Hannibal von Lüttichau

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Wappen der Adelsfamilie von Lüttichau

Hannibal von Lüttichau (* 13. November 1652;[1]6. Januar 1726 in Ulbersdorf bei Hohnstein/ Sächsische Schweiz) war ein sächsischer Gutsbesitzer auf Ulbersdorf, Krumhermsdorf, Prossen, Altendorf, Porschdorf sowie Wendischsehra und kurfürstlich-sächsischer Beamter, anfangs als Amtshauptmann zu Stolpen, später kursächsischer Landkammerrat, zuletzt als Amtshauptmann zu Hohnstein.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hannibal von Lüttichau entstammte der uradeligen Familie von Lüttichau, die zum meißnischen Uradel zählt und mit dem Stammvater Heinrich von Lutchow in Kmelen bei Liebenwerda um 1330 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Von Lüttichau entstammte dem 1. Ast der 1. Linie des Adelsgeschlechts. Eine Linie der Familie erhielt 1769 die Standeserhebung zu Grafen. Von Lüttichaus Urgroßvater war der kursächsische Obersteuereinnehmer zu Meißen, Hofmeister, Amtshauptmann zu Senftenberg und Herr auf Kmehlen und Zschorna, Seiffert von Lüttichau (15471598), sein gleichnamiger Großvater war Hannibal von Lüttichau († 1617) auf Zschorna bei Großenhain.

Hannibal von Lüttichau war der Sohn von des kursächsischen Rittmeisters und Herrn auf Ober-Ulbersdorf, Siegfried von Lüttichau (* 11. Juni 1606 in Zschorna; † 14. Juni 1661) und dessen 1652 geheirateter Ehefrau Catharina Sophia verw. von Liebenau, geb. von Bomsdorf (* 1622; † 31. März 1674), Tochter von Lothar von Bomsdorf auf Sempten und Bomsdorf und dessen Ehefrau Catharina geb. von Carlowitz.

Von Lüttichau heiratete Rahel Sophie geb. von Ende (* 13. April 1667 in Ehrenberg/Thüringen; † 10. Dezember 1734 in Ulbersdorf), Tochter des kursächsischen Kammer- und Bergrates, Amtshauptmannes zu Nossen, Wolff Rudolph von Ende auf Ehrenberg († 1689) und dessen Ehefrau Magdalene Sophie geb. von Neitschütz († 1716). Das Ehepaar von Lüttichau hatte folgende bekannte Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hannibal von Lüttichau übernahm 1700 den Vorsitz über die Amtshauptmannschaft Stolpen von seinem Amtsvorgänger Carl Gottfried (von) Bose, der dieses Amt ab 1695 fünf Jahre inne hatte. Allerdings bekleidete er das Amt als Amtshauptmann nur etwa zwei Jahre bis 1702, als er die Amtsgeschäfte in der damaligen sächsischen Festungsstadt an George Friedrich von Knobelsdorff übergab.[2]

Danach ernannte der sächsische Kurfürst und spätere König von Polen, August der Starke von Lüttichau zum kurfürstlich-sächsischen, später auch zum königlich-polnischen Landkammerrat. In diesem Amt der sächsischen Finanz- und Liegenschaftsverwaltungsbehörde war von Lüttichau für seinen gesamten Landkreis zuständig. Er war damit Mitglied der fürstlichen Hofkammer. In der Beschreibung des Amtes Hohnstein ist er als solcher noch erwähnt.

Von Lüttichau, der den väterlichen Rittergutsbesitz auf Ober- und Nieder-Ulbersdorf übernahm, der von 1659 bis 1890 im Besitz seiner Familie war, kaufte 1694 das Rittergut Krumhermsdorf von dem Berghauptmann und damaligen Amtshauptmann von Hohnstein, Hans George von Liebenau.[3] Von Lüttichau war außerdem Herr auf Ulbersdorf, Krumhermsdorf bei Bad Schandau, Prossen, Vorwerk Altendorf bei Sebnitz, Porschdorf sowie Wendischsehra (teilweise wird dafür auch Wendisch-Tehra angegeben).

1709 übernahm von Lüttichau von Hans George von Liebenau das Amt des Amtshauptmannes zu Hohnstein und Lohmen. Dieses Amt übte er über 26 Jahre bis zu seinem Tod aus. Nachdem das Amt über fünf Jahre nicht besetzt war, ernannte 1731 der sächsische Kurfürst Carl Adolph von Carlowitz zu seinem Amtsnachfolger.[4]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Nach anderen Angaben (z.B. Gedbas) am 29. Mai 1654.
  2. Carl Christian Gercken: Historie der Stadt und Bergvestung Stolpen im Marggrafthume Meissen gelegen..., Dresden & Leipzig 1764, Digitalisat auf Google Books, S. 305
  3. Wilhelm Leberecht Götzinger: Geschichte und Beschreibung des Chursächsischen Amts Hohnstein mit Lohmen ..., Freiberg 1786, Digitalisat auf Google Books, S. 417
  4. Wilhelm Leberecht Götzinger: Geschichte und Beschreibung des Chursächsischen Amts Hohnstein mit Lohmen ..., Freiberg 1786, Digitalisat auf Google Books, S. 73

[Bearbeiten] Weblinks

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