Fernsehturm

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Fernsehturm 2018
Fernsehturm Turmcafé um 1970
Restauranttheke
Restaurant
Blick von der Aussichtsplattform zum Parkplatz in Wachwitz

Der Dresdner Fernsehturm ist 252 Meter hoch und war nach dem Berliner Fernsehturm (368 m) zweithöchstes Bauwerk mit touristischen Einrichtungen in der DDR. Die Spitze des Bauwerkes in Wachwitz überragt den Elbepegel um 373 m und sein Fuß befindet sich 230 m über dem Meeresspiegel. Der Schaft des Bauwerkes besteht aus Stahlbeton und hat einen Durchmesser von 21 Metern, der im Boden in sechs Meter Tiefe im Lausitzer Granit verankert ist. Sein Gesamtgewicht beträgt 7300 t. Bei den Entwürfen ließ sich Architekt Kurt Nowotny von einem Sektglas inspirieren.[1] Im „Kelch“ des Sektglases befanden sich acht Etagen mit fernsehtechnischen Anlagen, darüber zwei Etagen Küche, darüber das Turm-Café über zwei Etagen und ganz oben die Aussichtsplattform.[2]

[Bearbeiten] Geschichte

Erbaut wurde der Fernsehturm zwischen 1963 und 1969. Am 15. Dezember 1965 konnte Richtfest gefeiert werden.[3] Zu DDR-Zeiten lockten in luftiger Höhe eine Aussichtsplattform und ein Turm-Café. Die potentiellen Besucher mussten mit langen Wartezeiten von etwa ein bis zwei Stunden rechnen.[2] Zwei Schnelllastenaufzüge brachten die jährlich rund 200.000 Gäste nach oben. Das Fernsehturm-Restaurant hatte von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die 152 Plätze auf den zwei Café-Etagen waren immer heiß begehrt. Die KöchInnen arbeiteten in einer winzigen Küche in 145 Meter Höhe. Letzter Küchenchef war von 1984 bis Ende 1991 Thomas Ludwig. Auf der Speisekarte standen in den 1980er Jahren beispielsweise Kinderbowle, Tele-Spezial-Torte für 3,00 Mark, Pittiplatsch-Eisbecher für 3,65 Mark,[4] Ungarische Salami mit Delikateßgurke, Brot und Butter für 6,55 Mark, Rinderfilet mit Champignons und Kräuterbutter auf Toast zu 8,15 Mark und natürlich der DDR-Gastronomie-Klassiker Würzfleisch gratiniert mit Zitrone und Toast für 6,25 Mark. Mittags waren zusätzlich „ Schweinssteak 'Budapest' mit pommes frites“ (6,35 Mark) und „2 Schweinsmedaillons mit Ananas, junge Erbsen und pommes frites„“ zu 6,90 Mark im Angebot, [1] aber auch 1 Dose Ölsardinen mit Toast für 4,45 Mark, Dresdner Eierschecke für 1,60 Mark/ Stück und die Flasche ungarischer Dessertwein Promontor Gold (alkoholreich, schwer) für 30,80 Mark. Das Restaurant hatte zu DDR-Zeiten eine Einstufung in die höchste Kategorie S zuzüglich eines weiteren Aufschlags. Trotzdem kostete das Glas Tee nur 75 Pfennige.

Nach der Wiedervereinigung übernahm die Telekom als Eigentümer den Fernsehturm. Ende 1991 wurde das Turm-Café geschlossen. Seitdem ist der Dresdner Fernsehturm nicht mehr für Gäste zugänglich. Er dient nur noch als Sendemast für alle terrestrisch ausgestrahlten Fernsehsender und die meisten Radiosender in Dresden. Der Eingangsbereich ist als Kulturdenkmal ausgewiesen. Seinen 50. Geburtstag feierte der Dresdner Fernsehturm 2019.

Bis Juni 2021 soll ein künftiger Betreiber vorgestellt werden. Sehr wichtig ist die Zustimmung der Stadträte. Auch das Verkehrskonzept ist noch nicht fertig. Ziel ist es, den Turm bis Ende 2025 baulich so instand zu setzen, dass man wieder den Ausblick vom Turmcafé oder von der Aussichtsplattform genießen kann.[5]

[Bearbeiten] Technische Daten

[Bearbeiten] Höhen

[Bearbeiten] Durchmesser

[Bearbeiten] Aufzüge

[Bearbeiten] Zugelassene Besucher

[Bearbeiten] Förderverein Fernsehturm

Weil der Fernsehturm Besuchern nicht offen steht, hat sich 2004 der Förderverein Fernsehturm Dresden e. V. gegründet. Er will aus dem Fernsehturm wieder ein Ausflugsziel machen. Eine nötige Sanierung würde jedoch 10 Millionen Euro kosten.[1] Im Jahr 2014 sammelte der Verein Unterschriften für die touristische Wiederbelebung des Turms. Die Petition soll am 9. April der Stadtverwaltung übergeben werden.[4] Die Sanierung des Turmes, inklusive des Restaurants, würden z.Z. 26 Millionen Euro kosten. 12,8 Millionen Euro könnten vom Bund als Denkmalförderung beigesteuert werden. Es müssten pro Jahr 230.000 Besucher kommen und 7,20 € für die Auffahrt bezahlen.[7]

Aus unterschiedlichen Gründen lehnte es die Mehrheit der Mitglieder des Stadtrats ab, die entsprechende Beschlussvorlage im Oktober 2020 zu behandeln.[8] Zuvor war bereits das Verkehrskonzept der Stadtverwaltung im Stadtbezirksbeirat des Stadtbezirks Loschwitz abgelehnt worden.[9]

[Bearbeiten] Fotos

[Bearbeiten] Erreichbarkeit

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b c Christina Landwehr-Rading: Dresdner Fernsehturm – Einsatz für ein Wahrzeichen. In: LexiTV. MDR Fernsehen, 24. April 2012
  2. a b Erinnerungen von Gastronom Klaus Martin, beim Bau Technologe im Auftrag des HO-Gaststättenbetriebes. In: Dresdner Filmschätze Teil 3
  3. Institut und Museum für Geschichte der Stadt Dresden (Hrsg.): Kleine Dresden-Chronik 1949–1969. Dresden 1969. S. 55.
  4. a b Katharina Rögner: „Sektkelch“ in der Warteschleife. In: DNN 31. März 2014, S. 15
  5. SZ vom 29. März 2021
  6. Turm Café Karte, Gutenbergdruck KG 1969
  7. Ein Turm für die Dresdner. SZ vom 17./18. November 2018.
  8. Der Stadtrat bremst den Fernsehturm aus. SZ vom 16. Oktober 2020.
  9. Striesen-Oiger: Fernsehkonzept für Fernsehturm in Loschwitz durchgefallen. 7. Juli 2020.

[Bearbeiten] Weblinks

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