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1864, S. 49
  10. Adressbuch Dresden 1865, S. 46, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1866, S. 48, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1868, S. 50, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1869, S. 39, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1870, S. 46, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1882, S. 65, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1883, S. 62, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1885, S. 68, Slub
  18. Adressbuch Dresden 1886, S. 69, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1888, S. 76, SLUB
  20. Der Verwaltung der Stadt Dresden, Bericht des Statistischen Amtes, Dresden 1890, Digitalisat auf Google Books, S. 110f.
  21. Adressbuch Dresden 1892, S. 92, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1906, S. 197, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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