Moritz Kurt Nehrhoff von Holderberg

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Moritz Kurt Nehrhoff von Holderberg als Polizeihauptmann

Moritz Kurt Nehrhoff von Holderberg, auch Moritz Curt Nehrhoff von Holderberg (* 2. Dezember 1827 in Dresden; † 27. Oktober 1892 ebenda) war ein königlich-sächsischer Infanterie-Offizier, dort zuletzt im Rang eines Oberleutnants und späterer Polizeibeamter, zuletzt als Polizeihauptmann von Dresden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Moritz Kurt Nehrhoff von Holderberg entstammte dem alten, ursprünglich böhmischen Adelsgeschlecht Nehrhoff von Holderberg. Älteste nachweisliche Spitzenahnen sind Peter und Hans Nerhof von Holterberg, die 1615 bei der Grundsteinlegung der St.-Salvator-Kirche zu Prag beiwohnten und im Majestätsbrief von König Rudolph II. erwähnt wurden. Nach der 1620 erfolgten Schlacht am Weißen Berge wanderte die Familie nach Sachsen aus.

Moritz Kurt Nehrhoff von Holderberg war der Sohn des königlich-sächsischen Oberappellationsrates Moritz Heinrich Nehrhoff von Holderberg (* 29. November 1786 in Dobrilugk, heute Doberlug-Kirchhain; † 1850 in Dresden)[1][2][3] und Louise Caroline Nehrhoff, geborene Hartwig (* 1791 in Bautzen, † 1863 in Dresden) verheiratet. Sein Vater wurde 1844 krankheitsbedingt unter Beibehaltung seines Titels und Zahlung einer Pension in den Ruhestand versetzt.[4]

Nehrhoff von Holderberg hatte noch mehrere Geschwister, u.a.:

Moritz Kurt Nehrhoff von Holderberg war verheiratet. Seine Ehefrau starb vor ihm. Er hinterließ zwei Töchter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Nehrhoff von Holderberg wurde in Dresden im Haus 31 am Altmarkt geboren, wo sein Vater als Jurist, damals im Rang eines Appellationsrates am Dresdner Appellationsgericht arbeitete.[9] Er schlug anfangs eine militärische Karriere ein.

Nehrhoff von Holderberg erhielt am 9. November 1849 sein Offizierspatent als Leutnant mit einer Anstellung im 6. Infanterie-Regiment in Chemnitz, das damals unter dem Kommando von Major Albert von Hake stand. Am 11. Februar 1857 wurde Nehrhoff von Holderberg unter gleichzeitiger Versetzung in das 8. Infanterie-Bataillon nach Schneeberg zum Oberleutnant und damit zum stellvertretenden Kompaniechef befördert. Am 24. Juli 1859 wurde er aus der Armee, mit der Erlaubnis des Tragens der Armeeuniform in der Öffentlichkeit im Rang als Oberleutnant a.D. (außer Dienst) entlassen.

Nehrhoff von Holderberg ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1860 als pensionierter königlich-sächsischer Oberleutnant, zu dieser Zeit in der Wohnung seiner Mutter in der Ritterstraße 5 verzeichnet,[10] wo er bis 1861 lebte. Nach seiner Ausbildung für den höheren Polizeidienst, kehrte Nehrhoff von Holderberg 1867 als Polizeikommissar zurück nach Dresden und zog in die Mathildenstraße 34,[11] 1870 zog er in die Kleine Schießgasse 11 [12] und arbeitete weiter als Kommissar bei der königlichen Polizeidirektion.[13] Ostern 1873 zog er in die Schulgutstraße 6,[14] 1874 weiter in die Zeughausstraße 1.[15]

1879 wurde Nehrhoff von Holderberg zum Polizeihauptmann befördert.[16] Er war damit oberster Beamter des Exekutiv-Personals der Polizeidirektion Dresden im Ministerium des Innern des Königreiches Sachsen. 1882 zog Nehrhoff von Holderberg wieder in die Kleine Schießgasse, diesmal in die Hausnummer 1,[17] ein Haus, dass dem sächsischen Staat als Eigentümer gehörte und wo u.a. das königliche Forstrentamt untergebracht war.[18]

Nehrhoff von Holderberg starb am 27. Oktober 1892 im Stadtkrankenhaus und wurde auf dem Annenfriedhof in der Chemnitzer Straße beerdigt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einbzelnachweise

  1. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1850, SLUB, S. 275
  2. Seine Witwe ist erstmalig im Adressbuch Dresden 1851, SLUB, S. 103
  3. Kurzvita in: Dresdner Anzeigen: 1806, Nummer 7/12, Digitalisat auf Google Books, S. 376
  4. Wochenblatt für merkwürdige Rechtsfälle in actenmässigen Darstellung für das Königreich Sachsen..., Band 4, Leipzig 1844, Digitalisat auf Google Books, S. 344
  5. Datensatz auf www.juris.de
  6. Leipziger Zeitung 1846: Amtsblatt des Königlichen Landgerichts..., Digitalisat auf Google Books, S. 6090, Familiennachrichten, Dresden, 26. November 1846
  7. Adressbuch Dresden 1865, SLUB, S. 205
  8. Adressbuch Dresden 1866, SLUB, S. 214
  9. Dresdner Adress-Kalender 1831, SLUB, S. 118
  10. Adressbuch Dresden 1860, SLUB, S. 165
  11. Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1868, SLUB, Seite 200
  12. Adressbuch Dresden 1871, SLUB, S. 233
  13. Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 241
  14. Adressbuch Dresden 1873, SLUB, S. 251
  15. Adressbuch Dresden 1875, SLUB, S. 270
  16. Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 319
  17. Adressbuch Dresden 1883, SLUB, S. 303
  18. Häuserbuch Dresden 1892, SLUB, S. 1229

[Bearbeiten] Weblinks

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