Friedrich Siegmund von Miltitz

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[Bearbeiten] Herkunft

Der Dresdner Hofmarschall Friedrich Siegmund von Miltitz wurde am 19. November 1735 in Wetzlar[1] als Sohn des dortigen Kammergerichtsassessor am Reichskammergericht , Heinrich Gottlob von Miltitz und seiner Frau Friederike Christine von Heynitz geboren.

[Bearbeiten] Laufbahn

Er "war der wegen seiner riesenhaften Erscheinung und Körperkraft, aber auch wegen mancher tollen Jugendstreiche bekannt"[2] und wurde königlich sächsischer erster Hofmarschall.[3]

Sein Vater Heinrich Gottlob von Miltitz starb siebzigjährig am 19. Mai 1757 in Hamburg[4], worauf er dessen Güter erbte.

[Bearbeiten] Erste Ehe

Daraufhin verheirate er sich am 30. November 1758 in Hohenbach mit Henriette Charlotte von Pistoris (* 17. Februar 1729 in Hohenbach)[5] Damals lebte in Hohenbach Herr von Pistoris auf Hohenbach, der mit Johanna von Wolffersdorf aus dem Hause Leissenau verheiratet war. Ihre weitere Tochter Johanna Friderika von Pistoris aus dem Hause Hohenbach war mit dem Reichsfreiherrn Hanns Gottlob von Seyffertitz (20. Oktober 1722 - 7. Juni 1780) verheiratet, der königlich polnischer und churfürstlich sächsischer Lieutnant bei der Infanterie war.[6] Johanna Friderika von Pistoris war die Schwester von Henriette Charlotte von Pistoris und demzufolge die Schwägerin von Friedrich Siegmund von Miltitz. Sie bewohnte mit ihrem Mann dessen geerbtes Gut Glaubitz (heute Verwaltungsgemeinschaft Nünchritz im Landkreis Meißen) und gebar ihm fünf Kinder. Als königlich sächsischer erster Hofmarschall hatte Friedrich Siegmund von Miltitz sicherlich Einfluß darauf, daß sein Schwager nach dessen militärischer Laufbahn "churfürstlich sächsischer Kammerherr" wurde.

Die Miltitzens bewohnten den Alten Sitz, das Rittergut in Eschdorf, wo ihnen am 7. Mai 1759 ihre Tochter Johanna Friederike Henriette (verh. 21. März 1781 in Dresden, gest. 15. März 1796 in Zeitz) geboren wurde.[7] Danach kränkelte Henriette Charlotte und das Paar bekam keine weiteren Kinder.

Friedrich Siegmund von Miltitz verkaufte 1763 die seit alters her zusammenhängenden Güter Dittersbach, Eschdorf und Rossendorf, die damit getrennt wurden. Eschdorf und Rossendorf gehen an Johann Georg Findeisen, einen neureichen Steuermann aus Söbrigen, der damit nur spekuliert und schon drei Jahre später weiterverkauft. Dittersbach geht an einen Baron von Falkenstein.[8]

Henriette Charlotte starb am 11. März 1775 Pirna mit 46 Jahren.[9]

[Bearbeiten] Zweite Ehe

Friedrich Siegmund von Miltitz heiratete in zweiter Ehe am 27. April 1777 in München Marie Therese Johanna de Deo Walpurgis Wilhelmine Eva von Daun (* 19. Juli 1752 in München; gest. am 26. April 1818 in Dresden[10]). Seine Schwiegereltern waren der kurbayerische Generalleutnant, Oberstallmeister[11], Geheimrat und Hofkriegsratspräsident[12] Graf Karl Wilhelm Stanislaus von Daun und dessen Frau Gräfin Maria Jakobine Walburga von Königsfeld.

Als Besitzer des Rittergutes Neukirchen bei Wilsdruff und des dazugehörigen größeren Teiles des Dorfes Steinbach (sorbisch Kemnitz) war er Mitglied der kursächsischen Landstände.[13]

Er hatte aus zweiter Ehe drei Kinder:

Er starb am 19. Juli 1809 in Dresden.

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Friedrich Siegmund von Miltitz in Geneagraphie.
  2. Otto Eduard Schmidt: "Fouqué, Apel, Miltitz. Beiträge zur Geschichte der deutschen Romantik." Dürr Verlag, Leipzig 1908, S. 30.
  3. Fürstenau, Moritz, "Miltitz, Karl von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 760-761 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117047155.html#adbcontent .
  4. Heinrich Gottlob von Miltitz bei Geneagraphie.
  5. Ekkehart Neumann-Reppert: "Die Familie von Miltitz", Schenefeld, September 1983, Manuskript, S. 31.
  6. Hanns Gottlob Reichsfreiherr v. Seyffertitz (1722-1780), mit Gemälde von Johanna Friderika von Pistoris und Wappen der Familie Pistoris.
  7. Ekkehart Neumann-Reppert: "Die Familie von Miltitz", Schenefeld, September 1983, Manuskript, S. 32.
  8. Johann Gottlob von Quandt: "Dittersbach". In: Gustav Adolf Poenicke: "Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen." Band 2 (Meissner Kreis), Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1856, Seite 33–34.
  9. Henriette Charlotte VON PISTORIS bei GEDBAS.
  10. Marie Therese Johanna de Deo Walpurgis Wilhelmine Eva von Daun bei Geneagraphie.
  11. Otto Eduard Schmidt: "Fouqué, Apel, Miltitz. Beiträge zur Geschichte der deutschen Romantik." Dürr Verlag, Leipzig 1908, S. 30.
  12. Karoline Luise von Baden (1723–1783). Projekt Kunst und Korrespondenz. Dokument FA 5 A Corr 6, 79.
  13. Josef Matzerath: "Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Die Mitglieder der (kur)sächsischen Landstände 1763 bis 1831." = Neues Archiv für sächsische Geschichte, 84. Band, 2013.
  14. Neuer Nekrolog der Deutschen", 1845, I (Weimar 1847).
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