August Gottlieb Meißner

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August Gottlieb Meißner
Meißners Tochter Bianka, Ehefrau von Johann Gottlob von Quandt

August Gottlieb Meißner (* 3. November 1753 in Bautzen; † 18. Februar 1807 in Fulda) war vor allem wegen seiner Kriminalgeschichten einer der Lieblingsschriftsteller des deutschen Publikums und insbesondere bei der weiblichen Leserschaft angesehen.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Der Sohn eines Regimentsquartiermeisters und Bautzner Senators besuchte von 1764 bis 1772 die Schule in Löbau. Von 1773 bis 1776 studierte er in Leipzig und Wittenberg Jura. In Leipzig begann er, sich für Theater und Literatur zu interessieren. Aus dem Jahr 1776 stammen auch erste bekannte Werke Meißners, so das Gedicht „Murat und Friedericke“ und die komische Oper „Das Grab des Mufti“. Außerdem war er an der Zeitschrift „Neue Unterhaltungen“ beteiligt.

Nach seiner Studienzeit erhielt Meißner in Dresden eine Anstellung als Geheimer Kanzellist, zuerst im Geheimen Konsilium, dann am Geheimen Archiv. Während seiner Dresdner Zeit gehörte er anfangs dem 1776 gegründeten Societaetstheater an. Mit dem Abschied von August Gottlieb Meißner endete die erste Spielzeit des Hauses zum 2. Februar 1777. In Dresden war er Mitglied der Freimaurer und später des Illuminatenordens.

Mit Karl Christian Canzler gab er die Quartalschrift „Für ältere Litteratur und neuere Lectüre“ heraus. Seit 1780 war er Mitglied der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Seine Tochter Bianka war in zweiter Ehe mit Johann Gottlob von Quandt verheiratet.

Der Schriftsteller Meißner hatte eine angenehme Art zu erzählen und wurde für seine Sprache, Einbildungskraft und seinen Witz gerühmt. 1785 wurde er zum Professor der Ästhetik und klassischen Literatur an die Universität Prag berufen. Im Jahre 1805 kam er als Konsistorialrat und Direktor der hohen Lehranstalten nach Fulda.

[Bearbeiten] Werke

Seine Sammlung prosaischer Aufsätze, Anekdoten, Erzählungen, Fabeln etc., aus mit der Zeit 14 Sammlungen wurden, begründete seinen Ruf. Bekannte Werke waren: Alcibiades, Epaminondas, Julius Cäsar, Dialoge und Erzählungen, Bianka Capello. Meißner schuf mehrere Schauspiele (wie Johann von Schwaben) und Operetten bzw. komische Opern (das Grab des Mufti, der Alchymist, Arsene etc.). Seine Kantate, das Lob der Musik, wurde von Schuster vertont.

Weitere Werke: Sophonisbe. Ein musikalisches Drama mit histor. Prolog. u. Chören (Leipzig: Dyk, 1776); Leben Franz Balthasar Schönberg von Brenkenhof, Kgl. Preuss. geheim. Ober-Finanz-Kriegs- u. Domainenrath (Leipzig: Breitkopf, 1782); Lope di Vega, Leßing und Pastor Richter (Leipzig: Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, 1782); Masaniello (Karlsruhe: Christian Gottlieb Schmieder, 1786); Ausgewählte Kriminalgeschichten (St. Ingbert: Röhrig, 2003); Die Seelen-Folter (Darmstadt: Luchterhand, 1984, Orig.-Ausg.); Kriminal-Geschichten (Hildesheim, New York: Olms, 1977, Nachdr. d. Ausg. Wien 1796); Deutsches Schauspiel zu Venedig (Wolfenbüttel: Heckner, 1926); Histoire de la vie et de la mort de Bianca Capello, noble Vénitienne et grande duchesse de Toscane (Paris)]. Meißners Werke erschienen gesammelt in 56 Bänden bei G. Kuffner in Wien.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

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