Johannes Maximilian Avenarius

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Johannes Maximilian Avenarius

Johannes Maximilian Avenarius (* 7. Januar 1887 in Greiffenberg/Gryfów Slaski (Schlesien); † 21. August 1954 in Berlin) war ein expressionistischer Maler und Grafiker.

Avenarius nahm 1905 auf Vermittlung seines Onkels Ferdinand Avenarius Privatunterricht im Zeichnen bei Karl Hanusch. Anschließend studierte er an der Dresdner Kunstakademie. 1907 kam er erstmals mit Gerhart Hauptmann zusammen, mit dem er zeitlebens befreundet blieb. Von Dresden wechselte Avenarius nach München, um Pathologie, Psychologie und Kunstgeschichte zu studieren.

Als 1913 in Breslau dem hundertjährigen Jubiläum der Befreiungskriege gegen Napoleon gedacht wurde, schuf Avenarius mehrere Porträts bedeutender Schlesier, darunter von den Brüdern Hauptmann. Im Ersten Weltkrieg wurde er verwundet.

Nach dem Ersten Weltkrieg schuf Avenarius bedeutende Buchillustrationen und zahlreiche Porträtzeichnungen. Er schrieb zudem Gedichte und Erzählungen in schlesischer Mundart. Für Hauptmann illustrierte er Bücher, Hauptmann sammelte seine Gemälde und ließ ihn dessen Haus in Agnetendorf mit Fresken gestalten.[1]

Hanusch holte Avenarius 1924 als Professor an die Kunstschule für Textilindustrie nach Plauen. 1933 wurde er von den Nazis entlassen und kam in Untersuchungshaft. Durch Fürsprache einflussreicher Kräfte, darunter Gerhart Hauptmann, konnte er aber seine künstlerische Karriere fortsetzen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Avenarius im Zusammenhang mit der Vertreibung der verbliebenen deutschen Bevölkerung Schlesien verlassen. Er ging 1946 nach Berlin, wo er 1954 starb. Sein Grab befindet sich in Görlitz.[2] Das Graphische Kabinett des Kulturhistorischen Museums Görlitz bewahrt seinen künstlerischen Nachlass auf.[3]

[Bearbeiten] Familie

Avenarius entstammte einer künstlerisch geprägten Familie des Bildungsbürgertums. Sein Vater, Dr. Ludwig Avenarius, war ein Amtsrichter in Greiffenberg. Dessen Vater, Eduard Avenarius, war ein bekannter Buchhändler in Leipzig und hatte eine Tochterfirma des Brockhaus-Verlages gegründet, die er mehrere Jahre in Paris vertrat. Zu seinem Freundeskreis zählten Heinrich Heine und sein Schwager Richard Wagner. Avenarius' Großmutter war eine Tochter des Hofschauspielers Ludwig Geyer, Stiefvater und möglicherweise sogar biologischer Vater von Richard Wagner. Ein Onkel Richard Avenarius, war ein bedeutender Philosoph, ein anderer Onkel, Ferdinand Avenarius, gründete in Dresden den Kunstwart und den Dürerbund.[4]

[Bearbeiten] Werke

Buchgraphiken:

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Silesian Art Collections
  2. Biografie im Stadtwiki Görlitz
  3. Webseite des Museums Görlitz
  4. Gerhard Kratzsch. Kunstwart und Dürerbund. Ein Beitrag zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter des Imperialismus. Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen 1969. ISBN 3-525-36125-4.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

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