Friedrich Christian Hermann Uber

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Friedrich Christian Hermann Uber (* 22. April 1781 in Breslau; † 2. März 1822 in Dresden) war ein Komponist und Kreuzkantor.

Ubers musikalische Neigung wurde durch das Beispiel seiner Eltern angeregt, deren Haus der Sammelpunkt der Musiker Breslaus war. Sein Vater, Oberamts-Regierungsadvokat und königlicher Justizkommissar Christian Benjamin Uber, hatte selbst einige Singspiele komponiert. Der Sohn wollte eigentlich Musiker werden, doch der Vater bestimmte ihn zum Juristen. Nach Abschluss des Gymnasiums besuchte Uber die Universität Halle. Hier trat er neben dem Studium als Violinvirtuose und Komponist sowie als Direktor der Winterkonzerte auf. 1803 schloss er die Universität ab.

Mit Genehmigung des Vaters durfte Uber 1804 doch noch eine musikalische Laufbahn beginnen. Der Fürst von Radziwill nahm ihn mit nach Berlin und verschaffte ihm eine Stelle im Orchester des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen. 1806 gab Uber als Violinist sein erstes Konzert, aufgrund der Kriegsereignisse verlor er jedoch wieder seine Stellung. Erst im Dezember 1808 fand er in Kassel als erster Violinist eine neue Anstellung, im Januar 1809 wurde er zum Musikdirektor der deutschen Oper ernannt. In Kassel komponierte Uber Violinkonzerte, Duette, das Intermezzo „Der falsche Werber“, eine melodramatische Bearbeitung von Friedrich Schillers „Taucher“ und die Musik zum Klingemann’schen Drama „Moses“. Als die deutsche Oper aufgelöst wurde, schrieb er französische Operetten, von denen „Les Marins“ den größten Erfolg hatte. Nach dem Sturz Napoleons verlor Uber wiederum seine Anstellung. Er ging 1815 als Kapellmeister an die Mainzer Oper, wo er „Der frohe Tag“ schrieb.

1816 kam Uber nach Dresden als Kapellmeister der Sekonda’schen Operngesellschaft. Als die Gesellschaft aufgelöst wurde, verlor er wiederum seine Arbeit. Daraufhin ging er nach Leipzig, wo er Privatunterricht erteilte. Uber blieb auch nach seinem erneuten Wechsel nach Dresden mit Leipzig verbunden, wo er 1819 die Redaktion der musikalischen Zeitung übernahm.[1]

Durch die Amtsniederlegung Christian Theodor Weinligs als Kreuzkantor in Dresden wurde dieser Posten frei. Im Wettbewerb mit drei Mittbewerbern konnte sich Uber durchsetzen, wurde im Februar 1818 zum Kantor gewählt und am 9. März bestätigt. Uber hatte das Alumnat zu leiten, die Kirchenmusik an mehreren Kirchen einzuüben und zu dirigieren sowie Schulunterricht zu erteilen. Ernst Julius Otto gehörte zu seinen Schülern. Streitigkeiten mit dem Rektorat, geringes Gehalt, die Aufgabe, die Alumnen in Ordnung zu halten, die Leichen auf den Kirchhof zu begleiten, boten viel Unannehmlichkeiten. Uber schrieb für die Kirchenfeierlichkeiten noch mehrere größere Kantaten, wie „Die Feier der Auferstehung“, „Der ewige Jude“, „Die letzten Worte des Erlösers“, sein letztes Werk, welches am Karfreitag den 2. März 1822 in der Kreuzkirche zur ersten Aufführung gelangte.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz: Ein Volksblatt, Verlag Maurer, 1819

[Bearbeiten] Weblinks

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