Bahnhof Niedersedlitz

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Bahnhof Niedersedlitz an der Försterlingstraße
Bahnhof Niedersedlitz: Links das alte Bahnhofsgebäude, rechts der neue Haltepunkt.

Der Bahnhof Dresden-Niedersedlitz (Bahnhofstraße 21) liegt an der Bahnlinie Dresden–Dečin (Tschechische Republik) am Streckenkilometer 54,22.

[Bearbeiten] Geschichte

Eröffnet wurde der Bahnhof als Haltepunkt am 1. August 1848 unter der Bezeichnung „Nieder-Sedlitz, Lockwitzbach“. Am 1. Dezember 1877 stufte man den Haltepunkt für den Personenverkehr als Haltestelle ein.

Im Jahr 1871 wurde etwa 200 Meter Richtung Heidenau nach der Brücke über die Bahnhofstraße am Streckenkilometer 54,0 der Güterbahnhof Niedersedlitz erbaut, der jedoch erst nach dem viergleisigen Ausbau der Bahnlinie 1905 komplett fertig gestellt wurde. Am 2. Januar 1906 wurde die Eröffnung des neuen Güterbahnhofs Niedersedlitz gefeiert. Erst fast zwei Jahre später, am 14. November 1907, erfolgte die Übergabe der gesamten neuen Bahnsteiganlagen für den Personenverkehr, womit der Ausbau der Bahnstrecke bis zum Dresdner Hauptbahnhof vollendet war. 1910 wurde das vom Bahnhof Reick kommende und weiter bis nach Mügeln (heute Heidenau) verlängerte Industriestammgleis als zusätzliches Parallelgleis für die vielen Anschlussbahnen der Industriebetriebe im Südosten Dresdens übergeben.

Direkt vor dem Empfangsgebäude wurde ebenfalls in den 1870er Jahren ein mit Stuck verzierter Salon für das sächsische Königshaus errichtet. Die königliche Familie benutzte oft die Eisenbahn, um vom Königlichen Bahnhof Strehlen bis nach Niedersedlitz zu fahren, um von da per Kutsche und Fähre weiter zum Schloss Pillnitz bzw. nach Hosterwitz zur Prinzlichen Villa und zum Keppschloss zu fahren.

Wenige Meter vom Bahnhof entfernt begann die einzige schmalspurige Straßenbahnlinie Dresdens, die Lockwitztalbahn (Linie 31) von Niedersedlitz nach Kreischa, deren Betrieb 1977 eingestellt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Teile für den Personen- und Güterverkehr am 1. November 1950 zum Bahnhof „Dresden-Niedersedlitz“ zusammengefasst und entsprechend umbenannt. Am 11. Mai 1976 wurde im Bahnhof ein neues Gleisbildstellwerk übergeben, mit welchem auch neue Lichtsignale in Betrieb gingen, womit seitdem Niedersedlitz eisenbahntechnisch dem Bahnhof Heidenau zugeordnet ist.

Am Bahnhof Niedersedlitz lagen die weitläufigen Fabrikanlagen der Sachsenwerk Licht- und Kraft-AG, die einen Anschluss im Bahnhof hatten. Weitere Anschlussgleise führten u. a. zu den Elektrizitätswerken, zum Sächsischen Brücken- und Stahlhochbau, dem Platten- und Chemiewerk Niedersedlitz, der Malzfabrik Niedersedlitz und zum Dresdner Margarinewerk. Die Kelterei „Lockwitzgrund“ hatte einen eigenen Güterschuppen im Güterbahnhof. Außerdem hatte der Bahnhof auf der Nordseite ein sogenanntes „Culemeyer-Gleis“, womit Güterwagen auf Schwerlasttransportanhänger, die von LKW gezogen wurden, umgeladen werden konnten. Am 31. Mai 1999 hat die Deutsche Bahn den Güterverkehr in Niedersedlitz eingestellt.

Nach dem Rückbau der nicht mehr benötigten umfangreichen Gleisanlagen im Güterbahnhof existiert heute nur noch ein Überholgleis neben den Fernbahngleisen der Strecke. Der viergleisige Ausbau der Eisenbahnstrecke ab Mai 2001 in Niedersedlitz machte einen Brückenneubau über die Bahnhofstraße erforderlich. Die Zugänge zum Personenbahnsteig des S-Bahn-Verkehrs erfolgen seitdem über die Bahnhofstraße und die Bismarckstraße. Reisenden steht am Zugangstunnel an der Försterlingstraße ein Fahrstuhl zur Verfügung. Der alte Fußgängertunnel zum ehemaligen Bahnhofsgebäude wurde zugeschüttet. Nach der Inbetriebnahme des neuen Stellwerks in Pirna wurde außerdem das Stellwerk 2 im Bahnhof abgerissen.

Am Bahnhof befinden sich Umsteigemöglichkeiten zur Straßenbahnlinie 6, deren Endpunkt der Bahnhof Niedersedlitz ist. Es halten ebenfalls die Buslinien 65, 88 und 89.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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