Kyudo

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Dresdner Kyudoka beim Training

Kyudo Dojo ist eine Freizeit- und Wettkampfsportart mit Pfeil und Bogen, die sich auch in Dresden einer immer größer werdenden Fangemeinde erfreut. Am 9. und 10. Juni 2012 fanden die Deutschen Meisterschaften in Kyudo in Dresden statt.

Kyudo (übersetzt: der Weg des Bogens) ist eine der traditionellen japanischen Waffenkünste, die über Jahrhunderte von den Samurai entwickelt worden ist. Geübt wird mit dem über 2 Meter langen japanischen Langbogen. Geschossen wird auf Scheiben in einer Distanz von 28 Metern. Der Schuss wird dabei über acht genau festgelegte Bewegungsphasen geführt. Diese zu beherrschen, ist das wesentliche Ziel des Kyudo.

In Deutschland wird Kyudo seit 1969 geübt. Seit 2001 begann, unterstützt von Berliner Kyudoka, der schrittweise Aufbau eines Vereins in Dresden. Dieser ist derzeit der einzige sächsische Kyudo-Verein. Er ist Mitglied im Deutschen Kyudobund e.V. und fungiert dabei auch als eine Sektion der SSV Turbine Dresden e.V.. Unterstützt werden die Mitglieder vom Förderverein Kyudo in Sachsen e. V.

In Dresden wird Kyūdō seit 2003 im Geist der japanischen Tradition unterrichtet. Unter fachlicher Anleitung von Alfred Wolters (4. Dan) und Izumi Maeda-Wolters (3. Dan) begann sich der Schrittweise Aufbau der Gruppe. In 2012 trat Alfred Wolters als Trainer zurück und übergab diesen Posten an Alexander Höfer (2. Dan), im Jahr darauf verließ auch Izumi Maeda-Wolters die Gruppe. Heute wird die Gruppe durch Alexander Höfer (2. Dan) und Michaela Surke (2. Dan) geleitet.

Das Training findet vier mal wöchentlich statt und wird durch einen abwechslungsreichen Trainingsablauf und regelmäßige Theorieeinheiten ergänzt.

Für das 2. Halbjahr 2014 ist für den Standort Leipzig der Aufbau einer weiteren Kyudogruppe geplant. Dafür wird aber momentan noch die geeigente Trainingsstätte gesucht.

[Bearbeiten] Was ist Kyudo genau?

Das traditionelle japanische Bogenschießen (Kyūjutsu: Kunst/Technik des Bogenschießens) hat eine Jahrhunderte alte Tradition und wird im modernen japanischen Bogenschießen allgemein als Kyūdō (Kyū: Bogen, Dō: Weg > „Der Weg des Bogens“) bezeichnet. Kyūjutsu ist reich an Geschichte und Tradition und in Japan sehr hoch geachtet. Viele betrachten Kyūdō als den reinsten Weg des Budō (Bushi: Samurai/Krieger > Budō: Weg des Bushi). Die Samurai beherrschten die Kunst des Kyūjutsu in höchster Perfektion. Der Bogen wurde für unterschiedliche Zwecke verwendet: Jagd, Krieg, höfische Spiele sowie rituelle/religiöse Zeremonien und Wettkämpfe.

Die Tradition dieser Schule wird bis heute vom Lehrer an den Schüler weiter gegeben. Das Motto „Sei Sha Hit Tshū“ (Korrekte Form, unbedingtes Treffen) leitet die Kyudoka beim Training. Wie alle Budō-Künste (Budō: der Weg des Kriegers) erschließt sich Kyūdō dem Schützen erst durch intensives Training, in dem Bemühen die korrekte Technik zu erlernen.

Für den Samurai war Leben und Tod, von den technischen Aspekten her betrachtet, eine Frage des Gewinnens und Unterliegens. Der größte Gegner jedoch, den es zu besiegen galt, war er selbst. Dieses existentiell wichtige Problem versuchten die Bushi durch höchste Perfektion zu lösen um dadurch die Kampflosigkeit als oberstes Ziel Ihres Strebens nach Frieden zu erreichen.

Um die Haltung der Samurei zu verstehen, hilft vielleicht der Auszug aus "Die wunderbare Kunst der Katze" (Neko no rnyō jutsu):

„Ein wahrer Meister der Kunst kann vom Gegner nicht mehr angegriffen werden. Ist jedoch der Angriff schon unmöglich geworden, so gibt es keinen Kampf mehr und der Zustand der Kampflosigkeit und des Friedens beginnt. Zwar muss im Notfall ein Angriff des Feindes gestoppt oder erwidert werden können, das eigentliche Ziel des Bushi ist aber, sich selbst und den Gegner vor dem Töten zu bewahren“.

Professor Toshio Mori lehrt in ununterbrochener Folge in der 17. Generation das Wissen der Heki Ryu Insai ha, eine der ältesten Bogenschulen für das Schießen zu Fuß, an der Universität Tsukuba als Studienfach und unterrichtet in Deutschland als Bundestrainer. Professor Genshiro Inagaki war bis zu seinem Tode 1995 der Lehrer der Insai Gruppe der Heki Schule (Heki Ryu Insai ha) und übernahm die erste Professur für japanisches Bogenschießen an der Universität Tsukuba.

[Bearbeiten] Sportart für Jedermann

Kyūdō ist für Frauen und Männer jeden Alters geeignet. Im Bemühen, Kyūdō in der japanischen Tradition zu unterrichten, finden zahlreiche Lehrgänge und Seminare statt. So kommen japanische Lehrer jedes Jahr nach Deutschland um uns ihr Wissen direkt zu vermitteln. Viele weitere Lehrgänge, betreut durch deutsche Lehrer, werden das ganze Jahr über in der ganzen Bundesrepublik und europaweit angeboten.

[Bearbeiten] Weblinks

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