Ludwig Schneider

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Ludwig Schneider (* 19. Oktober 1750 in Kranichstein bei Darmstadt; † 9. Juni 1826 in Dresden) war ein sächsischer Beamter, zuletzt als Wirklicher Land-Rentmeister zu Dresden im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Kammerrates.

[Bearbeiten] Familie

Ludwig Schneider war der Sohn des Kranichsteiner Oberförsters Schneider. Schneiders Neffe war der Geheime Staatsrat zu Darmstadt Freiherr von Hofmann zu Darmstadt.

Ludwig Schneider heiratete 1785 eine Tochter des Amts- und Stadt-Physicus Dr. Regins zu Merseburg, die allerdings später erkrankte. Das Paar hatte einen Sohn und eine Tochter, die ihn überlebten.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ludwig Schneider absolvierte seine akademische Studien an der Universität zu Gießen. Danach ging Schneider als Privatsekretär zu dem kursächsischen Geheimen Rat und Stift-Merseburgischen Kammerdirektor, Graf von Zech, welcher in der ersten Hälfte der 1770er Jahre als kursächsischer Beauftragter zur Visitation des damaligen Reichskammergerichts weilte. Zu dieser Zeit befreundete er sich mit Jerusalem Werther an, der sich ebenfalls in diplomatischen Diensten befand. [1]

1776 reiste Schneider mit dem Grafen August Ferdinand von Zech in das damals noch zu Sachsen gehörige Merseburg. Im gleichen Jahr wurde Schneider als Supernumerrar-Sekretär im damaligen Kammerkollegium im Stift Merseburg angestellt. Da er für dieses Amt kein Gehalt bezog, behielt er seine Anstellung als Privatsekretär beim Grafen von Zech, bis er 1784 als Stift-Merseburgischer Rent-Sekretär eine besoldete Stelle bekam. In den acht Jahren von 1776 bis 1784 erweiterte Schneider seine fremdsprachlichen Kenntnisse und studierte auch die allgemeinen Wissenschaften. Außerdem befreundete er sich mit Personen des damaligen öffentlichen Lebens, so u.a. mit:

1786 veröffentlichte Schneider zwei Preisschriften zur Landwirtschaft. 1800 wurde Schneider zum Stift-Merseburgischen Rentmeister ernannt. Bereits ein Jahr später, 1801 kam Schneider auf Empfehlung seines Freundes, dem späteren Vize-Berghauptmann zu Halle und Kurator der Universität Halle, dem Geheimen Finanzrat von Witzleben nach Dresden, wo er zum kursächsischen Vize-Land-Rentmeister sowie zum Kommissar der Dresdner Spiegelmanufaktur ernannt wurde. Dadurch erhielt Schneider die Direktion der dritten Rechnungsexpedition, die sich hauptsächlich mit den Dömänen-Einkünften befasste. Diese Funktion als Direktor hatte er bis zu seinem Lebensende inne.

1815 wurde Schneider vom sächsischen König Friedrich August der Gerechte zum königlich-sächsischen Land-Rentmeister ernannt, 1818 erhielt er den Rang und den Titel eines königlichen Kammerrates. Schneider wohnte zuletzt am Jüdenhof im Haus Nummer 390. Er war Mitglied der Ökonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen, wo er als Hauptdeputierter fungierte.[2]

Am 6. Juni 1826, kurz vor seinem 50-jährigen Dienstjubiläum in Staatsdiensten, das im August 1826 begangen worden wäre, reiste Schneider wieder einmal zu den Heilquellen und Bädern nach Teplitz in Böhmen (heute Teplice/ Tschechische Republik), die er bereits in der Vergangenheit wegen seiner Gicht aufgesucht hatte. In Teplitz angekommen, starb Schneider noch vor Beginn der Badekur an einem Herzinfarkt.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Jerusalem Werther aus dem Buch "Werthers Leiden"
  2. Dresdner Adress-Kalender 1826, Digitalisat der SLUB, S. 47 u. 66
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