Bernhard Klinger

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Bernhard Klinger (* 19. Mai 1847 in Memmendorf; † 18. August 1891 in Dresden)[1] war ein deutscher Musiker, Hofkantor und Seminarlehrer.

[Bearbeiten] Leben

Bernhard Klinger wurde als Sohn des Adolf Bernhard Klinger (1808[1]-1878)[2] und dessen Ehefrau Christiane Juliane (geb. Stilpe)[1] in Memmendorf bei Oederan geboren. Er entstammte einer Landwirtsfamilie. Bereits sein Großvater Adolf Wilhelm Klinger war Pächter eines Rittergutes in Reichstädt bei Dippoldiswalde und auch sein später in Dresden verstorbener Vater war seit dem Jahre 1842 Pächter des Rittergutes im nahegelegenen Börnichen.[3]

Klinger besuchte in Memmendorf die Schule. Vermutlich beeinflusst von seinem dortigen Lehrer Hermann Heinrich Mackenroth (tätig in Memmendorf von 1851-1865), ergriff Klinger den Lehrerberuf.[4] Als solcher wirkte er später an den Schullehrer-Seminaren in Schneeberg[5] und Pirna[6]. Schließlich wurde er am königlichen Lehrerseminar zu Dresden-Friedrichstadt Oberlehrer[7]. Musikalisch war er in Dresden an der Sophienkirche als Hofkantor tätig.[8] In der zeitgenössischen Presse Dresdens sind zahlreiche Berichte über Chor-Aufführungen und andere musikalische Veranstaltungen zu finden, welche Klinger als Dirigent leitete.[9] Er war Mitglied im Tonkünstlerverein[10] und engagierte sich als Vorstand des sächsischen Landeskirchenchorverbandes für den Chorgesang.[11]

Er hatte im Januar 1873 in der Dresdner Kreuzkirche Bertha Emilie Müller geheiratet[12] und verstarb im August des Jahres 1891 nach langer schwerer Krankheit.[7] Der als „sächsischer Orgelkönig“ bekannt gewordene und vom berühmten Komponisten Franz Liszt (1811–1886) sogar als einer der größten Organisten seiner Zeit bezeichnete Komponist Carl August Fischer (1828-1892)[13] widmete seinem Freund Bernhard Klinger sein Werk Opus 27.[14]

[Bearbeiten] Bekannte Schüler (Auswahl)

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b c Stadtarchiv der Landeshauptstadt Dresden, Sterberegister, 1876-1957, Ancestry, abgerufen 20. Januar 2022
  2. „Familiennachrichten.“ In: Leipziger Tageblatt und Anzeiger, 07. Mai 1878 (Digitalisat)
  3. G. Wigand: „Der chemische Ackersmann.“, Band 1, 1855, S. 230 (Digitalisat)
  4. „Das ehemalige Schulwesen in unseren vier Orten 1. Teil - Das Schulwesen in Memmendorf.“ In: Oederaner Anzeiger, 02. Februar 2009, S. 17f. (Digitalisat)
  5. Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen, Dresden, 1873, S. 530 (Digitalisat)
  6. Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen, Dresden, 1874, S. 391 (Digitalisat)
  7. a b Nachruf auf Bernhard Klinger. In: Dresdner Journal, 20.08.1891
  8. „Todtenliste.“ In: Musikalisches Wochenblatt, 27. August 1891, S. 461
  9. Digitale Sammlungen der SLUB Dresden, abgerufen am 22. Januar 2022
  10. „Tonkünstlerverein.“ In: Dresdner Journal, 02. Septmber 1892, S. 1421 (Digitalisat)
  11. „Örtliches und Sächsisches.“ In: Dresdner Nachrichten, 18. Mai 1892, S. 1
  12. Stadtarchiv der Landeshauptstadt Dresden, Dresden, Deutschland, Kirchliche Wochenzettel, 1685-1879, Ancestry, abgerufen 22. Januar 2022
  13. „Carl August Fischer - der sächsische Orgelkönig“ auf www.unserebersdorf.de, abgerufen am 20. Januar 2022
  14. Schnackenberg, Friedrich Ludwig: „Biographie des Komponisten und Orgel-Virtuosen C. A. Fischer.“ Plauen, 1939, S. 182 (Digitalisat)
  15. „Örtliches und Sächsisches.“ In: Dresdner Journal, 17. Juli 1922, S. 2 (Digitalisat)
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