Johann Balthasar Bose

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Wappen der Adelsfamilie Bose

Johann Balthasar Bose, auch Hans Balthasar Bose genannt, (* 4. September 1658, † 15. März 1712 in Dresden) war ein adliger Beamter am Hofe des sächsischen Kurfürsten. Er war Domprobst von Meißen und Oberhofmeister der Kurfürstin. Nachdem sich sein Vater, Christoph Dietrich Bose (1628-1708) auf Schloss Mölbis bei Espenhain, südlich von Leipzig zurück zog, wurde Johann Balthasar auch Herr auf Schloß und Gut Nickern.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Johann Balthasar Bose entstammte aus dem Franklebener Ast des sächsischen Adelsgeschlechts von Bose, das bei der Schreibung seines Namens bewusst auf die Verwendung des Adelsprädikats verzichtete. Nachdem er zunächst Domprobst des Hochstifts von Meißen war, wurde er nach der Heirat des sächsischen Kurfürsten August dem Starken mit Prinzessin Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth (1671-1727) am 20. Januar 1693 zum Oberhofmeister der neuen Kurfürstin ernannt. Da die Kurfürstin wie auch Bose selbst dem protestantischen Glauben angehörte und nicht zur katholischen Kirche konvertierte, wurde sie ab 1697 nie Königin, sondern nur als Gemahlin des Königs betitelt.

1691 kaufte Boses Vater das Rittergut Nickern bei Dresden samt Schloss von dem königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Kriegskommissarius und kaiserlichen Hauptmann, Carl Rudolf von Carlowitz ab.[1] 1693 erweiterte Johann das Herrenhaus des Schlosses, stockte es um eine Etage auf und baute es als Wohnsitz aus.[2] Nach seinem Tod fiel Nickern zuerst an seinen jüngsten Bruder, Gottlob Siegmund, nach dessen Tod wiederum an Wolff Dietrich. Die Familie Bose behielt noch bis etwa 1830 das Schloß Nickern. Der Schlußstein im Korbbogentor zeigt noch heute das Bosesche Wappen.

[Bearbeiten] Familie

Johann Balthasar war das zweite Kind und der älteste Sohn des Kursächsischen Wirklichen Geheimen Kriegsrats Christoph Dietrich Bose und seiner Ehefrau Ursula Bose, geb. von Gustädt (1636-1694) aus dem Hause Deersheim im Harz. Sein Vater wurde erstmals in der Geschichte der Familie von Bose als Herr auf Nickern erwähnt. Aus der Ehe gingen insgesamt 13 Kinder hervor, wovon nur zwei das Erwachsenenalter nicht erlebten. Über seine jüngere Schwester Christiane Bose, die mit Carl Zdislaus Bose (1661-1743) einen Verwandten aus der vogtländischen Linie des Adelsgeschlechts heiratete, ist er auch entfernt mit dem späteren Grafen und Königlich-Sächsischen Kabinettsminister Carl Graf Bose (1753-1809) verwandt.

Von seinen insgesamt sieben Brüdern hatten die folgenden vier Geschwister ebenfalls hohe Funktionen im Sächsischen Beamtenapparat und der Armee:

1629 heiratete Johann Balthasar Bose die Gräfin Anna Sophie Vitzthum von Eckstädt aus dem Hause Tiefensee und Petersroda († 26. Februar 1718). Die Ehe blieb jedoch kinderlos.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Altes und Neues von Lockwitz und Nickern, Christian Gottlob Gerber, Pirna, 1723 auf vd18.de Online Ausgabe, S. 25
  2. Geschichte des Schlosses Nickern

[Bearbeiten] Weblinks

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