22. POS
Die ehemalige 22. Polytechnische Oberschule, seit Mitte der 1970 Jahre mit dem Namenszusatz "Dr. Richard Sorge" befand sich zu DDR-Zeiten im heutigen Gebäude der Dreikönigschule in der Dresdner Äußeren Neustadt in der Louisenstraße 42.
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[Bearbeiten] Geschichte
Das Schulgebäude wurde 1894 erbaut und beherbergte ab diesem Zeitpunkt bis 1945 die 22. Bezirksschule,[1] die sich bis 1893 noch in der Louisenstraße 80 befand.[2] Das Schulgebäude selbst hatte die Luftangriffe vom 13. Februar 1945 relativ unbeschadet überstanden.
Das Besondere an der Lage der Schule war, dass drei weitere Schulen zu DDR-Zeiten in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule waren:
- die 13. POS, seit dem 14. Juni 1984 "Max Joppe" in der Rothenburger Straße 35,[3] mit der die 22. POS sich die Sporthalle im Hinterhof teilte,
- die 15. POS, seit Oktober/ November 1984 "Fritz Hoffmann" in der Görlitzer Straße 8/10 [4] und
- direkt gegenüber die Hilfsschule Louisenstraße, heute das Kinderhaus Louise in der Louisenstraße 39.[5]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Schulbetrieb in der nunmehr als 22. Mittelschule bezeichneten Schule weiter betrieben. Später als 22. Oberschule bezeichnet, erhielt die Schule nach der DDR-Schulreform die offizielle Bezeichnung "22. Polytechnische Oberschule".
Den Namenzusatz "Dr. Richard Sorge", zu Ehren des sowjetischen Kundschafters deutscher Abstammung, der 1944 in Japan erhängt wurde, erhielt die Schule Mitte der 1970er Jahre.[6] Wie bei anderen Namensverleihungen für Sorge war dessen überlebender Funker, Max Christiansen-Clausen bei der Verleihung zugegen. Er berichtete Schülern auch über die Tätigkeit Sorges in Japan.
Die Schule hatte bereits mindestens seit den frühen 1970er Jahren einen Schulhort, d.h. eine Kinderbetreuung bis 16 Uhr für werktätige Eltern. Eine weitere Besonderheit war die Schulform mit erweiterten Russischunterricht, für den die 22. POS - neben fünf anderen Schulen in Dresden - bekannt war. Dazu wurden leistungsstarke Schüler aus der 2. Klasse aus Dresdner Schulen - meist aus der Dresdner Neustadt sowie aus Klotzsche und Hellerau an diese Schule delegiert, wo ab der 3. Klasse Russischunterricht unterrichtet wurde. Normal war das in der DDR ab der 5. Klasse. Es gab gemeinsame Ferienlager ("Russischlager") mit Kindern sowjetischer Offiziere, die in der DDR dienten. Die 22. POS war seit spätestens 1979 Träger des Vaterländischen Verdienstordens der DDR.
Im Zuge der sächsischen Schulreform ging 1992 aus der 22. Polytechnischen Oberschule Dresden anfangs unter dem Namen "Gymnasium Dresden-Neustadt", seit dem 31. Oktober 1997 unter dem traditionsreichen Namen der "Dreikönigschule" ein weiteres Gymnasium hervor.
[Bearbeiten] Bekannte ehemalige Lehrer und Schüler
- Maren Ulbrich (1965–2004), Kunsthistorikerin
[Bearbeiten] Adresse zu DDR-Zeiten
8060 Dresden
Louisenstraße 42
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Dresden 1894, S. 1634, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1893, S. 1588, SLUB
- ↑ SZ 15.6.1984
- ↑ SZ 6.11.1984
- ↑ Eva Siebenherz: Das Schulbuch (Sachsen): Schulverzeichnis & Archiv für Sachsen, Leseprobe auf Google Books
- ↑ Ist noch 1974 im Telefonbuch von Dresden nicht mit diesem Namenszusatz verzeichnet.
[Bearbeiten] Weblinks
- Fotos im Zusammenhang mit der 22. POS in der Deutschen Fotothek
- Liste der Polytechnischen Oberschulen (POS)