Bernhard Pattenhausen

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Bernhard Pattenhausen (* 7. Juli 1855 in Hamburg; † 25. August 1926 in Darmstadt) war ein Professor für Geodäsie und ehemaliger Rektor der TH Dresden.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Beyer-Bau der TU Dresden mit Observatorium in der George-Bähr-Straße
Refraktor im Lohrmann-Observatorium

Das zwölfte Kind einer Hamburger Kaufmannsfamilie wollte zunächst Forschungsreisender werden. Dieser Traum scheiterte an den fehlenden gesundheitlichen Voraussetzungen, jedoch begleitete ihn die Begeisterung für Erdkunde und Astronomie sein ganzes Leben. Seine Ausbildung erhielt Pattenhausen in Karlsruhe. Danach ging er nach Braunschweig, wo er vertretungsweise einen Lehrstuhl für Geodäsie übernahm, sich habilitierte und 1893 zum Landesvermessungsdirektor bestellt wurde.

Pattenhausen wurde 1893 als ordentlicher Professor für Geodäsie in der Nachfolge von Christian August Nagel an die TH Dresden berufen. Als Direktor des Geodätischen Instituts gründete er das Observatorium der TH, dessen markanter Turm auf dem Beyer-Bau 1913 vollendet und von Martin Dülfer in das Gebäudeensemble integriert wurde. 1907/1908 leitete Pattenhausen die TH Dresden als Rektor. 1925 wurde er emeritiert.

Wie Nagel zuvor leitete Pattenhausen in Personalunion mit seinem Lehrauftrag den Mathematisch-Physikalischer Salon (1894-1925). Unter der Führung von Nagel und Pattenhausen erlebte diese Einrichtung, deren Schließung 1869 nur knapp abgewendet worden war, eine neue Blüte.[1]

Am wissenschaftlichen Vereinsleben in Dresden nahm Pattenhausen aktiv teil. Von 1904 bis 1919 leitete er in der Nachfolge von Sophus Ruge den Verein für Erdkunde, dessen Fortbestand über die Zeit des Ersten Weltkrieges er sichern konnte. Pattenhausen war zudem Mitglied der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS und des Sächsischen Altertumsvereins.[2] Pattenhausen vertrat Sachsen im Vorstand des Deutschen Museums München. Als Mitglied der Astronomischen Gesellschaft seit 1913 warb er Spendenmittel für den großen Refraktor des Observatoriums ein.

Pattenhausen wurde 1906 zum Geheimen Hofrat ernannt. Er wohnte Reichenbachstraße 53. Seine Urne wurde auf dem Urnenhain Tolkewitz beigesetzt.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Karlheinz Blaschke, Holger Starke, Uwe John: Geschichte der Stadt Dresden: Von der Reichsgründung bis zur Gegenwart. Band 3 von Geschichte der Stadt Dresden, hrsg. von Holger Starke, Uwe John, Verlag Theiss, 2006, S. 156
  2. Jahresbericht des Königlich sächsischen Altertumsvereins, 1899

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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