Christian Friedrich Hänel

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen der Adelsfamilie Hänel von Cronenthal. Christian Friedrich Hänel bediente sich wie seine Vorfahren allerdings nicht des Adelstitels.

Christian Friedrich Hänel, auch Haenel (* 5. Juli 1701 in Lauter/Sachsen; † 30. Januar 1745 in Leitmeritz, heute Litoměřice/Tschechische Republik) war ein deutscher Arzt, Chirurg, Anatom und Botaniker.[1] Im Kurfürstentum Sachsen erhielt Hänel den Titel eines königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen "Physicus metallicus".

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Christian Friedrich Hänel entstammte der begüterten Familie Haenel/Hänel/Hähnel mit dem Stammvater Joachim Haenl aus dem böhmischen Komotau, die Offiziere, Juristen, Ärzte sowie Kauf- und Handelsherren hervorbrachte. Die Familie erhielt am 15. Mai 1674 den erblichen böhmischen Ritterstand für den kaiserlichen Leutnant Johann Heinrich Haenl mit dem Zusatz von Cronenthall, Herr auf Nieder-Gräditz im Fürstentum Schweidnitz, Hänels Urgroßvater. Bereits sein Großvater, der ebenfalls kaiserliche Leutnant Johann Friedrich Haenl (16481687) bediente sich seit 1685 nicht mehr des Adelstitels.

Christian Friedrich Hänel war der Sohn des Lauterer Kauf- und Handelsherren Christian Heinrich Haenel (21. Juni 1675 in Mittweida; † 20. November 1752 in Lauter) und dessen erster, 1699 geheirateter Ehefrau Katharina geb. Ficker († 24. Mai 1711, nach anderen Angaben 25. Oktober 1711). Auch sein Vater bediente sich nicht mehr des Adelstitels. Er war Spitzen- und Posamentenhändler.[2] Hänel hatte noch einen Bruder aus der ersten Ehe seines Vaters und hatte aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Johanna Catharina geb. Coth (16851752) noch neun Halbgeschwister, darunter:

Christian Friedrich Hänel heiratete in Schneeberg/Sachsen Johanna Maria geb. Hebers (* 29. März 1705 in Schneeberg; † 20. April 1736 ebenda)[3] und begründete eine weitere der eine weitere Linie der Familie Hänel (später mit dem Zusatz: von Cronenthall).[4][5] Das Ehepaar Hänel hatte einen Sohn. Dessen Sohn wiederum war der Leipziger Seidengroßhändler, Kauf- und Handelsherr, Ratsherr und Leipziger Bürgermeister Christian Friedrich Hänel von Cronenthall (17431820),[6]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Christian Friedrich Hänel studierte Medizin und promovierte bereits vor 1723. In jenem Jahr trat er eine am gräflich-Reuß-Plauenschen Hof eine Lehrstelle als Professor physicus an, zusammen übrigens mit Dr. Johann Friedrich Edler von Freiesleben (16901770).[7] Im reußischen Gera wurde Hänel auch zum Stadt- und Landphysikus berufen.[8]

Von Gera aus muss Hänel als Badearzt ins böhmische Karlsbad gegangen sein, bevor er ab 1737 Arzt im sächsischen Schneeberg wurde, wo er bis mindestens 1741 lebte und arbeitete.

1742 wurde Hänel fürstlich-Sachsen-Weißenfelsischer Hof- und Leibarzt in der sächsischen Sekundogenitur, dem Herzogtum Sachsen-Weißenfels bei dem letzten regierenden Herzog Johann Adolf II. von Sachsen-Weißenfels (16851746). In der Provinzhauptstadt des Fürstentums wurde Hänel 1743 auch Mitglied der Alethophilengesellschaft zu Weißenfels.[9]

Christian Friedrich Hänel verstarb frühzeitig im Alter von nur 43 Jahren. Sein Bruder Christian Heinrich Hänel veröffentlichte nach seinem Tod 1745 den 2. Band des Werkes Opera partim edita partim nondum edita von Johann Heinrich von Heucher heraus und widmete diese Ausgabe ihm. Bei Boschung (2002) liest man weiterhin über seine Funktion als Mittelsmann für Briefsendungen in den Norden und Osten Europas sowie über seine Mitarbeit bei den Werken des Wittenberger Professors Johann Heinrich Heucher. Des Weiteren finden sich in seinen mehrfach mit Albrecht von Haller gewechselten Briefen die Namen der Korrespondenten Scheuchzer, Schreiber und auch Johann Heinrich Schulze.[10]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Abhandlungen der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse, Weidmannsche Buchhandlung 1923, Leseprobe auf Google Books, S. 50.
  2. Familiengeschichtliche Blätter, Band 8, Leipzig 1910, Digitalisat auf Google Books, S. 165.
  3. Datensatz auf Geni.
  4. Hänel, Christian Friedrich, Datensatz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
  5. Christian Friedrich Hänel von Cronenthall auf Geni.
  6. Hänel, Christian Friedrich, Indexeintrag Deutsche Biographie.
  7. Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste: in alphabetischer Folge..., Section 1 A–G, Theil 49, Digitalisat auf Bavarikon, S. 4, Fußnote 1.
  8. Stammbaum Gebrüder Wilhelm, Datensatz auf MyHeritage.
  9. Detlef Döring, Franziska Menzel, Rüdiger Otto, Michael Schlott (Hrsg.): Johann Christoph Gottsched, Briefwechsel, Historisch-kritische Ausgabe, Band 10: 1744-1745, De Gryuter-Verlag 2016, Lesevorschau auf Google Books.
  10. Heidrun Karin Mitzel-Kaoukhov: Die Briefe Johann Heinrich Schulzes (1687-1744) an Christoph Jacob Trew, Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 2011, pdf-Download auf Google, S. 174, Fußnote 711.

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge