Lichtspieltheater Rädelsburg

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ehem. Lichtspieltheater Großenhainer Straße, 2008
Schaukästen 2008
Lichtspieltheater Rädelsburg 2007
ehem. Filmtheater Rädelsburg, 1997

Unscheinbar, nahe dem Hubertusplatz hinter dem Gebäude der Großenhainer Straße 146 etwas versteckt, befand sich das Lichtspieltheater Rädelsburg, offiziell "Lichtspiele Großenhainer Straße". Die Kino-Bezeichnung "Rädelsburg" lehnte sich an den Namen des benachbarten Restaurants an. Die Gaststätte hieß zunächst "Zur Räthelsburg", daraus entstand später "Rädelsburg".

Laut Carola Zeh spielte das Kino von 1927 bis 1981, andere Quellen datieren die Schließung auf die 70er Jahre. Als Besitzer nennt Zeh: Nana Merbitz (ab Dezember 1927), Otto Toll (ab April 1928), Hugo Gierth (ab August 1928), Willy Schulze (ab Dezember 1932) und Walter Hirte von 1940 bis 1945.[1] Nach dem Krieg waren vorübergehend russische Soldaten im Kino untergebracht.

Vermutlich Ende der 1950er/Anfang der 60er Jahre wurde das Kino Rädelsburg umgestaltet: „Im neuen Gewande präsentiert sich nach der Renovierung das Lichtspieltheater Großenhainer Straße seinen Besuchern. Zu den Besonderheiten dieses Filmtheaters gehören jetzt eine Schwerhörigenanlage mit Induktionsschleife, die für moderne Hörgeräte das Hören von jedem Platz aus gestattet, elektrisch zu öffnende Türvorhänge, neue Effektlautsprecher für das Vier-Kanal-Magnetton-System und neues Gestühl für 688 Besucher. Die geschmackvolle Innenausstattung übernahmen die PGH 'Frohes Schaffen' und mehrere andere Betriebe. Das kleine Kollektiv um den Theaterleiter Opitz leistete bei der Renovierung 270 NAW-Stunden.“[2]

Im Jahr 1997 wurde das Kino abgerissen. Übrig geblieben waren nur der seit 1990 unter Denkmalschutz stehende neoklassizistische Eingangsbereich mit den Säulen und die Reste der Schaukästen. Mittlerweile sind diese und der denkmalgeschützte Eingangsbereich „von der Bildfläche verschwunden“. Abgerissen wurde er wahrscheinlich zwischen April 2007 und Oktober 2008.

Der Schriftsteller Heinz Czechowski schreibt in seiner Autobiografie wie folgt über die "Rädelsburg": Familie Engelhardt, drei Generationen, ausgebombt in der Alaunstraße, bekommt die Wohnung des geflüchteten SA-Mannes Zuschke samt Inventar zugewiesen. Der alte Herr, Militär und Unterhaltungsmusiker, bringt die Familie als Saxophonist einer Bigband durch, welche abendliche Vorstellungen in der »Rädelsburg« mit einer »Bühnenschau« einleitet.


siehe auch: ehemalige Kinos


Diese historischen Aufnahmen entstammen einem Betriebs-Fotoalbum der Lichtspiele Großenhainer Straße vom Anfang der 1960er Jahre, das dem Stadtwiki Dresden vorliegt. Das Album war eine Schenkung von Klaus Brendler anlässlich des Geschichtsmarktes 2012. Vielen Dank!

[Bearbeiten] Quellen

  1. Zeh, Carola: Lichtspieltheater in Sachsen. Hamburg 2007. S. 197.
  2. Sächsische Zeitung, Datum unbekannt, möglich scheint 1960/61.

[Bearbeiten] Weblinks

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