Johann Behrisch

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Johann Behrisch, teilweise auch Johannes Berisch (* 1578 in Dresden; † 1666 in Weißenfels) war ein sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt als kurfürstlich-sächsischer Amtsschösser zu Weißenfels. Behrisch war auch Rittergutsbesitzer auf Untergreißlau und Besitzer des ehemaligen Klosters Sankt Claren in Weißenfels.

Johann Behrisch erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra, in die er am 28. Oktober 1591 eintrat, wo er zusammen mit dem späteren Dresdner Ratsherren August Vollhardt lernte. Behrisch blieb bis 1597 an der Schule in Meißen, wo er sein Reifezeugnis ablegte. Danach studierte er Rechtswissenschaften.

1605 wurde Behrisch zuerst Schulverwalter der Landes- und Fürstenschule in Grimma, neben der St. Afra in Meißen und der Schule in Schulpforta bei Naumburg eine der drei vom sächsischen Kurfürsten unterstützten höheren Schulen. Das Schulamt in Grimma legte Behrisch freiwillig nieder, um den Ruf als kursächsischer Amtsgeleitmann in das damals sächsische Weißenfels zu folgen. Später arbeitete er als Amtsschösser, d.h. in der kursächsischen Steuerverwaltung.

1617 erwarb Behrisch für 2400 Gulden die Gebäude und Gärten des Klosters St. Claren in Weißenfels, das 1668 von seinen Erben für 4500 Gulden an Herzog August, zweitältester Sohn des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I., verkauft wurde. Am 1. November 1664, noch zu seinen Lebzeiten wurde dort mit Behrischs Unterstützung das „Gymnasium illustre Augusteum“, eine Hochschule für das neue Herzogtum gegründet, das im östlichen Gebäudeteil des ehemaligen Klosters untergebracht wurde.[1] Die Abspaltung als teilselbstständiges Herzogtum Sachsen-Weißenfels, einer Sekundogenitur des Kurfürstentums Sachsen erlebte Behrisch bereits als sogenannter "Emeritus", d.h. als pensionierter Beamter. Er starb im damals hohen Alter von 88 Jahren.

[Bearbeiten] Familie

Johann Behrisch entstammte einem alten böhmischen Rittergeschlecht, das auf Conrad Ursinus zurückzuführen ist, der 1147 König Konrad III. auf seinen Kreuzzug nach Damaskus begleitete. Sein Vater, Hannß Behrisch (der Ältere) (15481616), war Oberzeugschreiber am Dresdner Hof des sächsischen Kurfürsten Christian I..

Behrischs Sohn Christian Behrisch (16101684) war herzoglich-Sachsen-Merseburgischer Hof- und Justizrat. Dieser erwarb zusammen mit seinem Vater am 2. April 1649 das Lehngut Untergreißlau von den Gebrüdern Schencke in Weißenfels. Sein Sohn war dort Erb-, Lehn- und Gerichtsherr. Dieser heiratete Anna Margarete geb. Nüchtern (16181667), eine Tochter des Michael Nüchtern, Magister, Amtsadvokat und Bürgermeister in Weißenfels sowie Weingutsbesitzer in Roßbach bei Merseburg.

Behrischs Enkel war Hieronymus Gottfried Behrisch (16451726), Jurist, Dresdner Ratsherr und Rittergutsgesitzer. Dessen Sohn wiederum war Burkhard Leberecht Behrisch (16821750), Jurist, Dresdner Ratsherr sowie Bürgermeister. Beide Nachkommen wurden noch in Untergreißlau geboren, wo Johann Behrisch starb.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Weißenfelser Bürgerverein "Kloster St. Claren" e.V.: Musikherberge, Baugeschichte
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