Thimo von Colditz

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Thimo von Colditz († 26. Dezember 1410 in Meißen) war von 1399 bis 1410 Bischof in Meißen.

Thimo von Colditz stammte aus einer in Meißen und Böhmen begüterten, am böhmischen Königshof politisch einflussreichen Familie. Sein Vater war Volrad von Colditz, seine Mutter Anna, geb. v. Kittlitz. Thimo war bereits um 1370 Propst des Benediktiner-Nonnenklosters zu Teplitz. Der Kanzlei König Wenzels gehörte er als secretarius et consiliarius an. Mit politischen Hintergedanken empfahl der König dem Papst Colditz als Bischof für das Bistum Meißen. Thimo von Colditz wurde zu einer Zeit Bischof, als der größte Teil der Gläubigen seines Bistums, vor allem in der Ober- und Niederlausitz, unter böhmischer Herrschaft stand.

Markgraf Wilhelm von Meißen erkannte die seiner Herrschaft drohende Gefahr. Er verlangte von dem neuen Bischof das Versprechen, ihm ein treuer Verbündeter zu bleiben und an den hergebrachten Rechten nichts zu ändern. Dafür sagte er ihm den landesherrlichen Schutz zu. Gleichzeitig suchte er, von König Wenzel unterstützt, bei der päpstlichen Kurie um Bestätigung der Exemtion des Bistums Meißen vom Erzbistum Prag nach. Papst Bonifaz IX. und Innocenz VII. entsprachen diesem Antrag in mehreren Bullen der Jahre 1399, 1402 und 1405. Zudem sicherte sich der Markgraf das Recht zur Besetzung mehrerer Meißner Domherrenstellen.

Der Bischof lebte viel in Böhmen, am liebsten auf seinem, auch zu Böhmen gehörigen Schloss Stolpen, dessen Kapelle von ihm als Stiftskirche mit sieben Geistlichen ausgestattet und durch päpstliche Begnadigung der Gerichtsbarkeit des Meißner Kapitels entzogen wurde. Auch den bischöflichen Gerichtsstuhl wollte er hierher verlegen. Auf Beschwerde des Markgrafen ordnete Papst Innocenz VII. aber die Zurückverlegung nach Meißen an.

Die finanzielle Lage des Bistums verschlechterte sich unter Colditz erheblich. Verwandten verschaffte er Vorteile und er unternahm viele kostspielige Reisen. Auch der bischöfliche Schatz von Juwelen und Kleinodien soll unter ihm verloren gegangen sein.

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