Matthäus Carl August Zimmer

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Matthäus Carl August Zimmer (* 24. Januar 1832 in Bautzen; † 9. November 1912 in Dresden) war ein sächsischer Militärarzt, zuletzt als Garnison- und Divisionsarzt in Leipzig im Rang eines Generalarztes.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Matthäus Carl August Zimmer entstammte der sächsischen Familie Zimmer, deren Spitzenahn bis auf Georg Zimmer (16921758) aus Beiersdorf zurückgeht. Sein Großvater väterlicherseits war Johann George Zimmer (17541835).

Zimmer war der jüngste Sohn von Johann Gottlieb Zimmer (* 7. Juni 1794 in Bautzen; † 21. September 1843 ebenda) und dessen 1817 geheirateter Ehefrau Charlotte Wilhelmine geb. Jähnigen (* 4. November 1794 in Bautzen; † 7. April 1882 ebenda), Tochter des Johann Gottfried Jähnigen (17661808) aus Wehlen. Zimmer hatte noch fünf Geschwister, davon vier Brüder.

Matthäus Zimmer heiratete am 21. September 1858 Friederike Amalie Therese geb. Wachtler (* 7. Januar 1832 in Pegau; † 2. Januar 1898 in Dresden), Tochter des Fleischermeisters und Hausbesitzers Johann Carl Wachtler (1803)–1870) in Grimma. Das Ehepaar Zimmer hatte zwei Söhne:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Zimmer studierte nach seinem höheren Schulbesuch am Gymnasium in Bautzen Medizin und promovierte zum Doktor der Medizin (Dr. med.). Er entschied sich für eine militärische Karriere und trat 1853 als Unterarzt in die sächsische Armee ein. Er diente anfangs im 2. Reiterregiment, zu Beginn in Bad Lausick.

Am 1. August 1861 erhielt Zimmer sein Patent als Assistenzarzt (im Secondéleutnantsrang) im 2. Reiterregiment unter der Führung von dem damaligen Oberst Freiherr von Fritsch. Der Stab sowie zwei Schwadronen waren in Grimma disloziert, zwei weitere in Rochlitz, eine in Bad Lausick. Das Reiterregiment gehörte zur 2. Kavalleriebrigade unter der Führung von Generalmajor Edler von der Planitz. Als solcher nahm er auch am Deutschen Krieg 1866 teil, bei dem das Königreich Sachsen auf der Seite von Österreich gegen Preußen stand. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Assistenzarzt mit Premierleutnantsrang erhoben.

1867 wurde Zimmer zur Fortbildung an die Universität nach Leipzig kommandiert, wo er ein Jahr blieb. Am 21. Juli 1868 wurde er zum Stabs- und Bataillonsarzt 2. Klasse (im Hauptmannsrang) erhoben und gleichzeitig zum Schützen-(Füsilier-)Regiment Nr. 108 nach Dresden versetzt. Zimmer ist erstmals 1870 im Dresdner Adressbuch als praktischer Arzt, Geburtshelfer und Stabsarzt des 3. Bataillons des Schützenregiments am Alaunplatz verzeichnet. Privat zog er in eine Wohnung in der Friedrichstraße 51,[1] wo er bis 1871 wohnte. Mit diesem Regiment zog Zimmer im gleichen Jahr in den Deutsch-Französischen Krieg, wurde aber noch im gleichen Jahr wieder zum 2. Reiterregiment versetzt, das im Frankreichfeldzug der II. sächsischen Infanteriedivision Nr. 24 zugeteilt war.

Nach dem Krieg wurde Zimmer zum Stabsarzt 1. Klasse erhoben, kehrte noch 1871 nach Sachsen zurück, wo er zum Pionier-Bataillon Nr. 12 nach Dresden versetzt wurde. Diesmal zog er in die Louisenstraße 59.[2] Anfang 1873 wurde Zimmer mit der Wahrnehmung der Funktion als Regimentsarzt beim Feld-Artillerie-Regiment Nr.12, der Divisionsartillerie beauftragt. Am 20. Januar 1874 erhielt Zimmer seine Beförderung zum Oberstabsarzt 2. Klasse, weiter im Hauptmannsrang. Zwar wurde er zu dieser Zeit in den Ranglisten des 5. Infanterieregiments Nr. 104 (mit dem Stab in Zwickau) geführt, war aber weiterhin zum Feldartillerieregiment als Regimentsarzt kommandiert. 1875 war er dann auch etatmäßig im 2. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 28 in der I. Abteilung in Dresden angestellt, wo er bis 1880 blieb.

1878 als dienstältester Oberstabsarzt 2. Klasse, bereits 25 Dienstjahre in der sächsischen Armee, erhielt Zimmer am 19. April 1879 seine Beförderung zum Oberstabsarzt 1. Klasse in seiner Dienststellung als Regimentsarzt des Feldartillerieregiments. 1881 wurde Zimmer als Regimentsarzt zum 10. Infanterieregiment Nr. 134 nach Leipzig versetzt, wo er bis 1885 diente. In Leipzig zog er in die Eutritzscher Straße 98,[3] ab 1885 dann in der Hausnummer 6.[4]

1886 bereits zum Chefarzt im Garinsonlazarett berufen und stellvertretender Divisionsarzt in Leipzig wurde Zimmer noch im gleichen Jahr zum etatmäßigen Garnisonarzt ernannt und gleichzeitig mit der Wahrnehmung der divisionsärztlichen Funktionen bei der 2. Infanterie-Division Nr. 24 beauftragt. Ab 1887 blieb er in dieser Dienststellung bis zu seiner Entlassung aus dem aktiven Militärdienst am 25. September 1889 unter Fortzahlung der desetzlichen Bezüge. Zimmer diente damit 36 Jahre in der sächsischen Armee und erhielt mit seiner Deaktivierung den Rang eines Generalarztes 2. Ranges z.D. (zur Disposition).

Noch im gleichen Jahr zog Zimmer in seinem Lebensabend nach Dresden, wo er eine Wohnung in der Schulgutstraße 2 bezog.[5] 1896 zog er in die Blasewitzer Straße 65,[6] 1897 dann in die Gluckstraße 2 in Striesen,[7] wo er bis zu seinem Tod wohnte.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1870, S. 359, SLUB
  2. Adressbuch Dresden 1873, S. 404, SLUB
  3. Adressbuch Leipzig 1882, S. 452, SLUB
  4. Adressbuch Leipzig 1885, S. 500, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1890, S. 723, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1897, S. 636, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1898, S. 710, SLUB
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