Franz Alberghi

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Franz Alberghi (geb. 1758 in Faenza; gest. 1836 in ?) war ein italienischer Kammersänger (Tenore mezzo-carattero) in der Dresdner Oper und wohnte 1797/99 in der Rosmaringasse 350[1]. Von 1797 ist eine Komposition Eppure ai voti nostri anläßlich der Geburt des späteren Königs Friedrich August (II.) am 18. Mai 1797 bekannt.[2] Er wurde 1799 von Dresden aus als Tenor auch in Deutschland berühmt.

[Bearbeiten] Italien

Sein italienischer Name war Ignazio Alberghi. 1790 trat er nachweislich in Neapel auf. Er scheint identisch zu sein mit dem Komponisten Ignazio Alberghi, von dem 1788 in der Kirche von Lugo eine Vesper aufgeführt wurde und in welcher dieser auch persönlich als Sänger in Erscheinung trat.

Ignazio Alberghi war der Sohn und gleichzeitig Schüler des italienischen Geigers und Komponisten Paolo Tommaso Alberghi (* 16. Dezember 1716 in Faenza; † 11. Oktober 1785 ebenda), Violinist und ab 1760 Kapellmeister am Dom von Faenza. Nach dem Tod seines Vaters war dann von 1787 bis 1796 Ignazio Alberghi als Kapellmeister in Faenza tätig. In dieser Zeit trat er auch als Komponist geistlicher Stücke in Erscheinung.

Ignazio Alberghi erhielt eine weitere, wohl entscheidende Ausbildung am Conversatorio di Santa Maria de Loreto in Neapel durch Maestro Fenarchi. Im Herbst 1782 gelang ihm der Durchbruch mit Teresa Suggi Cappelletti in Martini's Oper Una cosa rara at Teatro San Moise in Venedig. Es folgten Engagements 1785 in Padua, 1785 erneut in Dresden, 1786 in Florenz, 1788 am La Scala in Mailand, 1790 in Parma, 1790-1792 am Teatro dei Fiorentini und Teatro del Fondo in Neapel, 1792 am Teatro Valle in Rom[3] und erneut in Padua, 1793 in Genua und 1794 in Mantua.

[Bearbeiten] Dresden

1780 sowie nochmals 1785 trat Alberghi mit großem Erfolg als Tenor auch in Dresden auf, wo er jedesmal als Hofsänger bezeichnet wurde. Trotz aller Erfolge auf der Opernbühne zog er 1787 eine feste Stelle als Kapellmeister in seiner Heimatstadt Faenza vor. Nachdem er 1796 seinen Dienst als Kapellmeister dort quittiert hatte, begab er sich als Franz Alberghi in den Dienst des kursächsischen Hofes nach Dresden.

In Dresden wirkte 1796 auch ein weiterer Schüler von Paolo Tommaso Alberghi, Cristoforo Babbi (* 8. Mai 1745 in Cesena; † 19. November 1814 in Dresden), Konzertmeister der Dresdner Hofkapelle seit dem 3. März 1781.

Nach einem kurzen italienischen Intermezzo um 1800 kehrte er 1803 mit seiner Tochter Rosina als Sopranistin nach Dresden zurück und wirkte dort nachweislich mit ihr bis 1810. Der kursächsische, ab 1806 Königlich-Sächische Hof bevorzugte seinerzeit italienische vor deutschen Sängern.

Der Todesort von Franz Alberghi ist unbekannt, lediglich das Sterbejahr 1836 scheint sicher.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 77
  2. SLUB, Mus.3418-J-1: Eppure ai voti nostri. Cantata composta, ed offerta al altezze loro in Principe Massimiliano, et Carolina Principessa da Ignazio Alberghi Tenore al Servicio Elletorale di Sassonia. In occasione della Faustissima Nascita del Serenissimo Principe FEDERICO AUGUSTO. Il di 18. Maggio. 1797.
  3. Zusammen mit dem von Goethe wegen seiner Tonkunst verehrten Kastraten Domenico Caporalini als Zama in der Rolle des Errico in der seinerzeit neuesten Oper La creduta selvaggia von Giacomo Tritto ((2. April 1733 – 16. September 1824), vgl. Martina Grempler: Chronologie des Teatro Valle (1727–1850) [Online-Publikationen des Deutschen Historischen Instituts in Rom] in Ergänzung zur Monographie Martina Grempler: Das Teatro Valle in Rom 1727–1850. Opera buffa im Kontext der Theaterkultur ihrer Zeit.)

[Bearbeiten] Weblinks

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