Die Zunft

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Plakat zur 3. Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung (1906), die unter maßgeblicher Beteiligung der "Zunft" stattfand

Die Künstlergruppe Die Zunft gründete sich am 14. September 1906 unter Führung von Stadtbaurat Hans Erlwein. Zum engeren Kreis zählten Otto Gussmann, Fritz Schumacher und Georg Wrba,[1] aber auch das Architekturbüro Schilling und Graebner stand unter ihrem Einfluss.

Die Zunft verstand sich im Geiste der III. Deutschen Kunstgewerbeausstellung im Ausstellungspalast als Vereinigung Dresdner Bildhauer, Architekten, Maler und Kunstgewerbler.[2] Sie hatten sich der Entwicklung eines speziellen Dresdner Stils im Zusammenwirken der verschiedenen Kunstformen verschrieben. Ab 1906 gaben sie auch die Dresdner Künstlerhefte heraus. 1909 schlossen sich Vertreter der Künstlergruppe Die Elbier der Zunft an, die ihrerseits den Kern der Dresdner Künstlervereinigung unter Georg Wrba bildete.[3]

Was die Künstler der Zunft wollten, waren Zweckmäßigkeit, Bauen aus dem Bedürfnis und im Sinne des Materials, nicht ein bestimmter Stil, sondern Stimmung und dazu eine selbständige Formensprache; Ornamentik nicht ohne Notwendigkeit, niemals als Selbstzweck; Malerei und Plastik am Bau nicht selbständig, sondern im Dienst und zur Förderung der Raumkunst, der Raumwirkung, die das A und das O des Architekten sein sollte. Kurzum: Es ging um Angewandte Kunst.[4]

Das Stammlokal war das Zacherlbräu in der König-Johann-Straße 8 Ecke Kleine Frohngasse[5] und bei den Treffen wurden keine Gäste geduldet. Überhaupt stand die Zunft sehr unter der autoritären Regide von Erlwein, die sich erst mit der Übernahme des Vorsitz von Georg Wrba am 21. Dezember 1908 lockerte. So schrieb Erlwein an den Schankwirt Franz Guttermann: Ich erlaube mir, Sie davon in Kenntnis zu setzen, das Herr Professor Guhr nicht mehr Mitglied der Zunft ist, und ersuche Sie, falls derselbe sich in der Zunftstube aus irgendeinem Grunde aufzuhalten wünscht, dies zu verhindern. Die Zunft löste sich um 1918 auf.


Mitglieder der Zunft: Otto Altenkirch | Martin Dülfer | Hans Erlwein | Julius Graebner | Karl Groß | Richard Guhr | Cornelius Gurlitt | Otto Gussmann | Oswin Hempel | Ernst Hottenroth | August Hudler | Wilhelm Kreis | Max Hans Kühne | William Lossow | Otto Pilz | Paul Rößler | Rudolf Schilling | Fritz Schumacher | Oskar Seyffert | Robert Sterl | Heinrich Tscharmann | Georg Wrba

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dieter Schädel (Hrsg.): Fritz Schumachers Dresdner Jahre (1899-1909). Dokumentation der Beiträge und Ergebnisse des Fritz-Schumacher-Kolloquiums am 19. Oktober 2001 in Dresden, Verlag Sautter + Lackmann, 2002
  2. Karl Groß: Die Künstlervereinigung „Zunft“ in Dresden. In: Dekorative Kunst 14 (1911), S. 433-438
  3. Erste Ausstellung der Künstlervereinung Dresden 1910
  4. sinngemäß zitiert nach Paul Schumann: Dresden. Leipzig: E. A. Seemann, 1909
  5. Dänhardt M./ Hänisch J. in „Die Zunft“ spaltete die Künstlerwelt, SZ vom 1./2. September 2012, S. 22

[Bearbeiten] Weblinks

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