Anton von Zahn

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Wappen der Adelsfamilie von Zahn von 1829

Anton von Zahn, geboren als Anton Zahn (* 1804 in Dippoldiswalde; † 9. August 1868 in Leipzig)[1] war ein sächsischer Jurist und Beamter. Er baute vor allem in Leipzig das sächsische Postwesen mit auf und starb als dortiger Oberpostdirektor.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Anton Zahn entstammte der ursprünglich aus Thüringen stammenden und weit verzweigten Familie Zahn mit dem Ahnherren Hans Zahn (16421677), Sattler und Bürger in Greußen am Kyffhäuser. Sein Urgroßvater war Johannes Michael Zahn (16711745), Pastor in Oberspier und Wasserthaleben, der dreimal verheiratet war und 14 Kinder hatte. Zahns Großvater war der kurfürstlich-sächsische Kammerkommissionsrat und spätere Amtmann Friedrich Benjamin Zahn (17211784).

Anton Zahn war der Sohn des Direktors im königlichen Finanzministerium, dem königlich-sächsischen Geheimen Rat Johann Friedrich Zahn, ab 1829 von Zahn (* 5. Juni 1766 in Dippoldiswalde; † 19. Juni 1841 in Dresden)[2] und dessen 1791 geheirateter Ehefrau Caroline Friederike geb. Lessing (* 29. Juni 1769 in Hoyerswerda; † 18. Januar 1824 in Dresden), Tochter des Dippoldiswaldaer Stadtschreibers und Gerichtsverwalters Johann Gotthold Lessing (17411815). Von Zahn hatte noch fünf Brüder, davon einen aus einer zweiten Ehe seines Vaters:

Anton von Zahn war verheiratet. Seine Witwe Pauline von Zahn († 1879 in Leipzig) ist ab 1869 im Leipziger Adressbuch an der Pleiße 2 verzeichnet,[4] zuletzt dort in der Hausnummer 9-10.[5]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Anton Zahn studierte wie seine älteren Brüder und sein Vater Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig. Nach seinem Studium begann Zahn seine Tätigkeit als Notar in Leipzig, 1825 wurde er Akzessist beim königlichen Kreisamt. Zu dieser Zeit wohnte er in der Messestadt in der Gärbergasse.[6] 1827 wurde Zahn zum Oberpostamtsassessor ernannt und zog gleichzeitig in das Haus 142 in der Leipziger Burgstraße.[7] Im Dezember 1829 wurde er von König Anton in den Rang eines königlich-sächsischen Oberpostamtsrat (ab 1843 Oberpostrat) erhoben,[8] womit er gleichzeit Mitglied der Leipziger Oberpostbehörde wurde.

Am 25. November 1829 wurde Zahns Vater vom sächsischen König "aus allerhöchsteigener Bewegung und in Anerkenntnis der von ihm geleisteten treuen und nützlichen Dienste" in den erblichen Adelsstand, zusammen mit seinen Söhnen erhoben.[9][10] Seitdem nannte er sich von Zahn. 1831 zog er in die Leipziger Fleischergasse,[11] 1835 in die Neue Straße,[12] 1839 in die Packhofgasse.[13] 1845 wohnte er auf der Leipziger Milchinsel.[14]

1846 wurde von Zahn Erster Rat der Oberpostdirektion Leipzig und arbeitete im Purfürstshaus in der dortigen Marienstraße,[15] ab 1847 in der Tauchaer Straße 16.[16] Ab 1852 ist von Zahn auch als Direktor der königlichen Landes-Lotterie zu Leipzig verzeichnet.[17]. 1854 wurde von Zahn zum Direktor der Oberpostdirektion Leipzig ernannt, nachdem sein Vorgänger, Oberpostdirektor Christian Gottlieb von Hüttner in den Ruhestand versetzt wurde.[18] Im gleichen Jahr zog er in die Dresdner Straße 65.[19] Am 2. Dezember 1859 nahm von Zahn als Vorstand der Leipziger Oberpostdirektion an den Feierlichkeiten zum 450-jährigen Jubiläum der Universität Leipzig teil.[20]

Mit der Beendigung der eigenständigen sächsischen Postverwaltung und dem Übergang ab dem 1. Januar 1867 in der Norddeutschen Bundespost, beantragte von Zahn beim sächsischen König Johann die Versetzung in den Ruhestand. Im Staatshandbuch von 1867 ist er noch als Oberpostdirektor verzeichnet.[21] Bei seinem Abschied wurde er für seine Verdienste mit dem Komturkreuz des Verdienstordens, einem der höchsten Orden des Königreiches Sachsen geehrt. Im gleichen Jahr erhielt von Zahn seine Genehmigung unter Beibehaltung seines Titels als Oberpostdirektor a.D. (außer Dienst) in Pension zu gehen. Zuletzt wohnte er in Leipzig im Grimmaer Steinweg 2,[22] wohin er 1867 gezogen war.

Von Zahn war Mitglied im Verein von Freinden der Erdkunde zu Leipzig.[23]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dr. Theodor Tauchnitz: Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung: Zunächst für das Königreich Sachsen, Band 31, Leipzig 1868, Digitalisat auf Google Books, S. 556
  2. Dr. Theodor Tauchnitz/ Wilhelm Theodor Richter: Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung: Zunächst für das Königreich Sachsen, Band 1, Leipzig 1841, Digitalisat auf Google Books, S. 559
  3. Datensatz auf Ancestry
  4. Leipziger Adreß-Buch 1869, S. 389, SLUB
  5. Leipziger Adreß-Buch 1879, S. 403, SLUB
  6. Leipziger Adreßkalender 1826, S. 29, SLUB
  7. Leipziger Adreßkalender 1828, S. 22, SLUB
  8. Erstmalig als solcher im Leipziger Adreß-Buch 1831, S. 19, SLUB
  9. Leipziger Zeitung 1829, Digitalisat auf Google Books, S. 3289
  10. v. Zahn in: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien: In genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung, Mit geschichtlichen und urkundlichen Nachweisen, 1. Band, Leipzig 1855, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 479
  11. Leipziger Adreß-Buch 1832, S. 20, SLUB
  12. Leipziger Adreß-Buch 1836, S. 16, SLUB
  13. Leipziger Adreß-Buch 1840, S. 18, SLUB
  14. Handbuch für Leipzig 1846, S. 118, SLUB
  15. Handbuch für Leipzig 1847, S. 136, SLUB
  16. Handbuch für Leipzig 1848, S. 128, SLU
  17. Leipzier Adreß-Buch 1852, S. 17f., SLUB
  18. Dieser zuletzt im: Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1850, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 171
  19. Leipziger Adreß-Buch 1855, S. 190, SLUB
  20. Oswald Marbach: Das Jubiläum der Universität Leipzig nach vierhundert und funfzigjährigem Bestehen ..., Leipzig 1860, Digitalisat auf Google Books, S. 22
  21. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1867, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 310
  22. Leipziger Adreß-Buch 1868, S. 375, SLUB
  23. Verein von Freunden der Erdkunde (Leipzig): Achter Jahresbericht des Vereins von Freunden der Erdkunde zu Leipzig, Leipzig 1869, Digitalisat auf Google Books, S. III
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