Goldener Löwe

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Der „Goldene Löwe“ war ein Gasthof in Pillnitz an der Ecke Lohmener Straße 4/Dampfschiffstraße 1. Das Gebäude wurde im neobarocken (?) Stil errichtet und verfügt über Kreuzstockfenster. Es steht unter Denkmalschutz.

Der „Goldene Löwe“ war die älteste Schänke in Pillnitz. Erstmals erwähnt wurde sie laut www.dresdner-stadtteile.de 1608, allerdings bestand sie wohl schon im 16. Jahrhundert als Erbrichtergut mit Ausschank. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut und erweitert. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts war der Gasthof unter dem Namen „Goldener Löwe“ bekannt. Während der jeweilige Schänkenbetreiber früher dem Rittergut Pillnitz abgabepflichtig war, ging der Gasthof 1835 in Privatbesitz über. Am Ende des 19. Jahrhunderts bekam er sein heutiges Aussehen. Der Eigentümer des Hauses war von 1939 bis 1981 der Fleischermeister Erich Härtel, der sein Geschäft ("Fleischerei Mittenzwei" nach dem Schwiegervater) und das dazugehörige Schlachthaus im Erdgeschoss hatte. Er betrieb es bis 1962. Die Gaststätte und mehrere Fremdenzimmer befanden sich in der ersten und zweiten Etage. Bis 1945 hatte Fleischermeister Härtel die Gasträume an Herrn Sawade verpachtet, anschließend bis 1957 an die Brüder Krause (der eine Geschäftsführer, der andere Koch, u.a. bekannt für seinen nach dem Zweiten Weltkrieg kreierten Spinat aus Rübenblättern). Ab Anfang der 1960er Jahre bis Ende der 1970er Jahre betrieb die HO den Gasthof. Weil es an Servicepersonal mangelte, konnte der Biergarten nicht bewirtschaftet werden.

Erich Härtel verkaufte das Gebäude 1981 an den VEB Lufttechnische Anlagen, der den "Goldenen Löwen" zum Ferienheim umgestalten wollte. Der Betrieb wiederum verkaufte die Immobilie 1987 an den VEB Spezialwiderstände. Der quartierte im "Löwen" vietnamesische Gastarbeiter ein. Seit den 1990er Jahren war das Haus unbewohnt, lediglich eine Fleischerei nutzte noch einige Räume. Nach dem Hochwasser 2002 zog auch dieser letzte Mieter aus. Im Jahr 1994 erhielt der baden-württembergische Unternehmer Martin Maurer den „Goldenen Löwen“ bei der Übernahme der Firma Heine als Betriebsvermögen. Zunächst wollte er das Gebäude zum Hotel umbauen lassen, als das scheiterte, zum Seniorenheim. Für das geplante Heim mit 76 Plätzen fand er jedoch keinen Betreiber.

Das jahrelang leerstehende Gebäude soll, beginnend im Sommer 2016, saniert werden. Die „Goldener Löwe Immobilien“, eine Tochtergesellschaft der „Dresdner Elbtalimmobilien“, will darin 21 Eigentumswohnungen einrichten. Ende 2017/Anfang 2018 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

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