Bürgerstraße

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Bürgerstraße zwischen Elbcenter und Mohnstraße
Bürgerstraße zwischen Oschatzer Straße und Moritzburger Platz
Bürgerstraße zwischen Oschatzer Straße und Torgauer Straße
Bürgerstraße zwischen Rehefelder Straße und Markusplatz
Stadtteilbibliothek Pieschen

Die heutige Bürgerstraße beginnt an der 1889 benannten Mohnstraße und endet am 1898 angelegten Moritzburger Platz. Während die Bürgerstraße zwischen Oschatzer Straße und Moritzburger Platz bis zur Eingemeindung Pieschens am 1. Juli 1897 Teil der Leipziger Vorstadt war, gehörte der Straßenabschnitt zwischen Oschatzer Straße und Mohnstraße zur Gemeinde Pieschen.

Weil auf dem zuletzt genannten Straßenabschnitt die Schulgeschichte Pieschens begonnen hatte, erhielt dieser im Jahre 1877 auch den Namen Schulstraße. So war für das im Sommer 1805 abgebrannte erste Pieschener Schulhaus ein neues errichtet worden. Es stand noch bis in die 1970er Jahre an der Bürgerstraße 76. Als selbiges in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für die ständig wachsende Schülerzahl nicht mehr genügend Platz bot, baute die Gemeinde Pieschen 1861 auf dem heutigen Grundstück Bürgerstraße 68 ein neues und 1871 ein weiteres Schulhaus. In beiden ist seit vielen Jahren das Kinder- und Jugendhaus „EMMERS“ zu Hause.

Zur Erinnerung an die Verleihung des Bürgerrechts, das die Gemeinde Pieschen seit 1885 ihren Bewohnern zuerkennen durfte, erhielt 1886 der Straßenabschnitt in der Leipziger Vorstadt den Namen Bürgerstraße. Infolge der Eingemeindung Pieschens nach Dresden am 1. Juli 1897 wurde dieser Name auf die Schulstraße übertragen.[1]

[Bearbeiten] Bebauung und ausgewählte Adressen

An der heutigen Bürgerstraße, die seit etwa 1890 mit ihren Querstraßen mehr und mehr zum Zentrum Pieschens geworden war, stehen außer der nach Plänen des Architekten Christian Gottfried Schramm (18571922) im neogotischen Stil erbauten und am 21. März 1888 geweihten St.-Markus-Kirche, den beiden ehemaligen Schulhäusern auch das nach Entwürfen der Dresdner Architektenfirma Schilling & Graebner gebaute und am 30. November 1891 übergebene Pieschener Rathaus (Hausnummer 63). Heute haben dort das Stadtbezirksamt Pieschen und die Privatbühne „August, das Starke Theater“ ihren Sitz, in den DDR-Jahren war es der Rat des Stadtbezirkes Dresden-Nord. In der ehemaligen Pieschener Feuerwehrwache im Rathaushof (ebenfalls Bürgerstraße 63) eröffnete im Jahre 2000 die Bibliothek Pieschen. Sie ist eine der insgesamt 19 Stadtteilbüchereien der Städtischen Bibliotheken Dresden. Auch das Depot der Fahrbibliothek sowie seit November 2016 die übrigen mobilen Angebote der Stadtbibliothek (Bücherhausdienst, Büchertische, Ausleihstellen)[2] sind dort beheimatet. Direkt neben dem Rathaus steht ein Bauernhaus aus dem Jahr 1805 (Nr. 65). Es wurde 2014/15 saniert und um einen modernen Anbau ergänzt und beherbergt seit Anfang November 2015 das französische Spezialitätengeschäft „savoir vivre“. Zuvor befand sich der Frankreich-Laden im Erdgeschoss der Bürgerstraße 36. Nach seinem Auszug eröffnete im April 2016 das Café und Bistro „&Rausch“.[3]

Erwähnenswert neben vielen anderen Läden sind auch das 1894 gegründete Spielwarengeschäft „Puppen-Langner“ (bis Anfang 2015 an der Bürgerstraße 38/40; dort heute Fahrradladen „Elberad“) sowie die Kreative Werkstatt, die seit 1995 im Hof der Bürgerstraße 50 ihr Domizil hat. Die Suppenküche „Mahlzeit“ an der Bürgerstraße 50 gibt seit 2007 günstiges Essen an sozial Bedürftige aus. Früher befand sich eine Fleischerei in den Räumen.[4]

Im alten Mehrfamilienhaus gegenüber der Markuskirche (Bürgerstraße 53) gründeten 1982 die Künstler Jürgen Wenzel, Anton Paul Kammerer, Bernd Hahn und Andreas Küchler (Gruppe B53) die Grafikwerkstatt B53 und riefen 1984 die gleichnamigen Grafikeditionen ins Leben. Im Jahr 1992 zog die Gemeinschaft nach Burgstädtel bei Borthen um. Das alte Gebäude wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.[5]

Auf dem Grundstück Bürgerstraße 56 hatte von 1927 bis 1936 der Fahrzeugfabrikant Wilhelm Ostner (18891959) Motorräder und ab 1932 auch Nutzfahrzeuge hergestellt. Ein Wandbild erinnert daran.

Im Haus Nummer 59, dessen Erdgeschoss von 2010 bis Ende 2018 die Parfümerie Hirschel nutzte, befanden sich zuvor u. a. die Gaststätte „Trödelkrug“, das Vereinsheim der Bandidos und eine Spielhalle.[6]

Das Erdgeschoss der Bürgerstraße 75 nutzt seit Juli 1998 die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien in Pieschen – BiP der Outlaw gGmbH und des Deutschen Kinderschutzbundes Ortsverband Dresden e. V. Die Beratungsstelle wurde 1996 gegründet und hatte ihren Sitz zunächst an der Henricistraße.[7]

Auf der früheren Brache Bürgerstraße 16/18 (Ecke Leisniger Straße) entsteht von Juni 2016 bis voraussichtlich Ende 2017 ein Mehrfamilienhaus.[8]

Nr. 8: „Hahn-Schaumstoffe“ (seit 2000?)[9]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
    Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18.
  2. Winfried Schenk: Julie Steinert über Bücherboten und Büchertische: Leser brauchen uns da, wo sie sind. In: Pieschen aktuell 16.11.2016
  3. http://pieschen-aktuell.de/2016/neue-cafe-bar-rausch-macht-an-der-buergerstrasse-in-pieschen-auf/
  4. Christina Wittig-Tausch: Mahlzeit! In: Sächsische Zeitung 24./25.1.2015, S. 3.
  5. Karin Weber: „Was mich weiterbringt, ist der ständige Zweifel.“: Nachruf auf Maler Jürgen Wenzel. In: dnn.de 12.12.2023.
  6. Winfried Schenk: Neues bei Hirschel’s: Bio-Lebensmittel sollen Naturkosmetik ergänzen. In: Pieschen aktuell 1.3.2017. https://www.hirschel-cosmetic.de/unsere-parfumerie/ueber-uns.
  7. Auskunft der Mitarbeiterinnen Frau Malbrich-Nowotny und Frau Tasler, 28.1.2019
  8. http://pieschen-aktuell.de/2016/an-der-ecke-buergerstrasseleisniger-strasse-wird-ein-mehrfamilienhaus-gebaut/
  9. Pieschener Zeitung 1/2017, S. 6

[Bearbeiten] Weblinks

Pieschener Feuerwehrwache

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