Hildegard Resch

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(5. Oktober 1905 Berlin - 5. April 1993 Dresden)

Die Zeitungsverkäuferin Hildegard Resch trat 1919 der Sozialistischen Arbeiterjugend bei. 1922 wurde sie nach einer Demonstration, die zu nahe an der Berliner Marienkirche vorbeiführte, wegen Landfriedensbruch und Gotteslästerung angezeigt und musste sich vor Gericht gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen. 1923 arbeitete sie als Schreibkraft im Büro des Reichsbundes für Siedlung und Pachtung in Berlin und Halle. 1924 heiratete sie den arbeitslosen Modelltischler Hans Zöllner, 1925 wurde der erste Sohn geboren, doch bald darauf kam es zur Scheidung. Nach der Auflösung des Reichsbundes wurde sie arbeitslos und ernährte sich erneut mit Zeitungsverkauf. Nebenbei engagierte sie sich in der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH), 1928 wurde sie bei der IAH als Kontoristin eingestellt. 1930 war sie Frauenleiterin im Sekretariat des Regierungsbezirkes Halle-Merseburg der IAH. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit war der Kampf gegen den § 218. 1931 wurde sie zum VIII. Weltkongress des IAH delegiert und erhielt eine Einladung in die Sowjetunion (SU). Bald danach wurde sie Landesleiterin der IAH. Sie organisierte Sammlungen für Volksküchen und Kinderferienlager. Wegen der Überfälle der SA auf die Volksküchen bat sie um Schutz durch den Rotfrontkämpferbund. Dabei lernte sie Kurt Mucke kennen, den sie 1933 heiratete. 1933 folgte das Verbot der IAH, Überwachung und Haussuchung, Vernehmungen. Von 1935 bis 1938 arbeitete sie als Sekretärin. 1939, nach der Geburt des zweiten Sohnes, betrieb sie mit ihrem Mann einen Tabakladen als Anlaufstelle für illegale Kuriere. Ihr Mann wurde eingezogen und blieb vermisst. 1947 war sie zuständig für Frauenarbeit in der Kreisleitung der SED in Halle. Im Januar 1949 wurde sie die erste Kreissekretärin des DFD in Halle. Im Februar 1952 war sie erster Sekretär der Nationalen Front im Kreis Sangerhausen. 1956 konnte sie ihre zweite Reise in die SU antreten. 1959 heiratete sie Hans Resch und zog zu ihm nach Dresden, wo sie Arbeit im Bezirksausschuss der Nationalen Front fand. Sie betreute die Arbeitsgruppe "Christliche Kreise". Hildegard Resch wohnte am Fetscherplatz, sie war ehrenamtliche Vorsitzende des Wohnbezirksausschusses der Nationalen Front und Mitglied im Fetscher-Freundeskreis. Zu ihren Aufgaben gehörte auch die Betreuung ausländischer Delegationen und journalistische Arbeit. Mit 69 Jahren übernahm sie eine Halbtagsbeschäftigung in der Mahn- und Gedenkstätte am Münchner Platz, die sie bis bis 1981 ausübte. 1965 wurde ihr der Vaterländische Verdienstorden in Bronze, 1966 die Ernst-Moritz-Arndt-Medaille, 1974 die Goldene Rose für Nachbarschaftshilfe verliehen.

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