Bartholomäushospital
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Das Bartholomäushospital lag in der Wilsdruffer Vorstadt am Nordrand der "Entenpfütze" (Freiberger Platz). Es diente der Versorgung aller aussätzigen Frauen ("Sundersiechen") in der Mark Meißen; die aussätzigen Männer wurden nach Freiberg gebracht. Das Hospital besaß eine heilkräftige Quelle, die den Weihbischof Nicolaus vom Aussatz geheilt haben soll. Der geistlichen Versorgung der Bewohnerinnen sowie der Gemeinden Poppitz und Fischersdorf diente die Bartholomäuskapelle.
[Bearbeiten] Geschichte
- 1334 ein Jakobus wird als Kapellan und Betreuer der aussätzigen Frauen genannt
- 1337: erste urkundliche Erwähnung des Bartholomäushospitals
- 1429: Bezeichnung als "Sieche zum Heiligen Geist"
- 1519 - 1520: Umbau des Hospitals, wobei die kleinen Emporen erhalten blieben.
- 1523: Der Rat (Bürgermeister: Donatus Conradi) erlässt eine Spitalordnung für das Bartholomäusspital unter Spitalmeister Hans Hammer - die "armen Sundersiechen Leuthe, die mit dem aussatze behafft seynt". Sie sollten jede Woche für 9 Silbergroschen gutes Fleisch bekommen, außerdem Fische für 3 Silbergroschen, in der Fastenzeit eine Tonne Heringe, in der Weihnachtszeit für 7 Groschen Weißbrot. Der Spittelmeister sollte jährlich jedem ein Paar Schuhe und Socken kaufen, es sollten im Spital 3-4 Kühe gehalten werden, um sie mit Butter und Käse zu versorgen. Sie sollten gutes Korn zu Brote bekommen, nicht geringes. Auf dem Weinberg "Pfaffenberg" hatten sie ein Gestift für 15 Festtage des Jahres, da sollten sie jedesmal für einen Groschen Semmel und ein halbes Stübchen guten Wein bekommen.
- 1750: Susanna Seydel wird Lesemeisterin im Bartholomäi-Hospitale [1]
- 1837: Bau des Frauen- oder Materni-Hospitals auf einem Grundstück des Bartholomäus-Hospitals vor dem Freiberger Schlag, Vereinigung der Stiftungen des Materni-, Brückenamts- und Bartholomäi-Hospitals
- 1838: das Bartholomäushospital am Freiberger Platz wird abgebrochen
[Bearbeiten] Quellen
- EHLICH, Werner: Rund um den Freiberger Platz (1): Die "Entenpfütze" vor dem Stadttor, in: Die Union 12.11.1983
- Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat), Bd. 1, S. 58
- STANISLAW-KEMENAH, Alexandra-Kathrin: Kirche, geistliches Leben und Schulwesen im Spätmittelalter, in: Geschichte der Stadt Dresden, Stuttgart 2005, S. 210 f.
- ↑ Stadtarchiv Dresden, Michaeliskartei