Max Hermann Dietze

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Max Hermann Dietze (20. Juli 1901 in Auerbach/Vogtland – 28. September 1938 in Selb) war ein Meißner Porzellankünstler, der gemeinsam mit Ernst Fritz Gottschling maßgeblich an der Produktion des Porzellanglockenspiels im Dresdner Zwinger beteiligt war.

Dietze absolvierte eine Lehre als Porzellanmaler in der Meißner Manufaktur und nahm Mitte der 1920er Jahre Klavier- und Geigenunterricht in Dresden. 1927 war Dietze an der Erfindung und Produktion stimmbarer Porzellanglocken beteiligt. Zwei Jahre später stimmte er die Porzellanglocken des Glockenspiels an der Frauenkirche Meißen. 1933 stellte er mit seinem Meißner Kollegen Ernst Fritz Gottschling das Glockenspiel im Dresdner Zwinger her und stimmte es. Nur wenige Tage nach der Einweihung des Glockenspiels im Dezember 1933 wurde Dietze verhaftet, weil er den „Ernsten Bibelforschern“ (heute: Zeugen Jehovas) angehörte. Die Bibelforscher lehnten die Mitgliedschaft in der NSDAP und den nationalsozialistischen Organisationen, den Hitlergruß und den Wehrdienst ab und glauben zudem an den jüdischen Gott Jehova. Dietze wurde mehrere Monate im KZ Hohnstein (Sächsische Schweiz) inhaftiert, später im KZ Sachsenburg. Anfang 1936 kam Dietze frei. Ein früherer Kollege aus Meißen vermittelte ihm eine Stelle in der Porzellanfabrik Hutschenreuther in Selb. Dort starb Max Hermann Dietze, aufgrund der Haft gesundheitlich stark angeschlagen, im Alter von nur 37 Jahren.

Dietze wohnte mit seiner Frau Rosina an der Rauhentalstraße 64 in Meißen. Das Paar bekam zwei Söhne.

Seit dem 29. September 2015 erinnern zwei Stolpersteine vor dem Glockenspielpavillon an Dietze und seinen Kollegen Ernst Fritz Gottschling.

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