Walter Oschwald

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche

Theodor Rudolf Walter Oschwald, auch Theodor Rudolph Walther Oschwald-Wedekind (* 26. Juli 1864 in Lenzburg/ Aaargau, Schweiz; † 17. November 1950 in Zürich/ Schweiz) war ein Jurist, Beamter und Eisenbahner, zuletzt als Abteilungsdirektor der Reichsbahndirektion Dresden im Rang und mit Titel eines Geheimen Regierungsrates.

[Bearbeiten] Familie

Walter Oschwald stammte dem im 16. Jahrhundert aus Engen (Hegau) nach Schaffhausen eingewanderten Kaufmannsgeschlecht Oschwald mit dem Stammvater Bartholomäus Oschwald (um 14601533/34). Die Schaffhausener Oschwald wurden in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts auch Bürger von Lenzburg und Zürich.[1]

Oschwald war der Sohn des Lenzburger Kaufmanns Theodor Oschwald († vor 1895) und dessen 1863 geheirateter Ehefrau Victoria Fanny geb. Ringier (* 30. November 1840 in Burghalde zu Lenzburg/ Schweiz; † 24. August 1918 in Basel),[2] jüngstes Kind des schweizerischen Nationalrats, Oberrichters und Politikers Johann Rudolf Ringier-Fischer (17971879) und dessen Ehefrau Margaretha geb. Fischer († 1844).[3] Oschwalds Mutter entstammte der angesehenen schweizerischen Familie Ringier und war eine bekannte Schriftstellerin und Mundartdichterin.[4] Oschwald hatte noch eine jüngere Schwester:

Walter Oschwald heiratete am 15. Oktober 1898 in Baden im Aargau, Schweiz die königlich-sächsische und ab 1900 auch großherzoglich-hessische Kammersängerin Frieda Marianne Erika geb. Wedekind (* 13. November 1868 in Hannover; † 10. Oktober 1944 in Zürich), Tochter des Arztes Friedrich Wilhelm Wedekind (18161888) aus der teilweise adeligen Familie Wedekind zur Horst und dessen Ehefrau Emilie geb. Kammerer (18401916). Walter und Erika Oschwald hatten eine Tochter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen, in der Wiener Straße, in der Nähe des Hauptbahnhofs
Siegelmarke der Generaldirektion

Walter Oschwald studierte nach seiner Schulbildung Rechtswissenschaften an den Universitäten in Leipzig und München und promovierte zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) im schweizerischen Basel. 1893 trat Oschwald in das Rechtsbüro der Verwaltung der Schweizerischen Zentralbahn in Basel ein, wo er bis zum Vorstand der juristischen Abteilung aufstieg.

Oschwald lernte seine Ehefrau im Aargau in der Schweiz kennen, wo diese seit 1872 mit ihren Eltern auf Schloss Lenzburg lebte. Nachdem seine Ehefrau von 1891 bis 1894 ihre Gesangsausbildung am Dresdner Konservatorium, noch 1894 an der Dresdner Hofoper ihr Debüt feierte und bis 1909 an der Dresdner Oper blieb, ging auch Oschwald 1898 nach Dresden, wo er mit seiner Ehefrau in die Julius-Otto-Straße 9 nach Strehlen zog.

Oschwald ist erstmals 1899 im Dresdner Adressbuch als juristischer Hilfsarbeiter und Finanzassessor in der königlichen Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen verzeichnet.[8] Oschwald trat damit in die I. Abteilung, d. h. in die Abteilung „Allgemeine Verwaltung“ der Direktion ein. Noch 1899 wechselte er, ebenfalls als juristischer Hilfsarbeiter in die Betriebsdirektion Dresden-Altstadt der sächsischen Staatseisenbahnen.[9] 1902 zog Oschwald mit seiner Familie in die Elisenstraße 3b,[10] 1903 wurde er wieder als Finanzassessor und juristischer Hilfsarbeiter in die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen in der Wiener Straße versetzt.[11]

1905 wurde Oschwald im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Finanzrates Mitglied der Generaldirektion der Staatsbahnen in der Allgemeinen Verwaltungsabteilung.[12] 1910 wurde Oschwald zum Oberfinanzrat erhoben und arbeitete fortan als juristischer Oberrat in der Eisenbahndirektion.[13]

Nach dem Ausscheiden von Paul Johann Gustav Bach als Abteilungsdirektor der Generaldirektion übernahm Oschwald als Jurist die II. Abteilung der Direktion. Dazu erhielt Oschwald den Rang und den Titel eines sächsischen Geheimen Finanzrates und wurde ab 1919 zum Vorstand der Verkehrsabteilung berufen,[14] womit er für die Betriebsführung im sächsischen Streckennetz verantwortlich war. Nach der Unterstellung der ehemals sächsischen Staatseisenbahn unter dem Reichsverkehrsministerium in Berlin wurde Oschwald zum Geheimen Regierungsrat ernannt und arbeitete weiter als Abteilungsdirektor in der neuen Reichsbahndirektion Dresden, die am 6. Juli 1922 gegründet wurde.[15] In dieser Funktion blieb er bis 1929 und wurde im gleichen Jahr als Reichsbahndirektor i. R. (in Rente) pensioniert.[16]

1930 ging Oschwald mit seiner Ehefrau zurück in die Schweiz, wo sie zurückgezogen in Zürich bis zu deren Tod lebten.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Eric De Pizzol: Oschwald, Online im Historischen Lexikon der Schweiz auf www.hls-dhs-dss.ch
  2. Datensatr, Berner Geschlechter auf www.bernergeschlechter.ch
  3. Ringier, Johann Rudolf im Historischen Lexikon der Schweiz auf www.hls-dhs-dss.ch
  4. Fanny Oschwald-Ringier in: Argovia: Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau, Band 68-69, 1958
  5. Datensatz im Historischen Familienlexikon der Schweiz auf www.hfls.ch
  6. Schweizerisches Geschlechterbuch, 1. Jahrgang, Basel 1905, Digitalisat auf archive.org
  7. Stamm C, Johann Daniel III und Laura Fuhrmann und ihre Nachkommen, Digitalisat auf www.schneider-i.com
  8. Adressbuch Dresden 1899, SLUB, S. 546
  9. Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 559
  10. Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 634
  11. Adressbuch Dresden 1904, SLUB, S. 737
  12. Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 756
  13. Adressbuch Dresden 1911, SLUB, S. 783
  14. Adressbuch Dresden 1920, SLUB, S. 633
  15. Adressbuch Dresden 1921, SLUB, S. 642
  16. Erstmals so im Adressbuch Dresden 1930, SLUB, S. 729

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge