Walter Hölzel

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Walter Hölzel (20. Januar 1899 in Gittersee15. April 1935 in Dresden) war ein Dresdner Aktivist der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands und Opfer des Nationalsozialismus.

Hölzel stammte aus einer Arbeiterfamilie in Gittersee. Schon bald nach seiner Schulentlassung wurde er Mitglied der Arbeiterjugend. 1917 verweigerte er den Musterungsbefehl, woraufhin er verhaftet und in ein Militärlager in Freiberg eingewiesen wurde. Von dort desertierte er nach wenigen Wochen in die Niederlande.

Hölzel kehrte erst nach der Novemberrevolution nach Dresden zurück. Zunächst schloss er sich der USPD an, trat jedoch bald wieder aus dieser Partei aus, weil sie ihm nicht redikal genug erschien. Während des Kapp-Putsches 1920 beteiligte sich Hölzel am Abwehrkampf. Nach den März-Kämpfen 1921 lernte er Karl Plättner kennen, der das Konzept des „organisierten Bandenkampfs“ vertrat, und schloss sich seiner Gruppe an. In der Folge beteiligte sich Hölzel an einer Reihe von Raubüberfällen und Einbrüchen, so u. a. am 3. Juni 1921 auf die Filiale der Deutschen Bank in Deuben und Anfang Dezember 1921 in den Siemens-Werken in Freital-Döhlen. Am 11. Dezember 1921 wurde Hölzel schließlich mit anderen Mitgliedern der Gruppe in einem Lokal in Berlin verhaftet. 1923 wurde Hölzel zu einer Zuchthausstrafe von sieben Jahren verurteilt, die er im Zentralgefängnis Cottbus verbüßte. Es gelang ihm, von dort von Juli 1926 bis April 1927 zu entfliehen. Trotzdem wurde er 1928 begnadigt.

Nach seiner Haftentlassung war Hölzel wieder in Gittersee politisch tätig. 1933 wurde er von der SA so schwer misshandelt, dass er an den Folgen zwei Jahre darauf verstarb.

Von 1946 bis 1993 war die heutige Moritzschachtstraße in Gittersee nach Walter Hölzel benannt.

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