Christian Benjamin Jacobi

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Dr. iur. utr. Christian Benjamin Jacobi (* 1665 in Dresden; † 17./18. August 1706 in Leipzig) war ein sächsischer Jurist, Doktor beider Rechte, Rechtsanwalt am kursächsischen Oberhofgericht, dem geistlichen Konsistorium zu Leipzig sowie Beisitzer des Landgerichts in der Markgrafschaft Niederlausitz, später auch Ratsherr und Stadtrichter in Leipzig.

[Bearbeiten] Familie

Christian Benjamin Jacobi entstammte aus der Pfarrers- und Juristenfamilie Jacobi und war der Sohn des Juristen, kurfürstlich-sächsischen Appellations- und Oberkonsistorialrates Adam Christoph Jacobi (* 7. November 1638 in Gundorf im Stift Merseburg; † 14. November 1689 in Leipzig), der auch Ratsherr und Stadtsyndikus von Dresden war. Christian Benjamins Mutter war Maria Gertrud geb. Börner (16451711), die Tochter des Dresdner Rechtskonsulenten und Stadtsyndikus Georg Börner (15951676).[1] Christian Benjamins Großvater war der Pastor und Magister zu Gundorf, Jonas Jacobi (* 12. September 1594 in Gundorf; † 6. Januar 1673 ebenda).[2] Christian Benjamin Jacobi hatte noch 14 Geschwister, davon sieben Brüder und acht Schwestern, u.a.:

Christian Benjamin Jacobi heiratete am 12. November 1689 in Leipzig Johanna Rosina geb. Sieber,[5][6] die Tochter des Leipziger Ratsherrn, Kaufmannes sowie Rittergutsbesitzers auf Plaußig, Johann Georg Sieber (16301680),[7][8] sowie dessen Ehefrau Johanna geb. Born (16441701). Kurz nach dieser Hochzeit starb sein Vater in der sächsischen Messestadt. Christian Benjamins gleichnamiger Sohn:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Christian Benjamin Jacobi studierte wie sein Vater Rechtswissenschaften und wurde Candidatis Juris. Am 26. April 1688, mit 23 Jahren, wurde Jacobi an der Leipziger Universität bei seiner Dissertation unter dem Vorsitz von Dr. August Benedikt Carpzov an der juristischen Fakultät der Titel "Doctor beyder Rechte" [10] verliehen. Die Verleihung des Doktortitels erfolgte zusammen mit den Rechtskandidaten Heinrich Friedrich Glasern aus Gera, Christoph Schreiter aus Wurzen, Carl Theodor Ferber aus Zwickau sowie Gottlieb Gerhard Titio aus Nordhausen.

Ein Jahr später, Ende 1689, bei der Trauerfeier seines Vaters in der Dresdner Frauenkirche, wurde Jacobi in der Leichenpredigt von dem Superintendenten Samuel Benedikt Carpzov als Rechtsanwalt am kursächsischen Oberhofgericht, weiterhin am geistlichen Konsistorium zu Leipzig sowie als Beisitzer des Landgerichts in der Markgrafschaft Niederlausitz erwähnt, womit er bereits in jungen Jahren drei wichtige Ämter inne hatte.

Als mit der Neukonstituierung vom 28. August 1699 der neue Leipziger Stadtrat zusammen kam, wurde Jacobi in den Leipziger Annalen erstmals als Ratsmitglied zu Leipzig erwähnt. Er trat zu diesem Zeitpunkt zusammen mit dem kursächsischen Schöffenstuhl-Assessor, Dr. jur. Johann Alexander Christ, der als Pro-Konsul gewählt wurde sowie Johann Christian Birnbaum und dem Handelsherrn Johann Ernst Kregel. Auch 1700 ist er als einer der 18 Lepziger Senatoren aufgeführt.[11] Auch 1702 wurde Jacobi als Ratsherr des Leipziger Senats wiedergewählt. Im gleichen Jahr ist er als "Advocatum Ordinarium zur Güte" am sächsischen Oberhofgericht zu Leipzig aufgeführt.[12] Jacobi blieb in all seinen Ämtern bis zu seinem Tod.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels, Ahnenliste für die Brüder Holm, Hans und Max von Egidy in: Studien zur Kultur und Geschichte - Band 2, Herausgeber: Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Verlag Zentrum für Kultur//Geschichte, Niederjahna 2016, S. 203
  2. Jonas Jacobi auf allegro.sub.uni-hamburg.de
  3. Proschwitz. Das Dorf, das Schloss, der Wein: 800 Jahre Wandlungen, Verwandlungen, Klaus Fröhlich, Hinrich Jürgen Petersen, Online-Lesevorschau auf Google Books, S. 22, ISBN 978-3-8423-8030-1
  4. Johann Christoph Gottsched, Briefwechsel, Historisch-kritische Ausgabe, Band 6: 1739-1740, Juli 1739- Juli 1740: Unter Einschluß des Briefwechsels von Luise Adelgunde, herausgegeben von Detlef Döring,Franziska Menzel,Rüdiger Otto,Michael Schlott, 2012, Walter de Gruyter, Berlin/ Boston, Online-Leseprobe, S. 487, ISBN 978-3-11-028725-7
  5. genealogische Daten zu Johann Georg Sieber und dessen Familie
  6. Johann Georg Sieber auf Gedbas, abgerufen am 5. April 2015
  7. Leichenpredigt von Johann Georg Sieber
  8. Johann Georg Sieber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  9. Kirchliche Zustände Leipzigs vor und während der Reformation im Jahre 1539, Karl Christian Kanis Gretschel, Leipzig 1839, Online-Volltextausgabe auf Google Books, S. 53
  10. Der Titel bezieht sich auf die Verleihung des Rechtstitels für weltliches und kanonisches (=Kirchen-)Recht.
  11. Historische Remarques Der Neuesten Sachen in Europa Des 1700. Jahres, Teil 2, Peter Ambrosius Lehmann, Hamburg, 1700, Online-Volltextausgabe auf Google Books, S. 384
  12. Das Jetztlebende Leipzig 1702, Online-Volltextausgabe auf Google Books
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