Eustachius Friedrich von Löser

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen der Adelsfamilie Löser
Königstein um 1850
Luftaufnahme der Festung Königstein von 2017
Von Löser auf der Liste der Burg- und Festungskommandanten von Königstein

Eustachius Friedrich von Löser, auch von Loeser bzw. nur Löser (* 28. September 1699 auf Nudersdorf; † 1774 auf der Festung Königstein), war ein kurfürstlich-sächsischer Offizier und General u.a. als Generalinspekteur der sächsischen Armee, zuletzt als Kommandant der Festung Königstein im Rang eines Generalmajors. Von seinem Vater erbte er das Rittergut Nudersdorf bei Wittenberg, das er aber wieder verkaufte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Eustachius Friedrich von Löser entstammte der uradeligen sächsisch-lausitzschen Familie Löser/Loeser, wovon viele das Adelsprädikat "von" nicht führten. Ein Ast der Familie wurde in den Grafenstand erhoben. Die Stammreihe beginnt mit Magnus Löser von Rehfeld auf Pretzsch, der 927 unter König Heinrich I. in den Schlachten zur Erweiterung des Ostfrankenreiches gegen die an der Elbe ansässigen Slawen gekämpft hatte und Erster Erbmarschall war. Ein weiter entfernter Vetter, Eustachius Löser auf Hardmannsdorf (15851634) war vor ihm ebenfalls kursächsischer Generalmajor sowie Obrist zu Roß und zu Fuß während der Herrschaft des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I.. Dessen Ehefrau war Justina Löser geb. von Einsiedel († 1635). Die Grabmale der beiden befanden sich in der Sophienkirche in Dresden.[1]

Lösers Urgroßvater väterlicherseits war Wilhelm Löser auf Kropstädt und Nudersdorf, der 1622 mit letzterem belehnt wurde. Dieser war ein Neffe des kurfürstlichen Rates und Assessors am Hofgericht Wittenberg Hans Löser V.(† 1614). Lösers Großvater war George Heinrich Löser, Erbsaß auf Kropstädt und Nudersdorf.

Eustachius Friedrich von Löser war der Sohn des Erb- und Gerichtsherren auf Nudersdorf, Eustachius Löser (* 2. September 1664; † 23. Januar 1732 auf Schloss Nudersdorf) und dessen Ehefrau Margaretha Elisabeth geb. Haacke aus dem Hause Petkus bei Baruth/ Mark. Lösers Vater wurde im März 1715 alleiniger Besitzer des Rittergutes und des Schlosses, nachdem dessen mitbelehnten zwei Brüder sowie ein Vetter alle verstorben waren. Lösers Vater ließ bis zu seinem Tod das Gut durch umfangreiche Wirtschaftsgebäude erweitern. Er ließ auch im Park des Schlosses ein "Badehaus" und ein "Salonhaus" errichten. Löser hatte noch einen älteren Bruder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Eustachius Friedrich von Löser schlug eine militärische Karriere ein und diente in der sächsischen Armee anfangs als Kadett. Sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant erhielt er um 1720.

1733, nach dem Tod des Vaters wurde von Löser, zu dieser Zeit im Rang als Premier-Lieutenant in der sächsischen Armee und sein Bruder als Erben des väterlichen Rittergutes mit Nudersdorf und Kropstädt belehnt. Nudersdorf war seit dem 2. Januar 1622 durch seinen Urgroßvater in den Besitz der Familie Löser gekommen. Nach einer 1654 unterzeichnten Verpflichtung von Ludomilla Löser geb. Vaalin, der Ehefrau von Magnus Löser, einem Großonkel von Löser, das Gut nach dem Dreißigjährigen Krieges wieder aufzubauen, fiel es an seinen Großvater Georg Heinrich Löser auf Kropstädt, nach dessen Tod an dessen drei Söhnen Wilhelm Heinrich , Eustachius (Lösers Vater) und an den im Ausland lebenden Wolf Adam Löser († 1715). Da die Brüder Löser nicht den Dienst in der sächsischen Armee quittieren wollten, verkauften sie schließlich das Gut 1738 an den Hofrat und Ordinarius zu Wittenberg, Dr. jur. Augustin Leyser.

Ende der 1730er Jahre wurde von Löser zum Capitain (Hauptmann) befördert. Er nahm danach an den beiden Schlesischen Kriegen 1741/42 und als Major im zweiten Krieg 1744/45 teil. 1746 war Löser Stabsoffizier im Rang eines Majors im Kürassier-Regiment Graf von Ronnow, das von Johann Wilhelm Graf von Ronnow geführt wurde, damals im Rang eines Obersts. Das Regiment war seinerzeit eines von 17 Kavallerieregimentern von Sachsen.[3] Danach wurde er um 1750 zum Obrist-Lieutenant und zu Beginn des Siebenjährigen Krieges zum Obrist (Oberst) befördert.

Löser wurde 1759, während des Siebenjährigen Krieges vom sächsischen Kurfürst Friedrich August II. zum Generalmajor ernannt. Drei Jahre später, 1762 übernahm er die Dienststellung als Generalinspekteur der sächsischen Kavallerie. Als solcher inspizierte er vom 3. bis 6. Juni 1766 die Kürassier-Regiment "Kurfürst" mit einem damaligen Bestand von 358 Soldaten und Offizieren sowie 60 Pferden. Die Dienststellung als Generalinspekteur übte er ungefähr acht Jahre aus. 1771, nach seiner Versetzung nach Königstein, trat an Lösers Stelle Generalmajor Johann Ferdinand Kasimir von Ponikau.[4] Löser wurde im April 1770, nach dem am 23. November 1769 erfolgten Tod seines Vorgängers Johann Daniel Wilhelm von Geyer vom neuen sächsischen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte, nach der Regentschaft von Prinz Xaver zum neuen Kommandanten auf der Festung Königstein ernannt.[5]

Löser starb 1774 im aktiven Dienst. Seine Nachlassregelung unter seinen Erben zog sich bis 1775 hin.[6]

[Bearbeiten] Rittergüter der Familie Löser

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Robert Bruck: Die Sophienkirche in Dresden, ihre Geschichte und ihre Kunstschätze, Books on Demand (BoD) 2017, Lesevorschau auf Google Books, S. 70
  2. Nudersdorf - Schloss und Geschichte ab dem 16. Jahrhundert auf nudersdorf.lima-city.de
  3. Genealogisch-Historische nachrichten von den allerneuesten Begebenheiten ..., Leipzig 1746, Digitalisat, S. 113f.
  4. Johannes Hofmann: Die kursächsische Armee 1769 bis zum Beginn des Bayerischen Erbfolgekrieges, Leipzig 1914, Onlinefassung im Internet Archive, S. 89
  5. Georg von Schimpff: Geschichte des Kgl. Sächs. Garde-Reiter-Regiments, im Auftrage des Regimentes zusammengestellt, Dresden 1880, Digitalisat auf Google Books, S. 234f.
  6. Tod, Begräbnis und Nachlass etc. des Generalmajors Eustachius Friedrich von Loeser, Kommandant der Festung Königstein, Archivale 11332 im Sächsischen Staatsarchiv, Datensatz in der Deutschen Digitalen Bibliothek

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge