Hugo von Kirchbach

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Wappen der Adelsfamilie von Kirchbach auf Lauterbach

Hans Karl Hugo von Kirchbach, früher Hans Carl Hugo von Kirchbach (* 29. Juli 1833 in Cunnersdorf; † 10. März 1914 in Dresden)[1] war ein sächsischer Verwaltungsjurist und Beamter, u.a. in der Kreishauptmannschaft Dresden, zuletzt im Rang eines Geheimen Rates. Er war außerdem ein konservativer Politiker und Abgeordneter der 2. Kammer des Sächsischen Landtages.

[Bearbeiten] Familie

Hans Karl Hugo von Kirchbach entstammte dem sächschen Adelsgeschlecht von Kirchbach mit dem Stammvater Paul Kyrpach (Kirchbach), im Jahr 1490 Hausbesitzer und Tuchmacher, im Jahr 1515 Ratsherr in Roßwein. Seine Großeltern väterlicherseits waren Hans Gustav von Kirchbach und dessen Ehefrau Sophie Wilhelmine geb. von Wallwitz.

Hugo von Kirchbach war der älteste Sohn des königlich-sächsischen Oberlandforstmeisters und Geheimen Finanzrates Hans August Karl von Kirchbach (* 29. Januar 1799 in Grimma; † 4. Februar 1893 in Dresden) und dessen 1832 geheirateter erster Ehefrau Mathilde Wilhelmine geb. von Sprenger (* 2. November 1813; † 20. Juli 1869). Von Kirchbach hatte noch folgende (Halb-)Brüder:

Hugo von Kirchbach heiratete Anna Mathilde geb. von Beschwitz (* 4. Oktober 1848 in Groß-Schweidnitz, Sachsen), Tochter von Alexander Moritz von Beschwitz auf Groß-Schweidnitz (18131863) und dessen Ehefrau Emilie Marie geb. von Nostitz (18171901).

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Kirchbach erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, an der er ab Michaelis 1847 lernte. Sein Reifezeugnis erhielt er mit seinem Abgang von der Meißner Schule nach sechs Jahren, zu Michaelis 1853. Danach begann von Kirchbach ein juristisches Studium, um eine Laufbahn als Verwaltungsbeamter einzuschlagen.

1869 wurde von Kirchbach zuerst Regierungsassessor, 1872 erhielt er den Rang eines königlich-sächsischen Regierungsrates bei der Kreisdirektion in Zwickau. 1874 wurde er als Amtshauptmann nach Marienberg im Erzgebirge versetzt. Als Amtshauptmann war er ab 1881 auch Abgeordneter des 19. Ordentlichen Sächsischen Landtages. Dort setzte er sich vehement für den Weiterbau der Flöhatalbahn Flöha–Olbernhau bis in das böhmische Kallich ein, so u.a. in einem leidenschaftlichen Appell im historischen Sächsischen Landtag am 5. März 1884, als er ausführte dass auch die sächsische Industrie ein wesentliches Interesse am Weiterbau haben dürfte.[2] Als Amtshauptmann in Zwickau erhielt er 1885 das Prädikat eines königlich-sächsischen Oberregierungsrates. Er blieb in dieser Zeit sechs Jahre, bis 1887 Abgeordneter im Landtag.

1887 folgte von Kirchbach dem Ruf als Amtshauptmann nach Meißen, wo er im gleichen Jahr erstmals im Adressbuch aufgeführt ist.[3] 1890 wohnte er im Haus 490 am Meißner Neumarkt.[4] 1892 erhielt von Kirchbach von König Albert den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Regierungsrates. Im gleichen Jahr zog er in Meißen in die Carolastraße 18.[5]

1894 berief man von Kirchbach als Geheimen Regierungsrat bei der königlichen Kreishauptmannschaft nach Dresden. Hier wohnte er in einer Dienstwohnung in der Eliasstraße 30 im dortigen ersten und zweiten Obergeschoss,[6] dessen Eigentümer die Landesversicherungsanstalt des Königreiches Sachsen war.[7] Ab dem 28. Sächsischen Landtag von 1899 bis 1904 gehörte er wieder drei Legislaturperioden dem Abgeordnetenhaus an. Am 4. August 1904 erfolgte die Eintragung in das königlich-sächsische Adelsbuch für Hugo von Kirchbach (Nr. 120). 1905 erhielt von Kirchbach seine Beförderung zum Geheimen Rat.[8] 1910 wurde von Kirchbach unter Beibehaltung seines Titels als Geheimer Rat a.D. (außer Dienst) in den Ruhestand versetzt.[9]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry]
  2. Waltraud Krannich: Herrenhaus und Hütten: Sächsische Dörfer am Erzgebirgskamm von 1700 bis 1900..., BoD 2. Auflage, Norderstedt 2017, Leseprobe auf Google Books, S. 393f., ISBN 9783744830089
  3. Adressbuch Meißen 1887, S. 91, SLUB
  4. Adressbuch Meißen 1890, S. 43, SLUB
  5. Adressbuch Meißen 1893, S. 99, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1895, S. 403, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1909, Häuserbuch, S. 1510, SLUB
  8. Erstmals als solcher im Adressbuch Dresden 1906, S. 535, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1911, S. 550, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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