Friedrich Wilhelm Enzmann

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Friedrich Wilhelm Enzmann (* 27. Januar 1802 in Großpöhla bei Schwarzenberg/ Erzgebirge; † 13. Februar 1866 in Dresden) war ein deutscher Mechaniker und Optiker. Er gilt als der Begründer des Kamerabaus in Dresden. Er beschäftigte sich gemeinsam mit seinem Bruder mit dem Mikroskop-, Kamera- und Instrumentenbau fotografischer Apparate.

[Bearbeiten] Familie

Friedrich Wilhelm Enzmann entstammte einer erzgebirgischen Familie in Pöhla bei Schwarzenberg, deren Vorfahren wie z.B. Christian Enzmann und dessen Vater Andreas Enzmann († vor 1721) Meister, Müller und Weißbäcker in Großpöhla waren.[1]

Wilhelms Bruder Carl Heinrich Enzmann studierte Medizin und wurde Doktor der Medizin und Chirurgie.[2] Er forschte aber zusammen mit seinem Bruder und baute mit ihm optische Geräte und Fotoapparate. Er ist viele Jahre als Dr. med. und Geburtshelfer in den Dresdner Adressbüchern verzeichnet. Er starb 1868, zwei Jahre nach seinem Bruder und besaß ein Haus in der Annengasse 32, nur wenige Meter von seinem Bruder entfernt.[3]

Wilhelm Enzmann war mit seiner Ehefrau Minna († 1867 in Dresden)[4] verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn, Wilhelm Richard Enzmann, der zuerst Zeichner bei der Direktion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen wurde, übernahm nach dem Tod seines Vaters die elterliche Firma "F. W. Enzmann" in der Annenstraße. Dieser wiederum starb 1881.[5] Dessen Witwe Rosalie Florentine Enzmann († 1884 in Dresden)[6] übernahm danach für wenige Jahre das Verlaufslokal, das sich mittlerweile in der Neuen Gasse 13 befand.[7]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Wilhelm Enzmann ist erstmals 1835 zusammen mit August Enzmann im Dresdner Adressbuch als Mechanikus in der Annengasse 8 im ersten Obergeschoss verzeichnet.[8] Ab 1838 ist er dort nur noch allein verzeichnet.[9]

1839 bot Enzmann als erster Produzent außerhalb Frankreichs Kameras und fotografische Platten mit quadratischem Aufnahmeformat an. Seine Werbeanzeige am 31. Oktober 1839 im »Dresdner Stadtanzeiger« gilt als Geburtsurkunde der Dresdner Fotoindustrie.[10] Dabei hatten seine Fotokameras mit einer Silberschicht versehene Aufnahmeplatten, die wesentlich kleiner und damit handlicher waren, als die des französischen Konkurrenten Louis Daguerre (17871851). Seine Kameras entwickelten sich bald zu einem Massenprodukt.

1849 kaufte Wilhelm Enzmann das Haus in der Annengasse 26, wo er 1850 als Besitzer im Adressbuch verzeichnet ist.[11] Spätestens seit 1853 befand sich in seinem Haus im Erdgeschoss auch ein Verkaufslokal für optische Geräte und Kameras, das ab 1854 im Adressbuch aufgeführt wird.[12] Ab 1860 nennt sich Enzmann auch "Optikus".[13]

Wilhelm Enzmann starb am 13. Februar 1866 und wurde auf dem Alten Annenfriedhof in Dresden beerdigt. Das Grab ist noch heute erhalten.

[Bearbeiten] Quellen

  1. genealogische Daten von Müllern auf www.muelsengrund.de
  2. Doktorwürde für Carl Heinrich Enzmann am 2. April 1834 in: Repertorium der gesammten deutschen Literatur, Jahrgang 1834, Zweiter Band, auf Google Books
  3. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1868, SLUB Dresden, S. 79
  4. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1867, SLUB Dresden, S. 78
  5. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1881, SLUB Dresden, S. 110
  6. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1884, SLUB Dresden, S. 104
  7. Adressbuch Dresden 1882, SLUB Dresden, S. 103
  8. Adressbuch Dresden 1835, SLUB Dresden, S. 57
  9. Adressbuch Dresden 1838, SLUB Dresden, S. 60
  10. Dresdner Wissenschaftler auf www.dresden.de
  11. Adressbuch Dresden 1850, SLUB Dresden, S. 197. "B"= Besitzer. Im Adressbuch steht allerdings Alaungasse. Da Wilhelm aber vorher und nachher in der Annengasse als aufgeführt ist, dürfte es sich um einen Druckfehler handeln.
  12. Adressbuch Dresden 1854, SLUB Dresden, S. 36
  13. Adressbuch Dresden 1860, SLUB Dresden, S. 59

[Bearbeiten] Weblinks

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