Hellengrund

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Der Hellengrund (auch Höllengrund und Hellegrund) lag bei dem sorbischen Dorf Uzmik.[1] Der Hellengrund war die "Einsenkung, die von dem Kreuzungspunkte der Bergstrasse und des alten Zellschen Weges nach Plauen hinüberläuft".[2] Das kleine Dorf Uzmik lag unmittelbar südwestlich des heutigen Fritz-Foerster-Platzes.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Etymologie

Das Wort Uzmik stammt aus dem Altsorbischen und bedeutet "Stelle, wo man in ein Tal schlüpft".[3] Das sorbische Wort "usmyk" bedeutet heute einfach Talzugang. Uzmik weist also auf die geographische Lage am Zugang zum Elbtalkessel hin.

Das Wort Hellengrund findet seine Etymologie im Begriff Höllengrund. Die Sorben betrachteten den Wald als einen unheimlichen, von fremden Mächten bewohnten Ort. Entsprechend negativ wurde der Eingang in ein finsteres, bewaldetes Tal bezeichnet. Das deutsche Wort hat sich aus einer Übertragung aus dem altsorbischen gebildet. Dieser altsorbische Begriff ist urkundlich nicht überliefert.

[Bearbeiten] Höllengrund in der Neuzeit

Auch in der Neuzeit wurde der Begriff Höllengrund negativ konnotiert, so im Höllengrund Großschweidnitz, wo der am 14. September 1809 in Dresden hingerichtete Räuberhauptmann Johannes Karasek und seine Bande bei ihren Raubzügen in der Löbauer Gegend hier angeblich sicheren Unterschlupf vor ihren Verfolgern fanden.

[Bearbeiten] Höllengrund bei Dresden

Heute gibt es noch weitere Höllengünde in der Nähe Dresdens:

[Bearbeiten] Höllengrund in Böhmen

Bezeichnenderweise gibt es etliche Höllengründe als deutsche Bezeichnung böhmischer Töler oder Orte:

Auch hier hat die slawische Traditiion aus dem bewaldeten Tal einen Höllengrund gemacht. Die Nisaner (Ureinwohner von Dresden) waren zunächst im späten 6. Jahrhundert eingewanderte Böhmen.

[Bearbeiten] Geschichte des Dorfes Uzmik

Uzmik war laut Lehenbuch von Friedrich dem Strengen (nach dem Tod von Friedrich dem Ernsthafte18. November 1349 Ende 1349 und 1350 entstanden) bereits vollständig ein markgräfliches Lehen. Das sorbische Dorf ist deswegen wahrscheinlich eine späte Gründung. Die Nisaner haben wahrscheinlich den Höllengrund als Besiedlungsplatz zunächst gemieden. Das Dorf scheint erst durch Rodung im 13. Jahrhundert entstanden zu sein. Gerodetes Land wurde seitens der Fürsten als Allodialgut betrachtet und verlehnt. Die sorbischen Bauern waren dadurch den wohlhabenden Dresdner Ratsherrengeschlechtern dienst- und zinspflichtig. Diese reichten einen kleinen Teil davon dem verlehnenden Kurfürsten als Abgabe weiter.

Als Allodium Dresdner Ratsherren kam das Dorf 1467 an den Rat zu Dresden, der es sofort auflösen ließ.

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. "Answik lag unter dem „Hellengrunde“, wird 1349 zuerst genannt (L. B.) und bestand aus einem Vorwerk und Hufen (Richter III, S. 34)." In: Otto Trautmann: "Zur Geschichte der Besiedelung der Dresdner Gegend" (= " Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens." Heft 22), Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung, Dresden 1912, S. 71.
  2. "Gutshof Auswik, der mit Bollwerk versehen S. Dresden oberhalb des Hellegrundes (Oberreit 10) lag, d. h. der Einsenkung, die von dem Kreuzungspunkte der Bergstrasse und des alten Zellschen Weges nach Plauen hinüberläuft. Richter II 34 u. Dresd. Gesch.-Bl. I 2 S. 30; dazu Dresdn. UB. 531 u. Hey 170." In: "Das Lehnbuch Friedrichs des Strengen, Markgrafen von Meissen und Landgrafen von Thüringen, 1349/1350." Verlag B.G. Teubner, Leipzig 1903, S. 38, Anm. 6.
  3. Auswik auf dresdner-stadtteile.de (Archivversion).
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