Eduard Ferdinand Springer

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Eduard Ferdinand Springer während seiner Zeit als Redakteur des Dresdner Anzeigers

Eduard Ferdinand Springer (* 23. Dezember 1830 in Dresden; † 9. August 1883 ebenda) war ein sächsischer Jurist und Schriftsteller. Er war ab 1869 Redakteur der ersten Dresdner Zeitung, des Dresdner Anzeigers und hatte großen Anteil bei der Entwicklung des Anzeigers zur Tageszeitung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Eduard Ferdinand Springer entstammte der Dresdner Friseurfamilie Springer. Sein Urgroßvater väterlicherseits war der Friseur Christoph Adolph Springer, seine Großeltern waren der Friseur und Hausbesitzer Carl Adolph Springer (~ 16. April 1771 in Dresden; † 1. Februar 1842 ebenda) und dessen 1796 geheirateter Ehefrau Johanne Friederike geb. Hähnels.[1] Sein Großvater besaß das Haus Nr. 179 in der Scheffelgasse.[2] Auch Ferdinand und Robert Springer arbeiteten 1835 und in den Folgejahren in Dresden als Friseure.[3]

Eduard Ferdinand Springer war der Sohn des Friseurs Adolph Eduard Springer (~ 4. Februar 1801 in Dresden; † 1875 ebenda) und dessen zweiter Ehefrau Theresa Josephine geb. Christ. In erster Ehe war Springers Vater seit April 1828 mit Friederika Wilhelmina geb. Clausnitzer verheiratet, in dritter Ehe, nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau, seit Februar 1841 mit Johanna Catharina Maria geb. Röting († 1878/79 in Dresden).[4] Sein Vater wohnte 1830, bei Springers Geburt, im Haus 717 in der Großen Schießgasse.[5] 1833 verlegte er sein Geschäft ein Haus weiter und wurde auch Hausbesitzer des Hauses 718 in der Großen Schießgasse.[6] Springers Stiefmutter Maria Springer ist ab 1876 im Dresdner Adressbuch weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung verzeichnet.[7]

Eduard Ferdinand Springer heiratete am 6. Juni 1869 in Dresden Amalie Auguste geb. Holder (* 22. Oktober 1837 in Dresden; † 6. April 1906 ebenda),[8] einer Tochter aus der Dresdner Zirkelschmiedfamilie Holder.[9] Springers Witwe zog nach seinem Tod 1885 aus Räcknitz wieder zurück nach Dresde in die Ehrlichstraße 7.[10] Zuletzt wohnte sie in der Ehrlichstraße 18.[11]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Eduard Ferdinand Springer erhielt am 30. Dezember 1830 seine christliche Taufe. Nach seiner Schulbesuch in Dresden erhielt Springer seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra, in die er ab Michaelis, d.h. den 14. Oktober 1844 als Schüler eintrat. Er blieb an diesem Gymnasium in Meißen bis Ostern 1851, als er die Schule am 24. März 1851 mit dem Reifezeugnis abschloss.

Ausschnitt des Titelblatts des Dresdner Anzeigers vom 6. August 1886

Danach nahm Springer ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig auf, das er bis zur Ablegung seines ersten juristischen Examens 1854 fortführte. Im gleichen Jahr kehrte Springer nach Dresden zurück, wo er erstmals 1855 als Cand. jur. (Candidatus jurisdictionis), anfangs im elterlichen Haus in der Großen Schießgasse 4 verzeichnet ist.[12] 1857 zog er in eine eigene Wohnung in der Borngasse 19,[13] 1859 in die Grüne Gasse 3b,[14] ein Jahr später an den Elbberg 21,[15] 1861 in die Johannisgasse 3,[16] 1863 An der Elbe 19,[17] 1865 in die Pirnaische Straße 22.[18]

Ab 1869 arbeitete Springer als Redakteur der ersten Dresdner Zeitung, des "Dresdner Anzeigers". Als solcher ist er erstmals 1870 im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Ebenfalls 1869 zog er in eine Wohnung in der Mathildenstraße 31, wo er neben dem Firmensitz der Zeitung ebenfalls Sprechstunden für Anzeigen und Nachrichten hielt.[19] Springer hatte zusammen mit dem ab 1878 verantwortlichen Chefredakteur Hermann Thenius und dessem Nachfolger Leonhard Lier großen Anteil daran, den Dresdner Anzeiger von einem einfachen Inseraten- und Amtsblatt zu einer führenden Zeitung und einem redaktionellem Nachrichtenblatt, vergleichbar mit heutigen Zeitungen, zu entwickeln. Betrug die Auflage noch 1870 nur 3950 Stück wuchs diese bis 1901 auf rund 35000 Zeitungen.[20] 1874 zog Springer mit seiner Ehefrau nach Räcknitz in die dortige Bergstraße.[21]

Allerdings hatte Springer nach dem Tod seines Vaters ab 1875 ein sogenanntes "Absteigequartier" im väterlichen Haus in Dresden in der Großen Schießgasse. Nach dem Tod seiner Stiefmutter erbte Springer das Haus in der Schießgasse, wo er ab 1880 im Adressbuch als Eigentümer verzeichnet ist.[22] Bis 1881 ist Springer als Redakteur aufgeführt,[23], ab 1882 als sogenannter Privatus.[24] Nach seinem Tod erbte Springers Witwe das Haus in der Großen Schießgasse 4,[25] das sie bis 1885 besaß,[26] bevor es für einen Neubau in 1886 abgetragen wurde.[27] Verkauft wurde das Abrisshaus für diese Zeit an die städtische "Baubank für die Residenzstadt Dresden".[28]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensätze auf Ancestry
  2. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 245, SLUB
  3. Dresdner Adress-Kalender 1835, S. 236, SLUB
  4. Datensätze auf Ancestry
  5. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 245, SLUB
  6. Dresdner Adress-Kalender 1834, S. 235, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1876, S. 371, SLUB
  8. Datensaätze auf Ancestry
  9. Dresdner Adress-Kalender 1838, S. 101, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1886, S. 477, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1906, S. 854, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1855, S. 193, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1858, S. 193, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1860, S. 202, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1861, S. 208, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1862, S. 218, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1864, S. 244, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1866, S. 264, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1870, S. 291, SLUB
  20. Frank Fiedler/ Uwe Fiedler: Lebensbilder aus der Oberlausitz, 60 Biografien aus Bautzen, Bischofswerda und Umgebung, BoD, Nordertedt 2017, Leseprobe auf Google Books, S. 203 u. 274
  21. Adressbuch Dresden 1875, S. 355, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1880, Teil II Häuserbuch, S. 291, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1881, Teil II Häuserbuch, S. 301, SLUB
  24. Adressbuch Dresden 1882, Teil II Häuserbuch, S. 277, SLUB
  25. Adressbuch Dresden 1884, Teil II Häuserbuch, S. 770, SLUB
  26. Adressbuch Dresden 1885, Teil II Häuserbuch, S. 831, SLUB
  27. Adressbuch Dresden 1886, Teil II Häuserbuch, S. 906, SLUB
  28. Adressbuch Dresden 1886, Teil II Häuserbuch, S. 906, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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