Friedrich Schlegel (Lehrer)

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Verzweigung.png Dieser Artikel behandelt den Lehrer an der St. Afra in Meißen, Friedrich Schlegel. Für weitere Personen dieses Namens siehe Friedrich Schlegel (Begriffsklärung).

Friedrich Schlegel, auch Fridericus Schlegel (* 5. März 1590 in Meißen; † 14. Oktober 1662 ebenda) war ein sächsischer Lehrer, u.a. als Rektor der Meißner Stadtschule und zuletzt als stellvertretender Rektor der kurfürstlichen Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Friedrich Schlegel entstammte der Meißner Tuchmacherfamilie Schlegel. Er war der Sohn des Meißner Bürgers und Tuchmachers Matthias Schlegel.

Friedrich Schlegel heiratete in erster Ehe am 24. November 1619 in Meißen Magdalena geb. Richter, sonst Freywaldt genannt (* um 1600; † 17. April 1639 in Dresden), Tochter des Bürgers und Tuchmachers Sigismund Richter, sonst Freywaldt genannt († 7. September 1631 in Meißen).´[1] Auch der Medizinprofessor und Leibarzt, Dr. med. Donatus von Freywaldt (15861640) stammte aus dieser Familie. Mit seiner ersten Ehefrau hatte Schlegel sechs Kinder, davon vier Söhne. Überlebt haben ihn aber nur zwei Kinder:

Schlegel heiratete nach dem Tod seiner ersten Ehefrau in zweiter Ehe Elisabeth verw. Otto, Witwe des Meißner Amtsnotars Johann Christoph Otto († vor 1637),[3] der selbst von 1609 bis 1612 an der St. Afra lernte und 1622 mit dem sogenannten Meißner Burglehn beliehen wurde.[4]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Friedrich Schlegel erhielt seiner erste Schulbildung ab dem achten Lebensjahr an der Stadtschule in Meißen. Für seine höhere Schulbildung trat er am 9. Dezember 1606 als Schüler in die Fürstenschule St. Afra in Meißen ein, die er am 21. Juni 1611, mittlerweile 21 Jahre alt, aufgrund der Pest wieder verlassen musste. Danach ging er mit einem Sohn des Universitätsprofessors Wilhelm Simonius an die Universität Rostock, wo er ein Jahr Philosophie und Theologie studierte, aber auch um der in Sachsen kursierenden Pest zu entkommen.

Seine Geldnot veranlasste Schlegel, dass er in Rostock wieder aufgab, sich aufs Land begab, um bei Johann von Malteck dessen Kinder als Hauslehrer zu unterrichten. Diese Stelle bekleidete er ein halbes Jahr. Danach immatrikulierte sich Schlegel 1613 an der Universität in Leipzig, um sein Studium fortzusetzen. Er hörte dort viele Vorlesungen bei dem Professor für Logik, Amanuensis. Auf dessen Empfehlung bekam er ein Stipendium des Leipziger Kaufmanns Henning Groß dem Älteren und konnte so 1616 den Titel eines Magisters an der Universität ablegen. Aufgrund einer Erkrankung kehrte Schlegel nach Meißen zurück, um in seinem Elternhaus wieder zu genesen.

Anschließend ging Schlegel erneut nach Leipzig, wo ihm an der Universität von Dr. Günther die Aufsicht über das große Fürstenkollegium übertragen wurde. Dieses Amt übte er bis Michaelis 1617 aus. Eigentlich wollte Schlegel in Leipzig bleiben, entschied sich aber auf Anraten seines ehemaligen Lehrers und Rektors an der St. Afra, Daniel Menius (15481625) sich an der Stadtschule Meißen aufgrund der frei gewordenen Stelle des Rektors zu bewerben. Diese Stelle erhielt er schließlich auch 1618. Dort wirkte er bis 1636.

Nach dem am 29. April 1636 erfolgten Tod des seit 1617 an der St. Afra unterrichtenden dritten Lehrers, Magister Heinrich Oelschlegel,[5] gab Schlegel seine Rektorenstelle an der Stadtschule auf und wechselte an die Fürstenschule. Er wurde dort am 24. Mai desgleichen Jahres, zusammen mit dem neuen Rektor Joachim Reichard von dem damaligen Oberkonsistorialpräsidenten Friedrich von Metzsch in sein Lehreramt eingeführt.

Nach dem Tod von Christian Gassmann, der am 16. November 1640 starb, wurde Schlegel Konrektor am Meißner Gymnasium. Er wirkte bis zu seinem Tod als Lehrer und stellvertretender Rektor und erlebte auch den Aufschwung der Fürstenschule nach dem Dreißigjährigen Krieg. Schlegels Leichenpredigt wurde durch den Meißner Pastor an der St. Afra, Abraham Werdermann gehalten und 1663 in Dresden gedruckt.[6]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. [Datensatz auf Gedbas
  2. Datensatz in: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Oesterreich, 10. Jahrgang, Wien & Leipzig 1889, Digitalisat im Internet Archive, S. 158
  3. Archivalie 00245b, 10084 Appellationsgericht, Hauptstaatsarchiv Dresden
  4. August Hermann Kreyssig: Afraner-Album, Verzeichnis sämtlicher Schüler der Königlichen Landesschule zu Meissen von 1543 bis 1875, 8422 an der Zahl, Meissen 1876, Digitalisat der SLUB, S. 100
  5. Dessen Vita in: Johann August MUELLER: Versuch einer ... Geschichte der ... Landschule zu Meissen..., Leipzig 1789, Digitalisat auf Google Books, S. 229f.
  6. Landesschule Meißen Nr. 1945/1, Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden, 2 Bde., Sigmaringen 1993 (= Marburger Personalschriften-Forschungen 17), s.a. GESA
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