Christian Heinrich Sänger

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Christian Heinrich Sänger, teilweise auch Saenger (* 1730 in Döbeln; † 28. Februar 1808 in Guben) war ein anfangs kurfürstlich-sächsischer, später königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Chef eines Infanterieregiments im Rang eines Generalleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Christian Heinrich Sänger entstammte der sächsischen, bürgerlichen Familie Sänger aus Döbeln. Er heiratete Johanne Christiane Friederike geb. Klinguth, Tochter des kursächsischen Oberamtsregierungsrates Johann Christian Klinguth († 1773 in Lübben). Die gemeinsame Tochter des Ehepaares war:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

1745, mit nur 15 Jahren, trat Sänger als Kadett in die sächsische Armee ein, wobei er als Bürgerlicher nicht im adeligen Kadettenkorps in Dresden ausgebildet wurde, sondern direkt in ein Infanterieregiment kam.[2] Bereits 1846, mit 16 Jahren wurde Sänger zum Unteroffizier ernannt. 1748, mit 18 Jahren zum Fähnrich und damit zum Offiziersanwärter ernannt, erhielt er 1756 mit 26 Jahren sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant. 1761 zum Premier-Lieutenant befördert, übernahm Sänger ab 1766 als Capitain (Hauptmann) eine Infanteriekompanie als Kompaniechef.

Am 24. Januar 1777 wurde Sänger zum Major im Regiment Prinz von Gotha befördert. Das Regiment war mit seinem Stab und dem 1. Bataillon in Luckau disloziert war. Vom 2. Bataillon befanden sich drei Kompanien in Herzberg, eine Kompanie in Schlieben, während die zwei Grenadierkompanien des Regiments in Wittenberg waren. Chef des Regiments war seit 1744 der damalige Oberst Johann Adolph Prinz von Sachsen-Gotha, zuletzt General der Infanterie. Sänger führte als Major ein Bataillon des Regiments als Kommandeur.

1787 wurde Sänger zum Obrist-Lieutenant (Oberstleutnant) und damit zum Stabsoffizier befördert. 1791 zum Obrist (Oberst) und Kommandeur eines Infanterieregiments ernannt, war Sänger ab 1792 Teil des mobil gemachten sächsischen Korps der deutschen Reichsarmee gegen Frankreich. Er nahm 1793 an der Schlacht bei Kaiserslautern im Ersten Koalitionskrieg teil. Am 26. August 1795, noch vor der Rückkehr nach Sachsen, wurde Sänger vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum neuen Kommandeur des Infanterieregiments „Prinz von Gotha“ ernannt. 1798 übernahm er das ehemalige Infanterieregiment „Graf von Brühl“ als Chef des Truppenteils, das bis zu seinem Tod nun seinen Namen führte.

Am 21. Juli 1804 wurde Sänger in der Dienststellung als Chef seines mittlerweile gleichnamigen Infanterieregiments zum Generalleutnant befördert.[3] Damit durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" führen. Kommandeur von Sängers Regiment war seit dem 14. Juli 1805 Oberst Friedrich Wilhelm von Larisch. Sängers Regiment nahm im Vierten Koalitionskrieg 1806 an der Seite Preußens auch an der Schlacht bei Jena und Auerstedt teil, in dessen Folge Sachsen als Verlierer zum Rheinbund übertrat und vom französischen Kaiser Napoleon Bonaparte zum Königreich erhoben wurde. Auch im Juni 1807, bei der Schlacht bei Friedland war das Regiment Sänger Bestandteil der 3. sächsischen Infanteriedivision unter der Führung von General von Polenz.

Im gleichen Jahr, am 12. November 1807 nahm Sänger, zu dieser Zeit schon über 77 Jahre alt, bei der Durchreise des sächsischen Königs nach Warschau diesen in seinem Haus in Guben auf. Wenige Wochen später starb er und hinterließ seine Witwe.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Wolfgang Gülich: Die Sächsische Armee zur Zeit Napoleons die Reorganisation von 1810, Sax-Verlag 2006, Leseprobe auf Google Books, S. 41
  3. Friedrich August III./I. [1750-1827; Kurfürst (seit 1806 König) von Sachsen; Posse 30/19], Datensatz im Archivportal der Deutschen Digitalen Bibliothek
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