Bezirksfilmdirektion Dresden

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ehemaliger Sitz der Bezirksfilmdirektion, Hauptstraße 36
BFD-Tropfdeckchen für die Gastronomie
Telefonbuch-Eintrag 1988

(hier wird noch was zur Verwaltungsstruktur des DDR-Lichtspielwesens eingefügt, z.B. Die Berliner Behörde war der "Kopf" der DEFA und aller anderen Filmproduktionsbetriebe. Für die Filmtheater gab sie Richtlinien zur kulturpolitischen Arbeit mit dem Film heraus, legte den "politischen Status/Wert" der Filme fest, kontrollierte die Planerfüllung, kümmerte sich um DDR-weite Veranstaltungen wie die jährlichen Sommerfilmtage oder das Festival des sowjetischen Films und organisierte zentrale Konferenzen und Erfahrungsaustausche.)

Mit 89 Filmtheatern und etwa 700 Mitarbeitern (Stand 1989) gehörte die Bezirksfilmdirektion (BFD) Dresden zu den größten der DDR.[1]

Sitz der Bezirksfilmdirektion war Straße der Befreiung 36 (heute Hauptstraße). „Die Direktion befand sich zusammen mit dem Filmlager, welches aus Sicherheitsgründen im Dach untergebracht war und im Falle einer Explosion oder eines Großbrandes nur geringen Schaden angerichtet hätte, im zur Fußgängerzone ausgerichteten Gebäudeteil der Markthalle.“[2] „Bei einer Kettenexplosion“, ausgelöst beispielsweise durch falsche Lagerung von alten Nitrozellulosefilmen, konnte „das Dach sich etwas anheben, um die entstehende Druckwelle entweichen zu lassen“.[3]

Direktor der Dresdner BFD war in den 70er Jahren Carl Deutschmann, in den 80ern Siegfried Kämpfe. Christel Schiele arbeitete als Leiterin der Filmprüfstelle (später als Vorführerin im Nickelodeon), Frank Apel und Angela Stuhrberg kümmerten sich in der zweiten Hälfte der 80er Jahre um Filmeinsatz und Öffentlichkeitsarbeit.[4] Für die Kinotechnik des gesamten Bezirkes war zu dieser Zeit Hans-Jürgen Steidte zuständig[5], der 1990/91 die Olympia-Lichtspiele kaufte.

Nach der Wende wurde die BFD zunächst in die Dresdner Kino GmbH umgewandelt, als Geschäftsführer arbeitet der Rundkino-Leiter Achim Blank. Wenige Monate später verkaufte die Treuhand die Kino-Firma (wie in den meisten anderen ehemaligen Bezirken) in Stücken. Bernd Eichingers Film-Produktions- und Verleihfirma „Neue Constantin“ kaufte die Schauburg, den Faunpalast und die Parklichtspiele. Das Rundkino bespielte ab 1. April 1991 die Ufa, und für die Stephenson-Lichtspiele und das Filmtheater West in Cotta erhielt die Immobilienfirma Müller und Schwert den Zuschlag.[6] Das Filmtheater am Hauptbahnhof, das Olympia in Strehlen und das spätere PK Ost kauften Privatpersonen.[7] Betreiber des Olympia war Hans-Jürgen Steidte, der zuvor für die gesamte Kinotechnik der BFD zuständig gewesen war.[8] Kleine Kinos in Stadtrandlage und im Umland wurden direkt geschlossen oder artfremd weitergenutzt.

siehe auch: ehemalige Kinos

[Bearbeiten] Quellen

  1. Zum Vergleich: Die Spitzenreiter Karl-Marx-Stadt und Halle beschäftigten je etwa 800 Kollegen. Im Bezirk Karl-Marx-Stadt gab es die meisten Kinos, 97 Stück, in und um Halle 89. Die Bezirke mit den wenigsten Lichtspielhäusern waren Gera (31), Frankfurt (30 Kinos), Schwerin (27) und Berlin (21). Statistisches Amt der DDR (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der DDR. Berlin (Ost) 1990. S. 357. http://www.ddr-klubkinos.de/lsw_mitarbeiter.htm
  2. Iwailo Schmidt: Der unsichtbare Filmstar. Dresden 2009. S. 37.
  3. Ebd., S. 97.
  4. Iwailo Schmidt: Der unsichtbare Filmstar. Dresden 2009. S. 37. Mitteldeutsche Medienförderung GmbH/Manfred Schmidt (Hrsg.): MDM Infomagazin Trailer 03/2002. Leipzig 2002. S. 18. Gespräch mit Angela Stuhrberg am 16.3.2011.
  5. Progress-Filmverleih (Hrsg.): PIB – Progress Informations Bulletin/Probleme Informationen Betrachtungen. 5.–13. Jg. 1981–1989.
  6. http://www.kinokalender.com/news692_tod-von-bernd-eichinger-erschuettert-filmbranche.html
  7. http://www.rundkino-dresden.de/html/iFrame_geschichte.htm
  8. Sächsische Zeitung, 23.5.1991, S. 15. Laut www.rundkino-dresden.de hatte das Olympia ebenfalls die Ufa gekauft.
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