VEB Dresdner Süßwarenfabriken Elbflorenz

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Verpackung für "Schocarrés"
Verpackung für Weinbrandkirschen
Bonbondose für "Feinste Bonbons"

Der VEB Dresdner Süßwarenfabriken Elbflorenz, auch VEB Elbflorenz, wurde 1946 aus der zwangsenteigneten Schokoladenfabrik Hartwig & Vogel sowie weiteren Süßwarenunternehmen, beispielsweise Riedel & Engelmann, Gerling & Rockstroh und „Dr. med. Sperber Dresdner Schokoladen- und Süßwarenindustrie“, gebildet. Der Hauptsitz des VEB befand sich auf dem früheren Betriebsgelände von Hartwig & Vogel an der Rosenstraße 32, Ammonstraße 86 und Freiberger Straße 25–29 (Werk I, auch Werk „Tell“). An der Frankenbergstraße 25 in Löbtau (Werk II, früher Gerling & Rockstroh, auch Werk „Gero“) und in Niederoderwitz (Werk III) existierten Zweigbetriebe.

Ab 1980 gehörte der VEB Elbflorenz gemeinsam mit 24 anderen Betrieben zum „VEB Süßwarenkombinat Delitzsch/Halle“.

1982 wurde der VEB Vadossi Radebeul als Werk 2 dem VEB Elbflorenz angegliedert. Mitte der 1980er Jahre wurde die Nudossi-Produktion ins Dresdner Hauptwerk von Elbflorenz verlegt, weil die Vadossi-Flachbauten in Radebeul zu klein waren, um mehr herstellen zu können, und sich die Radebeuler gemäß Kombinatsbeschluss auf die Produktion von Gelatine, Marzipan- und Persipanrohmasse spezialisieren sollten.

Der VEB Elbflorenz stellte unter anderem den bekannten „Tell-Apfel“, Schocarrés (ostdeutsche Schogetten), Apfelkorn-Pralinen, Schoko-Ostereier, Schokoladenblumen, bunt gefüllte Dragees und „Silva-Bonbons“ her. Die Marzipanprodukte von Elbflorenz, etwa Marzipanbrote, -kartoffeln und -früchte, waren Exportschlager, die teilweise extra für westdeutsche Firmen hergestellt wurden. Gearbeitet wurde außer sonntags in drei Schichten rund um die Uhr. Die Rohstoffe bezog der VEB Elbflorenz aus der Türkei (Haselnüsse), Ghana und Elfenbeinküste (Kakao) und Kuba (Rohrzucker).

Nach der politischen Wende wurde der VEB Elbflorenz 1990/1991 abgewickelt. Anfang April 1990 erhielten zunächst 300 von 530 Mitarbeitern die Kündigung. Der Absatz ging enorm zurück, keine Bank gab einen Kredit, sodass schließlich Geld für Wareneinkauf und Löhne fehlte. Bereits im Frühsommer waren alle Rohstoffe aufgebraucht, sodass die Mitarbeiter die Produktion einstellten. Vom 1. Juli 1990 bis 30. September 1991 wickelte eine kleine Gruppe langjähriger Beschäftigter den VEB Elbflorenz ab. Die erst 1988 von einer Schweizer Firma aufgestellten Verpackungsmaschinen wurden demontiert, historische Technik an Sammler verkauft, das gesamte Werk entkernt. Die Grundstücke gingen an die neugebildete Elbflorenz Grundstücksgesellschaft. Im Herbst 1991 rückten Abrissbagger an und machten das gesamte Firmengelände dem Erdboden gleich. Dort entstand anschließend das World Trade Center.

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