Friedrich August Ferdinand von Lindemann

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Wappen der Adelsfamilie von Lindeman nach der Erneuerung des Adelstitels 1784

Friedrich August Ferdinand von Lindemann, geboren als Friedrich August Ferdinand Lindemann, auch von Lindeman (* 22. März 1767 in Dresden;[1]18. August 1833 ebenda)[2] war ein sächsischer Beamter, im Rang und mit Titel eines kurfürstlich-sächsischen, später königlich-sächsischen Wirklichen Finanzrates.

[Bearbeiten] Familie

Friedrich August Ferdinand von Lindemann entstammte der Adelsfamilie von Lindeman(n). Diese Familie wurde durch Kurfürst August bereits 1563 mit dem kursächsischen Hofrat, Vizekanzler und Wirklichen Geheimen Rat Laurentius Lindemann (15201585) in den erblichen Adelsstand erhoben. Der Adelstitel wurde nur von wenigen Familienmitgliedern genutzt, die meisten nannten sich weiter nur Lindemann.

Erst 1783 wurde der Adelsstand erneuert. Am 31. Juli 1790, während des sächsischen Reichsvikariats, erhielt die Familie die Standeserhebung in den erblichen Freiherrenstand mit dem Privileg der Nichtbenutzung.[3] Lindemanns Großeltern väterlicherseits waren Levin Lindemann (16651729),[4][5] königlich-polnischer und kursächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Majors, später Geheimer Kabinettssekretär und dessen Ehefrau Sophia Maria geb. Abel (* ca. 1668), Tochter des Komponisten und Musikers Clamor Heinrich Abel (16341696).

Von Lindemann war ein Sohn des kursächsischen Landkammer- und Bergrats sowie Vize-Kammer-Präsidenten der kurfürstlichen Finanzkammer, Karl Ferdinand Lindemann (* 15. November 1714 in Dresden; † 8. Februar 1782 ebenda),[6][7] und dessen zweiter, 1761 geheirateter Ehefrau Charlotte Elisabeth geb. Ferber (17381795), Tochter des kursächsischen Hofrats, Geheimen Kabinettssekretärs und Dompropstes von Zeitz, Friedrich Traugott Ferber (17011763)[8]. Von Lindemanns bekannte Geschwister waren:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Lindemann ist erstmals im kurfürstlich-sächsischen Hof- und Staatskalender von 1784 als Kopist in der Ober-Hof-Marschall-Amts-Expedition verzeichnet.[11] Als solcher ist er auch noch 1785 aufgeführt.[12] Im gleichen Jahr wurde er am Oberhofmarschallamt zum kursächsischen Hofexpeditor ernannt.[13] In dieser Funktion blieb er bis 1790.[14]

Am 31. Juli 1790, während des kursächsischen Reichsvikariats von Friedrich August dem Gerechten, erhielt Friedrich August Ferdinand Lindemann, zusammen mit seinem jüngeren Bruder Friedrich Carl Adolph Lindemann das kursächsische Erneuerungsdiplom des Adelstitels, den seine Vorfahren als Erb-, Lehn- und Gerichtsherren zu Großsedlitz nie benutzt hatten.[15][16][17] Zum Termin der Adelserneuerung hatte Lindemann bereits den Titel eines kurfürstlich-sächsischen Finanzrates inne.

1794 ist von Lindemann als Wirklicher Finanzrat im Geheimen Finanzkollegium des Kurfürstentums Sachsens sowie als Kommissar in der Kammerkreditkassenkommission tätig.[18] Als solcher wirkte er in beidenm Ämtern bis 1812. Ab 1797 ist von Lindemann im Dresdner Adressbuch als Mieter im Haus Nr. 388 des Dresdner Destillateurs in der Sporergasse am Jüdenhof verzeichnet,[19] wo er bis 1812 wohnte.[20]

1813, im Alter von nur 46 Jahren wurde von Lindemann unter Beibehaltung des Titels als Wirklicher Finanzrat aus dem Finanzkollegium und damit aus dem sächsischen Staatsdienst entlassen.[21] Er ist letztmalig 1828 im sächsischen Staatskalender verzeichnet,[22] Zuletzt wohnte von Lindemann in der Breiten Gasse 56,[23] wo er seit 1830 wohnte. Er wurde am 21. August 1833 in Dresden beerdigt.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Christian Fürchtegott Gellert: Briedwechsel 1767-1769, Band V, De Gruyter-Verlag 2013, Leseprobe auf Google Books, S. 346
  2. Datensätze auf Ancestry
  3. Zeitung für den deutschen Adel, Band 3, Nordhausen und Leipzig 1842, 3. Jahrgang, 1. Semester, Digitalisat auf Google Books, S. 153f.
  4. Datensatz auf Gedbas, inkl. weiterer Vorfahren der Familie Lindemann
  5. Datensatz auf Geneanet, inkl. weiterer Vorfahren der Familie Lindemann
  6. Datensatz auf Geni
  7. Nach Karl Christian Kanis Gretschel: Geschichte des Sächsischen Volkes und Staates, Band 3, Leipzig 1853, Digitalisat auf Google Books, S. 230 ist er am 8. Februar 1782 verstorben = abweichend vom Wikipedia-Artikel
  8. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Friedrich Wilhelm von Ferber“
  9. Datensatz auf Gedbas
  10. Neuer Nekrolog der Deutschen, 3. Jahrgang 1825, 2. Heft, Ilmenau 1827, Digitalisat auf Google Books, S. 1215ff.
  11. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender, 1784, Digitalisat auf Google Books, S. 39
  12. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender, 1785, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 39
  13. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender, 1786, Digitalisat auf Google Books, S. 39
  14. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender, 1790, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 39
  15. Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien..., Band 3, Leipzig 1856, Digitalisat auf Google Books, S. 303
  16. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 5, Leipzig 1864, Digitalisat auf Google Books, S. 549f.
  17. Zeitung für den deutschen Adel, Band 3, Nordhausen und Leipzig 1842, Digitalisat auf Google Books, S. 157
  18. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender, 1794, Digitalisat auf Google Books, S. 96 u. 183
  19. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, Digitalisat der SLUB, S. 88
  20. Dresdner Adress-Kalender 1812, Digitalisat der SLUB, S. 50
  21. Königlich-sächsischer Hof- und Staats-Calender im Jahre 1813, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 110
  22. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat im Jahre 1828, Digitalisat auf Google Books, S. 115
  23. Dresdner Adress-Kalender 1833, Digitalisat der SLUB, S- 160
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