Christian Ludwig von Nitzschwitz

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Wappen der Adelsfamilie von Nitzschwitz
Luftaufnahme der Festung Königstein von 2017
Von Spörcken auf der Liste der Burg- und Festungskommandanten von Königstein

Christian Ludwig Wilhelm Graf von Nitzschwitz, auch Christian Ludewig von Nischwitz (* 1696; † 23. Januar 1769 auf der Festung Königstein) war ein königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandant der Festung Königstein im Rang eines Generalleutnants der Infanterie. Er war vorher Generalinspektor der sächsischen Infanterie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Christian Ludwig Wilhelm Graf von Nitzschwitz entstammte dem meißnischen und osterländischen Uradelsgeschlecht von Nitzschwitz/Nischwitz aus dem gleichnamigen Stammsitz Nischwitz bei Wurzen. Bereits 1170 wurde Berthold von Nischwitz als Ritter beim Kaiser Friedrich Barbarossa erwähnt. Das Geschlecht brachte mehrere hochrangige Militärpersonen und Hofbeamte hervor, u.a.:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Christian Ludwig von Nitzschwitz schlug eine militärische Karriere ein und diente in der sächsischen Armee anfangs als Kadett. Später durchlief er als Offizier vom Leutnant bis zum Capitän (Hauptmann) alle Rangstufen, bevor er im Ersten Schlesischen Krieg im Rang eines Majors Stabsoffizier wurde.

Bei der als Winterschlacht bekannt gewordenene Kesselsdorf am 15. Dezember 1745, als die preußische Armee unter Fürst Leopold von Dessau die verbündeten Truppen Sachsens und Österreichs unter dem kursächsischen Feldmarschall Friedrich August Graf Rutowski den Zweiten Schlesischen Krieg zugunsten Preußens entschied, befehligte von Nitzschwitz im Rang eines Oberstleutnants ein Bataillon der sächsischen Infanterie. Inmitten einer kleinen Gruppe von Leibgrenadieren wurde von Nitzschwitz im Gefecht am Bein von einem feindlichen Schuss verwundet. Auch sein Pferd blutete und lahmte. Zusammen mit den flüchtete Grenadieren schleppte sich von Nitzschwitz zur Pennricher Höhe. Dort wurde er von preußischen Soldaten vom Pferd gerissen und ausgeraubt, aber am Leben gelassen. Ein preußischer Offizier fand den Verletzten am Boden, bereits Eisklumpen an den Füßen und rettete ihn knapp vor dem Tod.[2]

Für seinen Mut und seine Tapferkeit in der Schlacht wurde von Nitzschwitz noch im Dezember 1745 zum (Obrist) Oberst der Leibgrenadiergarde ernannt. Später wurde er Regimentskommandeur des Infanterieregiments "Prinz Anton", weiter im Rang als Oberst. 1751 wurde er schließlich vom sächsischen Kurfürsten auch zum Generalmajor ernannt.[3] 1754 hatte von Nitzschwitz - weiter im Rang eines Generalmajors - die Dienststellung als Generalinspektor der sächsischen Infanterie inne.[4] Im kurfürstlich-sächsischen Hof- und Staatshandbuch von 1765 ist von Nitzschwitz dann bereits als Generalleutnant verzeichnet.[5]

Nach dem am 11. Juni 1765 erfolgten Tod seines Vorgängers, dem Generalleutnant Moritz August Freiherr von Spörcken wurde von Nitzschwitz Anfang 1766 vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte unter der Regentschaft von dessem Onkel Prinz Xaver zum neuen Kommandanten der Festung Königstein ernannt. Dieser Dienstposten war ein reichliches halbes Jahr nicht besetzt gewesen. Die Festung wurde während dieser Zeit interimistisch vom 1759 ernannten Unterkommandanten, Oberst von der Pforte geführt, der über den Tod von Nitzschwitz hinaus, noch bis 1776 die Unterkommandantschaft inne hatte. Nitzschwitz führte die Garnison und Festung Königstein bis zu seinem Tod. Er starb im aktiven Dienst. Seine Trauerrede hielt der damalige Garnisonprediger und spätere Pastor primarus zu Königstein, Magister Johann Gottfried Klien (17391789).

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Von Nischwitz in: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlich Beschreibung, Leipzig 1856, Digitalisat auf Google Books, S. 335f.
  2. Wulf Kirsten: Die Schlacht bei Kesselsdorf - ein Bericht, S. Fischer Verlag, Leseprobe auf Google Books
  3. Horst Schlechte: Das geheime politische Tagebuch des Kurprinzen Friedrich Christian, 1751 bis 1757, 1992, Snippet-Ansicht auf Google Books
  4. Gottlieb Schumann: Europäisches Genealogisches Hand-Buch..., Leipzig 1754, Digitalisat auf Google Books, S. 158
  5. Churfürstlicher sächsischer Hof- und Staats-calender. ... 1765, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 167

[Bearbeiten] Weblinks

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