Hugo Mutze-Wobst

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Ernst Eduard Hugo Mutze-Wobst, anfangs nur Ernst Eduard Hugo Mutze (* 15. April 1847 in Dresden; † 16. November 1926 ebenda)[1] war ein deutscher Arzt und Mediziner, viele Jahre davon als Militärarzt in der sächsischen Armee, zuletzt als oberster Militärarzt eines sächsischen Großverbandes als königlich-sächsischer Obergeneralarzt im Rang eines Generalleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Mutze entstammte der Familie Mutze. Sein Großvater war Johann Christian Mutze. Ernst Eduard Hugo Mutze-Wobst war der Sohn des königlichen Stubenheizers Carl August Mutze und dessen 1840 geheirateter zweiter Ehefrau Mariane Auguste Antonie Caroline geb. Schwarze. Seine Mutter war in den 1860er Jahren prinzliche Leibwäscherin bei der Ehehfrau des damaligen Prinzen Georg,[2] während sein Vater ein Wartegeld erhielt.Seine Eltern wohnten an der Frauenkirche 17,[3] ab 1869 am Neumarkt 3.[4]

Hugo Mutze heiratete am 26. November 1874 in Dresden Marie Amalie Caroline geb. Büttner (* 8. Oktober 1852 in Dresden; † 4. Mai 1939 ebenda).

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Mutze, der Sohn eines einfachen Stubenheizers, wurde am 25. April 1847 in Dresden getauft.[5] Seine höhere Schulbildung erhielt Mutze am Gymnasium zum Heiligen Kreuz. Anschließend studierte er Medizin an der Universität Leipzig, wo er auch zum Doktor der Medizin (dr. med.) promovierte. Danach entschied sich Mutze für eine Karriere als Militärarzt in der sächsischen Armee.

Am 1. August 1870 trat Mutze als einjährig-freiwilliger Unterarzt beim Schützen-Ersatz-Bataillon Nr. 108 ein, leistete während des Krieges gegen Frankreich Dienst im Garnisonlazarett zu Dresden und wurde am 2. August 1871 zur Reserve entlassen.[6] Am 23. Dezember 1873 wurde er als Assistenzarzt 2. Klasse (entspricht einem Rang als Sekondé-Lieutenant) zum 6. Infanterie-Regiment "König Wilhelm II. von Württemberg" Nr. 105 nach Strasbourg, das nach dem Deutsch-Französischen Krieg mit dem Elsass und Lothringen an das Deutsche Reich angegliedert wurde, versetzt. Am 24. Juli 1874 wurde er dort zum Assistenzarzt 1. Klasse (Premierlieutenantrang) erhoben. Schließlich wurde er am 20. Juli 1878 Stabsarzt (Hauptmannsrang) im Infanterieregiment Nr. 105 befördert. Er blieb im damaligen Straßburg bis 1885. Ab diesem Jahr nannte er sich "Mutze-Wobst".

1886 kehrte Mutze-Wobst nach Sachsen zurück, wo er Stabsarzt im 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 in Zwickau wurde. Dort wohnte er in der Bahnhofstraße 66.[7] Am 1. April 1889 wurde Mutze-Wobst unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstabsarzt 2. Klasse (Majorsrang) in das 3. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 32 nach Riesa versetzt, wo er ebenfalls in die Bahnhofstraße, dort in die Hausnummer 1 zog.[8] Dort wurde er am 18. September 1893 Oberstabsarzt 1. Klasse im Feldartillieregiment.[9]

Mutze-Wobst kehrte Ende 1899 nach Dresden zurück, wo er vom sächsischen König Albert zum Generaloberarzt (entspricht dem Rang eines Oberst) in der 3. königlich-sächsischen Division Nr. 32 ernannt wurde. Er ist erstmals 1900 im Dresdner Adressbuch verzeichnet und wohnte anfangs in der Glacisstraße 7.[10] Noch im gleichen Jahr zog er in das damals neue Administrationsgebäude im Garnisonlazarett in der Marienallee 5 in der Dresdner Albertstadt,[11] wo er aber bis 1901 weilte. 1901 wurde Mutze-Wobst von König Albert unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalarzt zum Korpsarzt des XIX (2. königlich-sächsischen) Armeekorps ernannt. Damit verbunden war ein Umzug nach Leipzig, diesmal in die dortige Pfaffendorfer Str. 46.[12] In dieser Dienststellung blieb er bis 1903.

Am 11. September 1903 wurde Mutze-Wobst aufgrund seines Abschiedsgesuches vom sächsischen König Georg unter Verleihung des Ranges als Generalarzt z.D. (zur Disposition), mit der Zahlung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubnis des Tragens der Uniform aus dem aktiven Dienst in der sächsischen Armee verabschiedet.[13] Nach dieser Versetzung in den einstweiligen Ruhestand kehrte er abermals in seine Heimatstadt zurück, wo er diesmal in die Dürerstraße 13 zog,[14] 1905 dann in die Ostra-Allee 25 in der Wilsdruffer Vorstadt,[15] wo er bis zu seinem Tod wohnte. Er war zusammen mit seiner Ehefrau Hauseigentümer dieses Hauses.[16]

1915, ein Jahr nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Mutze-Wobst vom letzten sächsischen König Friedrich August III. mit dem Rang eines Obergeneralarztes a.D. (außer Dienst) zwar in den endgültigen Ruhestand verabschiedet,[17] trotzdem betätigte er sich intensiv um die Versorgung von Kriegsverletzten. Dafür erhielt er mehrere hohe Orden. Nach der Auflösung der sächsischen Armee nach dem Ersten Weltkrieg erhielt Mutze-Wobst noch den Rang eines Generalleutnants.[18] Damit durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" führen.[19]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Eisernes Kreuz 1. und 2. Klasse
  • Königlich-preußische Rote-Kreuz-Medaille 3. Klasse
  • Herzoglich-Sachsen-Meiningisches Ehrenkreuz für Verdienst im Kriege
  • Königlich-türkischer silberner Halbmond

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz im Forum für deutsche Militärgeschichte: Militärgeschichte » Personen » Generale und Admirale » Daten zu Generalärzten bis 31.12.1899
  2. Adressbuch Dresden 1872, S. 238, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1869, S. 213, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1870, S. 223, SLUB
  5. Datensatz auf Ancestry
  6. Ernst Siegfried Mittler und Sohn: Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mittellungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- -und Versorgungswesens, 1.-49. Jahrgang, 1903, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 798
  7. Adressbuch Zwickau 1888, S. 247, SLUB
  8. Adressbuch Riesa 1892, S. 81, SLUB
  9. Adressbuch Riesa 1899/1900, S. 97, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1900, S. 538, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1901, S. 567, SLUB
  12. Adressbuch Leipzig 1902, S. 813, SLUB
  13. Ernst Siegfried Mittler und Sohn: Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mittellungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- -und Versorgungswesens, 1.-49. Jahrgang, 1903, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 798
  14. Adressbuch Dresden 1904, S. 709, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1906, S. 727, SLUB
  16. Häuserbuch Dresden 1925/26, S. 1685, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1916, S. 603, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1921, S. 617, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1926/27, S. 613, SLUB
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