Lupfurdum

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Karte der Magna Germania zur Römerzeit

Lupfurdum (im Original altgriechisch "Λούπφουρδον", Loupfourdon) ist der Name einer germanischen Siedlung zur Zeit des Römischen Reiches, die vermutlich dem Gebiet des heutigen Dresdens zuzuordnen ist.

Funde aus den ersten Jahrhunderten n. Chr. verweisen auf die Besiedlung des heutigen Stadtgebietes von Dresden durch germanische Stämme. Claudius Ptolemäus schuf um 150 n. Chr. für die als Magna Germania bezeichneten germanischen Gebiete die älteste Karte Mitteleuropas, von der Kopien erhalten sind. Man kann gut den Lauf der Elbe nachverfolgen. Dank neuester Forschungen ist es nun vermutlich möglich, die hier eingetragenen Ortsnamen heutigen Städten zuzuordnen, und Lupfurdum lag demnach an der Stelle Dresdens.[1] Die Germanen hatten sich vorzugsweise an Flüssen und Wegkreuzungen angesiedelt. Dresdens Vorläufer Lupfurdum verweist mit seinem Namen auf eine frühere Furt.

Die Lokalisierung Lupfurdums war bislang heftig umstritten. Obwohl es nach der Karte an der Elbe liegt, hatte man es zwischenzeitlich Dornburg zugeordnet, also einem Ort, der wie Dresden mit der Geschichte der Wettiner eng verbunden ist.[2] Andere Vermutungen wiederum deuteten auf Königingrätz.[3] Aus dem Namen ließe sich zudem auf eine Lage am Fluss Luppe schließen.[4]

Tobias Beutel d.Ä. ordnete es in seinem "Cimelium geographicum tripartitum Oder Dreyfach Geographisches Kleinod ..." Meißen zu.[5]

Die neue Zuordnung zu Dresden entspricht dem aktuellen Wissensstand, aufgrund zwangsläufiger Ungenauigkeiten sowohl bei Ptolemäus, in daraus abgeleiteten Kopien und auch der Rekonstruktionsmethodik ist eine endgültige Gewissheit jedoch nicht möglich.

Die wissenschaftliche Zuordnung erfolgte mit einer Genauigkeit von 20 km, so daß die Siedlung an einer Elbfurt auf alle Fälle im Bereich des Dresdner Elbtalkessels gelegen haben wird, wenn auch nicht mit Sicherheit auf dem heutigen Stadtgebiet Dresdens.

[Bearbeiten] Magna Germania

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Andreas Kleinberg, Christian Marx, Eberhard Knobloch, Dieter Lelgemann: Germania und die Insel Thule. Die Entschlüsselung von Ptolemaios' Atlas der Oikumene. Verlag WBG, 2010, S.49
  2. Carl Peter Lepsius: Kleine Schriften: Beiträge zur thüringisch-sächsischen Geschichte und deutschen Kunst und Alterhumskunde. Band 2, Verlag Creutz, 1834
  3. Conrad Mannert: Geographie der Griechen und Römer aus ihren Schriften dargestellt. Band 3, Verlag Hahn, 1820
  4. William Smith: Dictionary of Greek and Roman Geography. 1854
  5. Tobias Beutel: Cimelium geographicum tripartitum Oder Dreyfach Geographisches Kleinod ...

[Bearbeiten] Weblinks

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