Ernst Gustav Bernhardi

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Ernst Gustav Bernhardi (* 3. November 1818 in Freiberg; † 6. Oktober 1890 in Dresden) war ein deutscher Jurist und Beamter, zuletzt im Rang eines königlich-sächsischen Oberamtsrichters.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Ernst Gustav Bernhardi entstammte der sächsisch-thüringischen Familie Bernhardi. Seine Urgroßeltern väterlicherseits waren Gottfried Bethmann Bernhardi (17181799) und dessen Ehefrau Johann Christina geb. Hunger (17251790),[1] seine Großeltern der Gerichtsdirektor Christian Gottfried Bernhardi (18521825) und dessen Ehefrau Caroline Wilhelmine geb. Hennig (* ca. 1750).

Ernst Gustav Bernhardi war der Sohn des Freiberger Gerichtsdirektors und späteren Bürgermeisters Ernst Wilhelm Bernhardi (* 1788 in Freiberg; † 28. Mai 1852 in Dresden) und dessen Ehefrau Henriette Wilhelmina geb. Trainer (* 1797 in Triptis; † 8. Juni 1849 in Freiberg), Tochter des Impost-Ober-Einnehmers Adolph Moritz Trainer (17621825)[2] und dessen Ehefrau Friederike Caroline geb. Mittwede († 1815).

Ernst Gustav Bernhardi heiratete Agnes Therese geb. Leichsenring (* 14. März 1830 in Bärenstein bei Dresden), Tochter des Friedrich August Leichsenring (* 1805) und dessen 1826 geheirateter Ehefrau Henriette Wilhelmina geb. Nikolai. Das Ehepaar Bernhardi hatte zwei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Bernhardi besuchte das Gymnasium seiner Geburtsstadt Freiberg und studierte anschließend Rechts- und Verwaltungswissenschaften an der Universität Leipzig.

Nach seinem Jurastudium ging Bernhardi zuerst nach Freiberg zurück, wo er am dortigen Gericht als Protokollant arbeitete. 1847 wurde er als Aktuar 2. Klasse an das Justizamt nach Radeberg versetzt.[5] Als solcher ist er erstmals im Staatshandbuch von 1850 in Radeberg aufgeführt.[6] 1854 war Bernhardi als Aktuar im Justizamt Leisnig tätig,[7] 1857 wechselte er in der gleichen Dienststellung zum Gerichtsamt Budissin.[8] 1859 wurde Bernhardi an das Gerichtsamt Stollberg versetzt und mit gleichzeitiger Wirkung in den Rang eines Gerichtsassessors erhoben.[9]

1862 erhielt Bernhardi seine Ernennung zum königlich-sächsischen Gerichtsamtmann am Gerichtsamt Gottleuba,[10] wo er fünf Jahre als dortiger oberster Jurist wirkte. 1863 nahm er auch an den Verhandlungen des 4. Deutschen Juristentages in Berlin teil.[11] 1867 wurde er an das Gerichtsamt Schönfeld versetzt,[12] wo er sieben Jahre blieb. 1874 wurde Bernhardi erst kurzzeitig an das Gerichtsamt Wildenfels und danach an das Gerichtsamt Schneeberg im Erzgebirge in gleicher Funtkion als Gerichtsamtmann versetzt.[13] Dort ist er 1877 und 1878 in den Staatshandbüchern verzeichnet.[14]

Am Ende seiner Laufbahn erhielt Bernhardi noch den Titel eines königlich-sächsischen Oberamtsrichters, d.h. des aufsichtsführenden, meist dienstjahrältesten Richters am Amtsgericht. Nach Vollendung des 65. Lebensjahres wurde er in den Ruhestand verabschiedet und für seine Verdienste mit dem Ritterkreuz des königlich-sächsischen Verdienstordens geehrt. 1883, direkt nach seiner Pensionierung entschloss sich Bernhardi seinen Lebensabend in Dresden zu verbringen und zog hier anfangs in die Dürerstraße 10,[15] ein Jahr später in der gleichen Straße in die Hausnummer 12. Zuletzt wohnte er in der Dürerstraße 19.[16]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Familysearch
  2. Todesanzeige in der Leipziger Zeitung 1825, Digitalisat auf Google Books, S. 504
  3. Adressbuch Freiberg 1901, S. 99, SLUB
  4. Adressbuch Freiberg 1913, S. 122, SLUB
  5. Wochenblatt für merkwürdige Rechtsfälle in actenmäßigen Darstellungen...f für das Königreich Sachsen, 7. Jahrgang 1847, Digitalisat auf Google Books, S. 176
  6. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1850, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 70
  7. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1854, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 84
  8. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1857, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 376
  9. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1860, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 137
  10. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1863, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 144
  11. Verhandlungen des Deutschen Juristentages, Band 4, Berlin 1863, Digitalisat auf Google Books, Nr. 1635 der Teilnehmerliste
  12. Königlich Sächsisches Justizministerial-Blatt, 1. Jahrgang, Dresden 1867, Digitalisat auf Google Books, S. 134
  13. Dr. Carl Heinrich Heydenreich: Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung: Zunächst für das Königreich Sachsen, Leipzig 1874, Digitalisat auf Google Books, S. 519
  14. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1877, Digitalisat im Internet Archive, S. 104
  15. Adressbuch Dresden 1884, S. 51, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1890, S. 66, SLUB
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