Erich Riehle

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Bernhard Erich Riehle (* 7. Dezember 1902 in Burgstädtel bei Dohna; † 14. Oktober 1947 in Dresden) war ein deutscher Arbeiter, Antifaschist, Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und des Rotfrontkämpferbundes.

[Bearbeiten] Familie

Bernhard Erich Riehle entstammte einer kleinbäuerlichen Familie aus Burgstädtel. Im Ersten Weltkrieg wurde sein Vater als Soldat zur Front eingezogen, worauf seine Mutter den Bauernhof verkaufen musste, da sie allein den Hof nicht bewirtschaften konnte. 1924 heiratete Erich Riehle seine Frau Berta und zog mit ihr nach Niederschlottwitz. Seine Ehefrau war in der Roten Hilfe organisiert. Erich Riehles Schwager war Fritz Meinhardt (18991943).

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Erich Riehle besuchte in Gommern (bei Heidenau) und Luga die Volksschule. Nach der Schule musste er seine Lehre abbrechen, da er schwer an Rheuma erkrankte. Danach arbeitete er bei der Firma "Krauße und Baumann" in Heidenau als Arbeiter, wo Riehle 1920 bereits mit 18 Jahren in den Spartakusbund sowie in den Bauarbeiterverbund eintrat.

Nach seiner Hochzeit und dem Umzug nach Niederschlottwitz gründete er dort zusammen mit einem anderen Genossen eine Ortsgruppe der KPD. Aufgrund seiner Tätigkeit in Heidenau, wechselte er abermals seinen Wohnsitz, zog nach Heidenau, wo er in den Rotfrontkämpferbund (RFB) eintrat. Aufgrund der dortigen Wohnungsnot und explodierender Mietpreise während der Hyperinflation 1923 in Deutschland, zog das Ehepaar Riehle nach Nickern, wobei Erich Riehle weiter in der Ortsgruppe der KPD und des RFB in Heidenau organisiert blieb. In dieser Zeit lernte er in Nickern Fritz Meinhardt kennen und warb ihn für die KPD an.

1930 zog Riehle in die ehemalige Schlosstraße nach Lockwitz, nach der im gleichen Jahr nach Dresden erfolgten Eingemeindung dann Altlockwitz 25 genannt, wo er eine kleine Wohnung in der 1. Etage mietete. Als Beruf wird zu dieser Zeit Maurer angegeben.[1] Seine Arbeit dürfte Riehle auf einer der Baustellen in Lockwitz gefunden haben, wo in den 1930er Jahren vor allem im Gebiet der Urnenstraße und der Hermann-Conradi-Straße eine Reihe neuer Siedlungshäuser entstanden. In dieser Zeit arbeitete Riehle auch an der Herausgabe des seinerzeit erschienenen Buches über das Lockwitztal mit. In Lockwitz war Riehle einer der Hauptorganisateure für die kommunistische Ortsgruppe. Seine Ehefrau berichtete, dass vor allem vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten die Genossen der KPD bis in die Nacht in der Wohnung der Familie Riehle ein- und ausgingen. Als Mitglied der KPD und des RFB, die beide nach dem 1933 erfolgten Machtantritt der Nationalsozialisten verboten wurden, wurde er noch im gleichen Jahr im April verhaftet und für acht Wochen in Schutzhaft genommen.

Da ihm anfangs noch kein Prozess gemacht werden konnte, kam Riehle wieder auf freiem Fuß, stand aber unter der Beobachtung der Polizei und der Gestapo. Riehle betätigte sich weiterhin illegal bei der Parteiarbeit, wurde am 7. Oktober 1941 wieder verhaftet, wegen Hochverrat angeklagt und zu 3,5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Zur Verbüßung seiner Haftstrafe kam Riehle in das Strafgefangenenlager Rollwald in Hessen (auch als KZ Niederroden bezeichnet). Aus diesem wurde er am Ende des Zweiten Weltkrieges durch amerikanische Truppen befreit und kehrte Mitte Mai 1945 wieder nach Lockwitz zurück. Dort half Riehle beim Neubeginn, organisierte den Neuaufbau der Ortsverwaltung in Lockwitz und Nickern sowie die Aufstellung von Polizeiwachen in den Ortsteilen. Zuletzt wird als Beruf für Riehle "Presser" angegeben, eine ältere Berufsbezeichnung für Drucker.[2]

Aufgrund seines angegriffenen Gesundheitszustandes, besonders seiner Lunge, erkrankte Erich Riehle an Tuberkulose und verstarb nach langer, schwerer Krankheit am 14. Oktober 1947 knapp zwei Monate vor seinem 45. Geburtstag. Seine Witwe wohnte danach weiterhin in dem Haus in Altlockwitz.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Adressbuch Dresden und Umgebung 1936
  2. Alte Berufe auf www.bielski.de
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