Germania magna

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Die Germania magna (lat. "Großes Germanien") war das den Römern bekannte Siedlungsgebiets der Germanen.

Claudius Ptolemäus (altgriechisch Κλαύδιος Πτολεμαῖος Klaúdios Ptolemaíos, lateinisch Claudius Ptolemaeus; * um 100, möglicherweise in Ptolemais Hermeiou, Ägypten; † nach 160, vermutlich in Alexandria) nannte in seiner um 150 erarbeiteten Geographike Hyphegesis folgende Grenzen:

Der Dresdner Elbtalkessel gehörte in dieser Zeit zur "Germania magna" (zum "Großen Germanien").

Im Dresdner Elbtalkessel lag an einer Elbfurt die Siedlung Loupfourdon (lat. Lupfurdum). Noch wahrscheinlicher als an der Altendresdner Furt wäre die Lage der Siedlung an den frühgeschichtlich bedeutsameren Furten bei Briesnitz/ Kaditz (Eiserne Furt) oder bei Serkowitz/ Stetzsch (Serkowitzer Furt). An letzterer ist durch das Awarengrab eine frühgeschichtliche Nutzung und Bedeutung nachgewiesen.

Im Bereich der Elbe bei Dresden haben sich infolge von zweitausend Jahren Überschwemmungen, Überformungen und Überbauungen keine größeren Funde aus der Römischen Kaiserzeit erhalten.

Unweit der Elbe belegt allerdings das Brandgräberfriedhof mit Urnenbestattung von Piskowitz (heute zu Lommatzsch, Landkreis Meißen), eine der bedeutendsten Fundstellen der älteren Römischen Kaiserzeit (1. Jh. n. Chr.) im Mittelelbe-Saale-Raum, die rege Besiedlung zu dieser Zeit. Bezeichnenderweise lag später das Zentrum Gana der elbsorbischen Daleminzier (altsorbisch: "Glomaci", welches zu "Lommatzsch" wurde) in demselben Siedlungsraum.

Unweit davon gab es eine Siedlung der jüngeren Römischen Kaiserzeit (3./4. Jahrhundert n. Chr.) in Ebersbach (nördlich von Moritzburg, bis 1934 "Eisenberg") aus mehreren ergrabenen Siedlungsgruben, welche zu einem gleichzeitig ergrabenen Eisenverhüttungsplatz ganz in der Nähe gehörte. Hier wurde Raseneisenerz aus der Röderaue in Rennöfen verhüttet. In der Siedlung wurde das bislang umfangreichste Spektrum archäobotanischer Makroreste für die Römische Kaiserzeit in Sachsen gefunden, u.a. Saat-Weizen, Spelzgerste, Roggen, Echte Hirse, Emmer, Erbse, Lein und Saat-Leindotter. Auch nach rund 1.700 Jahren war der Weizenvorrat in zwei Vorratsgruben noch intakt.

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