VEB Kofa Dresden

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Der VEB Kofa Dresden (Kofa für Konservenfabrik) gliederte sich in drei Betriebsteile (Stand 1980er Jahre): Der Hauptsitz befand sich in Mickten an der Kötzschenbroder Straße 24/26, der Betriebsteil Gemüseverarbeitung arbeitete an der Bautzner Straße 13 in der Äußeren Neustadt und der Betriebsteil „Rotsiegel“ in Löbtau an der Tharandter Straße 38.[1] An der Kötzschenbroder und Tharandter Straße wurde vor allem Obst verarbeitet, an der Bautzner hingegen vor allem Rohkonserven, Brüh- und saure Gurken sowie Essiggemüse hergestellt. Insgesamt hatte der Betrieb in den 1980er Jahren etwa 180 Mitarbeiter, vor allem Frauen. In der Saison arbeiteten sie im Zwei-Schicht-System.

[Bearbeiten] Produktion

Das zu verarbeitende Obst und Gemüse kam hauptsächlich von VEG Obstproduktion Borthen und VEB Großhandel OGS Meißen. Im Betriebsteil Mickten wurde das Obst zunächst gereinigt und auf der „Rappel“ entstielt, wenn nötig. In zwei großen Waschanlagen wurden die leeren Einweckgläser gesäubert (die Gläser wurden übrigens vom Altstoffhandel angeliefert). Anschließend wurden Obst und Zuckerlösung eingefüllt, die Gläser atmend verschlossen und danach in zwei großen „Autoklaven“, einer Art riesigen Schnellkochtöpfen, erhitzt und haltbar gemacht. Nach Etikettierung und Verpackung verließen pro Tag etwa 22.000 Gläser (22 Tonnen) Konserven das Werk. Jährlich kamen so etwa 5800 Tonnen eingekochtes Obst und Gemüse zusammen.

Außerhalb der Erntesaison stellte der VEB Kofa auch tischfertige Gerichte im Glas her, beispielsweise Kohlrouladen und Spaghetti in Tomatengulasch.

[Bearbeiten] Geschichte

An der Kötzschenbroder Straße wurden seit 1884 Konserven hergestellt, ursprünglich von der Firma Wachs & Flößner. In den 1980er Jahren gehörte Kofa als selbständiger Betrieb zum VEB Kombinat OGS Dresden. Direktor des VEB Kofa war zu diesem Zeitpunkt Eberhard Pfützner bis 1988. Nach der Wende ging der Betrieb über die Treuhandanstalt mit seinen 80 Mitarbeitern in die Sachsenkonserve GmbH unter Geschäftsführer Volker Koschig auf[2].

Die Betriebsgebäude in Mickten wurden Mitte der 1990er Jahre größtenteils abgerissen, heute steht nur noch die Villa Kötzschenbroder Straße 26.

siehe auch: Liste der Dresdner VEBs

[Bearbeiten] Quellen

  1. Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1988, S. 146
  2. Offizielles Firmenverzeichnis der Treuhandanstalt, Hoppenstedt Darmstadt, 1991, S. 132, HRB 386 als KG am Registergericht Dresden
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