Bayrisches Viertel

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Das Bayrische Viertel ist ein Stadtviertel im Dresdner Süden, welche sich über große Teile der Südvorstadt-West und Teile von Plauen erstreckt. Nördlich des Bayrischen Viertel liegt das Schweizer Viertel.

[Bearbeiten] Entwicklung

Die Fluren des späteren Bayrischen Viertels waren zunächst landwirtschaftlich genutzt. In den 1870er Jahren wurden die Gefilde als Bauland durch die Dresdner Baugesellschaft aufgekauft. Gleichzeitig entflammten nun hitzige Diskussionen um die Bebauung. Der Bauherr hatte zunächst eine geschlossene Bebauung geplant. Die Bewohner des Schweizer Viertels protestierten dagegen vehement. Wenn die Grünflächen schon bebaut werden sollten, dann wenigstens in gehobener Form. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sollte der Streit andauern. Da die Gebiete aber verkauft waren, wurde die Landwirtschaft eingestellt, was zunächst zur Versteppung des Areals führte. Erst ab 1899 errichtete man ein neues Wohngebiet.

Zunächst entstanden Nürnberger, Münchner, Bayreuther und Bamberger Straße. Die hauptsächliche Benennung der Straßen nach bayrischen Städten war ein Zeichen der damaligen Sympathie der Sachsen für Bayern und gab auch dem Viertel seinen Namen.

In den folgenden Jahren wuchs das Viertel immer weiter und entwickelte sich so zum Bindeglied zwischen Südvorstadt und Plauen. Nun wurden auch Nürnberger Platz, Nürnberger Ei und Münchner Platz angelegt und bebaut. An Letzterem siedelte sich in den Jahren zwischen Anlegung und Bebauung ein Wanderzirkus an.

Zur Betreuung der Gläubigen des neuen Wohngebietes wurde die Zionskirche errichtet. Zunächst war als Standort der Münchner Platz vorgesehen. Da hier aber das Landgericht entstand, entschied man sich für einen anderen Standort.

Aufgrund des zunehmenden Verkehrs legte man Straßenbahnlinien auf der Münchner und der Nürnberger Straße an. Eine geplante Verkehrsschneise über die Liebigstraße zum Altmarkt wurde nie realisiert.

Die Wohngebiete am südlichen Teil der Münchner Straße bis zur Nöthnitzer Straße entstanden in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg.

1945 erlitt auch das Bayrische Viertel starke Zerstörungen. In den Nachkriegsjahren wurde das Areal zunächst enttrümmert und in einer großangelegten Aktion mit modernen Wohnhäusern wiederbebaut. Nach der Wende wurden nur noch einzelne Gebäude ergänzt.

[Bearbeiten] Bebauung

Die Vorkriegsbebauung des Bayrischen Viertels bestand aus einzeln stehenden großbürgerlichen Mehrfamilienhäusern in den Seitenstraßen und Gruppenhäusern an den Hauptstraßen. Die meist mit separaten Eingängen für Dienstpersonal ausgestatteten herrschaftlichen Wohnungen hatten bis zu zehn Zimmer.

Nach dem Krieg wurden viele zerstörte Häuser durch Wohnblocks ersetzt.

[Bearbeiten] Gewerbe

Großgewerbe und Fabriken gab es nicht im Bayrischen Viertel. Kleingewerbe siedelte sich aber reichlich an den Hauptstraßen an.

[Bearbeiten] Einwohner

Vor 1945 wohnte im Bayrischen Viertel hauptsächlich Großbürgertum. Professoren, Fabrikbesitzer und Beamte siedelten sich an. Berühmte Einwohner waren u. a. Otto Dix und Fritz Löffler. Durch die kriegsbedingte Neubebauung zogen nach 1945 aber auch andere Gesellschaftsschichten ins Bayrische Viertel.

[Bearbeiten] Quellen und Weblinks

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