Großblockbauweise

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Die Großblockbauweise (auch Blockbauweise oder Blockbauart) entstand als Bauform zwischen dem klassischen Ziegelbau und der Großplattenbauweise (auch Großtafelbauweise) im Zuge der Mechanisierung und Rationalisierung in der Bauindustrie („industrieller Wohnungsbau“). Statt Wände aufwändig vor Ort zu mauern, wurden vorgefertigte Blockelemente verbaut, was zu einer deutlichen Reduzierung der Bauzeit führt. Verwendet wurden dabei sog. Ziegelsplittplatten[1], die aus den Ziegelresten der Entrümmerung nach dem Zweiten Weltkrieg hergestellt (gegossen) wurden.[2] Der Vorteil war das geringe spezifische Gewicht bei einem hohen Dämmungsgrad. Im Gegensatz zur späteren Plattenbauweise wurden die Gebäude verputzt und besitzen in der Regel Satteldächer.

Die Verwendung industriell vorgefertigter Bauelemente geht auch mit der Durchsetzung des Typenbaus einher: einheitliche Bautypen mit einheitlichen Grundrissen aus industriell vorgefertigten Elementen.

In Dresden wurden in den 1950/60er Jahren die ersten AWG-Wohnungen (Modell QD 58/60) in dieser Bauweise errichtet und erfreuen sich heute nach wie vor großer Beliebtheit.

Die Großblockbauweise hat im Vergleich zur späteren Plattenbauweise relativ kleine Bauelemente. Wandelemente sind z.B. 1,2 m breit und 1,0 m hoch – eine tragende Querwand auf einer Etage besteht so aus ca. 16 Elementen. Aus dem Maximalgewicht der Bauelemente (Wandplatten, Deckendielen, Treppenläufe) ergibt sich die Laststufe für die Hebezeuge. Typisch für die Großblockbauweise sind die Laststufen 0,8 t (0,8 Mp bzw. 8 kN) und 1,1 t (1,1 Mp bzw. 11 kN).[3][2]

Ab etwa der Mitte der 1960er Jahre wurde die Großblockbauweise schrittweise durch die Plattenbauweise (Großtafelbauweise), mit deutliche größeren Elementen (5,0 t bzw. 6,3 t), abgelöst.

[Bearbeiten] Standorte (Auswahl)

Auf den folgenden Straßen sind u.a. Häuser in der Großblockbauweise zu finden[4]:

Alemannenstraße | Blasewitzer Straße | Fetscherstraße | Gabelsbergerstraße | Huttenstraße | Kyffhäuserstraße | Lortzingstraße | Löscherstraße | Lothringer Straße | Paul-Gerhardt-Straße | Richard-Wagner-Straße | Rietschelstraße | Schulgutstraße | Spenerstraße | Wartburgstraße | Wiener Straße | Wittenberger Straße | Wormser Straße

[Bearbeiten] siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. Im Regelfall kam in Großblockbauweise in der DDR Normalbeton bzw. Leichtbeton zum Einsatz. Die Verwendung von Ziegelsplitt als Füllmaterial ist kein prinzipielles Merkmal der Großblockbauweise.
  2. a b Jeder M² Du: Q3A – Schnell, günstig, fugenfrei.
  3. Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau: Blockbauart 0,8 t. Februar 1992.
  4. Zusammenstellung der Ausstellung WohnKultur, Raum 2b
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